Werbung
Das N7710-G von Thecus spricht definitiv den professionellen Nutzer an. Große Büros, die viele Daten untereinander teilen, Storage-Erweiterungen für VMWare oder auch große Arbeitsvolumen beispielsweise für Filmprojekte. Zentrales Argument ist hier die Möglichkeit, mit 10 GBit-Ethernet in der Theorie zehn Mal so viele Daten pro Sekunde durch das Kabel zu bekommen als mit "herkömmlichen" 1 Gbit-Adaptern.
Im Test mit RED-Festplatten von Western Digital konnten wir knapp über 350 MB/s lesen, also das ca. Dreifache dessen, was mit anderen Geräten möglich ist. Mit anderen, noch schnelleren Festplatten oder sogar SSDs wären vermutlich noch bessere Ergebnisse möglich. Für Videomaterial in 4K-Auflösung oder schnelle VMWare-Systeme sind diese Übertragungsraten ideal und ermöglichen ein verzögerungsfreies Arbeiten.
Das alles steckt in einem relativ kompakten und sehr stabilen Metallgehäuse. Bis zu sieben Festplatten finden im N7710-G Platz und weitere Geräte können via USB 3.0 angeschlossen werden. Wer will, kann das NAS auch mit mehr RAM oder einer anderen CPU (hier gilt es Kühlung und Leistungsaufnahme zu beachten) ausrüsten. Ohne Festplatten braucht das Gerät 47 Watt, das ist auf den ersten Blick nicht unbedingt wenig, allerdings handelt es sich hier um einen vollständigen x86-Computer. Zusätzlich wird allein die 10 GBit-Ethernet-Karte ca. zehn Watt für sich beanspruchen.
Trotz des im Allgemeinen doch sehr stabilen Gehäuses hätten wir uns ein besseres Kühlungssystem und vor allem stabilere Halterungen für die Festplatten gewünscht. Wenn doch schon alles aus Metall ist, warum dann auch nicht die Nasen für die Festplattenschlitten? Der letzte große Kritikpunkt ist die Software. Das Interface läuft stabil und ohne Abstütze, aber es ist in Sachen Optik und vor allem bei der Bedienbarkeit einfach nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Synology und QNAP zeigen, wie ein modernes Interface in einem Browser aussehen kann und sind damit auf Erfolgskurs. Klar braucht ein Business-Gerät nicht unbedingt einen Multimedia-Player direkt im Browser, aber ein wenig mehr Bedienkomfort würden wir uns dennoch wünschen.
Das N7710-G ist seine fast 1000 Euro definitiv wert, wenn man die gegebene Leistung auch zu nutzen weiß. Sieht man mal vom Eigenbau-Server ab und blickt auf die direkte Konkurrenz, dann ist diese erheblich teurer, wenn man Unterstützung für 10 GBit-Ethernet sucht. Auch Thunderbolt-Geräte sind nicht wirklich günstiger zu haben und sind dann auch nur direkt mit einem Rechner verbunden und nicht in ein Netzwerk integrierbar. Einzig auf ein komfortables Webinterface muss verzichtet werden, allerdings sollte das die meisten professionellen Anwender kaum stören. Nutzer, die ein Gerät mit 10 GBit-Ethernet suchen und dabei nicht auf Eigenbau setzen wollen, finden mit dem N7710-G ein sehr gutes Gerät. Aus diesen Gründen verleihen wir dem N7710-G von Thecus unseren Technik-Award.
Positive Aspekte des Thecus N7710-G
- hohe Performance des 10 Gbit-Interface
- Energieverbrauch vergleichsweise niedrig
- 4 GB ECC-DDR3-Ram
Negative Aspekte des Thecus N7710-G
- etwas instabile Festplattenbefestigungen
- Lautstärke des Kühlungssystems
- schwaches Webinterface
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Nicht verfügbar |