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Um den Lese- und Schreibdurchsatz des My Cloud EX4 zu ermitteln, haben wir eine 4,5 GB große Archivdatei benutzt und sie per FTP zuerst auf das NAS hochgeladen (Schreibrate) und anschließend von dort wieder auf den lokalen PC (Leserate) kopiert. Zum Datentransfer wurde ein einzelner Gigabit-Port verwendet und die Jumbo-Frames waren explizit ausgeschaltet. Im lokalen PC wurde eine SSD für die Datentransfers eingesetzt, um für gleichbleibend hohe Datenraten zu sorgen. Die dabei ermittelten Durchsatzwerte der einzelnen RAID-Level haben wir in der folgenden Grafik visualisiert:
Wie man anhand der Datenraten in den unterschiedlichen RAID-Setups sehr gut sehen kann, scheint die die allzu üppig dimensionierte CPU-Ausstattung des My Cloud EX4 unmittelbar für die moderate Schreib-Performance im RAID5 sowie bei Setups mit aktivierter Verschlüsselung verantwortlich zu sein. Großzügig gerundet liegt die Lese-Performance gut doppelt so hoch wie die Schreib-Performance. Verglichen mit der Leistung ohne Verschlüsselung sorgt die erhöhte CPU-Belastung durch eingeschaltete Verschlüsselung für einen Durchsatz-Einbruch um den Faktor 2,6 bis 2,9. Dieser Effekt tritt auch bei lesenden Zugriffen auf und lässt sich kaum kaschieren. Doch auch ohne Verschlüsselung ist der Schreib-Durchsatz nicht auf dem Niveau anderer NAS-Systeme wie bspw. von Qnap oder Synology, die mit Werten oberhalb von 80 bis 100 MB/s punkten können.
Beim USB-Durchsatz auf eine externe HDD bzw. SSD zeigte sich ebenfalls anscheinend ein CPU-Flaschenhals, der sich ungeachtet der verwendeten Quelle bzw. des Ziels nicht vermeiden lies. Für die Messung haben wir über drei unterschiedliche USB-3.0-Adapter eine 2,5-Zoll-HDD (WD6400BEVT), eine 3,5-Zoll-HDD (Seagate Constellation ES.3) und die WD Black² (SSD/HDD-Hybrid) angeschlossen. In allen Szenarien konnten wir keine signifikanten Steigerungen oberhalb der in der folgenden Grafik dargestellten Durchsatzwerte erreichen:
Da wir von den verwendeten USB-3.0-Adaptern und HDDs/SSDs wissen, dass sie deutlich mehr als die gemessenen 60 MB/s per USB3 schaufeln können und auch der Netzwerkdurchsatz des EX4 bei den RAID-Tests lesend knapp 80 MB/s erreichte, muss hier die interne Übersetzung zwischen NIC und USB 3.0 im Zusammenhang mit CPU und Speicherausstattung für die Limitierung verantwortlich sein.