Durch das 10 GBit-Ethernet-Interface spielt das Thecus N7710-G natürlich etwas außer Konkurrenz, da, wie der Name vermuten lässt, zehn Mal so viel Bandbreite wie mit 1 Gbit-Interfaces verfügbar ist. Der Test zeigt daher viel mehr die Unterschiede zwischen den verschiedenen RAID-Modi. Wir testen im Einzelnen ein RAID-6 aus sieben Festplatten, ein RAID-5 aus sieben Platten und ein RAID-0 aus drei Platten. Das RAID-0 ist hier natürlich ein Sonderfall, da sämtliche Redundanz entfällt, dafür aber meist Performance gewonnen werden kann. So bietet sich zum Beispiel eine Kombination aus drei Festplatten im RAID-0 und weiteren Vier im RAID-5 an. So hat man ein sehr schnelles Arbeitsvolumen und ein weiteres etwas langsameres Volumen mit Ausfallsicherheit.
Aktuell unterstützt Thecus leider kein SSD-Caching, allerdings wird das laut Hersteller in einer späteren Softwareversion möglich sein. SSD-Caching wäre hier interessant, da man zum Beispiel ein RAID-5 so mit schnellem SSD-Cache ausstatten und so die Performance steigern könnte - das 10 GBit-Interface gäbe auf jeden Fall genug Bandbreite her um eine SSD auszureizen.
Der erste Test bezieht sich auf das Lesen von Daten vom NAS. Je nach RAID-Level sind hier bis zu 288 MB/s möglich. Etwas ungewohnt erscheint, dass das RAID-5 hier schneller ist als das RAID-0, was aber daran liegt, dass die Datei von sieben Festplatten gleichzeitig gelesen werden kann.
Werbung
Auch beim Schreiben setzt sich wider Erwarten das RAID-5 vor das RAID-0, wenn auch nur knapp.
Bei kleinen Dateien scheint auch ein großes Netzwerk-Interface nicht viel zu helfen, denn ca. 40 MB/s lassen lesend etwas zu wünschen übrig und liegen in etwa auf dem Niveau der Geräte, die für ein Viertel des Preises zu haben sind. Gelesen werden jeweils 1 MB große Dateien, hier scheint das Software-RAID nicht schnell genug an die Daten des Volumens heranzukommen.
Beim Schreiben der gleichen kleinen Dateien sieht es schon wesentlich besser aus. Mit bis zu 167 MB/s können die kleinen Dateien schnell auf das Volumen geschrieben werden.
Die Benchmark-Ergebnisse sprechen für sich. Schon bei vielen anderen Geräten stellten wir fest, dass die Performance besser sein könnte, wenn ein schnelleres Interface vorhanden wäre. Thecus geht diesen Schritt, verbaut ein 10 Gbit-Interface und lässt so in Sachen Performance sehr viel mehr Raum nach oben. Im RAID-5 können Daten mit fast 300 MB/s gelesen und mit mehr als 350 MB/s geschrieben werden. In Bereichen, wo Performance das erste Gebot ist, also zum Beispiel bei HD- bzw. 4K-Videoschnitt oder auch bei Virtualisierung, kann man eigentlich nie genug Leistung haben. Wir setzen in diesem Test im N7710-G auf RED-Festplatten von Western Digital, wenn man diese gegen schnellere Festplatten mit 10.000 Umdrehungen/Minuten tauschen würde, dann wäre die Performance vermutlich noch besser.
Negativ fällt allerdings die Tatsache auf, dass kleine Dateien nur verhältnismäßig langsam, mit etwa 40 MB/s, gelesen werden können. Hier sollte Thecus auf jeden Fall noch einmal nachbessern.