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Thecus N2810 im Test - Thecus N2810 - Software

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Ein wesentlicher Punkt bei einem NAS-System ist natürlich die darauf laufende Software. Viele User schwören auf Selbstbausysteme, entweder unter Windows-Server-Varianten oder speziell angepassten Linux-Distributionen wie FreeNAS. Der Funktionsumfang dieser Lösungen ist enorm, aber nicht jeder möchte sich so tief mit der Materie beschäftigen und stattdessen einfach eine funktionierende "Box" fertig kaufen. Natürlich erwartet der Käufer dann neben einem hohen Funktionsumfang auch eine einfache Bedienung, denn vom Preis her kann die Selbstbaulösung unter Umständen sogar ein wenig günstiger kommen als ein spezielles NAS-System, zumindest bei 4-Bay-Systemen oder größer. Als Marktführer haben sich in Deutschland Synology und QNAP etabliert. Beide können mit einer relativ einfach zu bedienenden Oberfläche aufwarten, die dank "Desktop-Oberfläche" auch hübsch aussieht. Vom Funktionsumfang her werden eigentlich auch alle üblichen Möglichkeiten geboten, womit Selbstbausysteme nur bei wirklich speziellen Problemen diesbezüglich Vorteile bieten.

Ersteinrichtung

Nachdem die N2810 mit Festplatten bestückt, ans Netzwerk angeschlossen und eingeschaltet wurde, erfolgt die erste Einrichtung mit dem Programm "Thecus Setup Wizard", welcher sich entweder von der beigelegten DVD oder von Thecus Website beziehen lässt. Standardmäßig ist das N2810 auf die statische IP 192.168.1.100 eingestellt, wodurch ein Zugriff auf das Webinterface nur mit einer Umkonfiguration des Rechners möglich wäre. Der Setup Wizard von Thecus löst das Problem, indem er das NAS trotzdem findet und eine erste Konfiguration ermöglicht. Hier lassen sich beispielsweise DHCP aktivieren oder ein feste IP aus dem Bereich des Heimnetzwerkes einstellen, sowie das Admin-Passwort festlegen. Danach lässt sich dann per Browser auf das NAS zugreifen und per Desktop-Interface die weitere Konfiguration vornehmen. Die Ersteinrichtung geht insgesamt relativ zügig.

 

ThecusOS 7

Auf dem N2810 läuft das aktuelle Betriebssystem "ThecusOS 7". Mit dieser neuen Version schließt Thecus ein gutes Stück auf Synology und QNAP auf. Die Bedienung erfolgt dabei über das bekannte Prinzip eines Desktops, auf welchem auch mehrere Fenster parallel geöffnet sein können. Thecus nennt neben der "allgemeinen Optimierung über alle Bereich" insbesondere die Abstimmung auf 64bit-Architekturen und HTML5. Wer sich einen Eindruck von ThecusOS 7 machen möchte, findet auf dieser Website von Thecus einen Link zu einer Live-Demo.

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ThecusOS 7 - Der Desktop

Die Oberfläche von ThecusOS 7 teilt sich in den eigentlichen Desktop und eine Taskleiste am oberen Rand auf. Über die "Start-Wolke" oben links wird die "Systemsteuerung" aufgerufen, welche dann Zugriff auf die einzelnen Kategorien ermöglicht. Weiterhin können oben links das App Center und der Dateibrowser geöffnet werden, welche sich dann auch in eigenen und verschiebbaren Fenster öffnen. Kleine Einschränkungen gibt es hier: So lassen sich keine "Icons" auf die Desktopfläche ziehen und für die Systemsteuerung steht auch nur ein einziges Fenster zur Verfügung, d.h. es lassen sich nicht parallel mehrere Teilbereiche nebeneinander öffnen.

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ThecusOS 7 - Systemsteuerung

Wie auch von anderen Herstellern her bekannt, bietet auch ThecusOS 7 das Einblenden eines eigenen kleinen Ressourcenmonitors. Oben rechts in der Taskleiste befinden sich (von links nach rechts) eine Mail-Verknüpfung zum Support, Systemnachrichten, das Ressourcenmonitor-Widget, Systemfunktion (Shutdown, Reboot) und die Möglichkeit zum Ausloggen bzw. Änderung der Sprache. Letzteres funktioniert quasi sofort, allerdings fällt bei Verwendung von Deutsch als Sprache auf, dass die auf Deutsch übersetzten Beschriftungen meist länger als die englischen Begriffe sind und sich an einigen Stellen daher unschön überschneiden.

Das N2810 unterstützt als 2-Bay-NAS die Modi RAID 1, RAID 0 und JBOD. Bei der Wahl des Dateisystems lässt Thecus dem User die Auswahl zwischen ext4, ext3, btrfs und XFS, wobei die naheliegendste Wahl wohl entweder ext4 oder btrfs sein wird. Was beim Erstellen eines neuen RAIDs auffällt, ist die Tatsache, dass bei den Vorgängen keine Statusanzeige z.B. in Prozent gegeben wird. Das Formatieren eines Volumes dauert zwar nur wenige Minuten, aber zumindest beim ersten Einrichten weiß der User das natürlich noch nicht. Im Rahmen des Tests hatten wir auch einmal die Situation, dass wir ein RAID 1 mit btrfs nicht mehr löschen konnten, sodass dann nur der Weg blieb, die Festplatten extern zu löschen und das N2810 wieder neu einzurichten.

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ThecusOS 7 - Anlegen des Volumes

Das aktuelle "Linux-Standard-Dateisystem" ext4 sollte im Zweifel eine gute Wahl sein, aber auch btrfs ist interessant: Eine Bitrot-Korrektur hat Thecus genau wie Synology zwar nicht implementiert, aber die Schnappschussfunktionalität ist vorhanden. Wenn also das Volume auf btrfs läuft, findet sich in der Systemsteuerung bei der Verwaltung der Freigabeordner ein weiterer Button namens Snapshot, wenn man eine Freigabe angewählt hat. Hierüber lassen sich bis zu 15 Schnappschüsse eines Freigabeordners entweder manuell oder zeitgesteuert anlegen. Möchte man später auf den Datenbestand eines Schnappschusses zugreifen, dann bieten sich zwei Optionen.

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ThecusOS 7 - Bei Volumes mit btrfs lassen sich Snapshots erstellen.

Entweder es wird der komplette Zustand wiederhergestellt, was dann natürlich alle nach dem Erstellungszeitpunkt veränderten Daten ins Nirwana befördert, oder man wählt den Weg, per normalen Explorer auf die Netzwerkfreigabe des Snapshot-Verzeichnisses zuzugreifen. Dort lässt sich dann einzeln auf die Daten der verschiedenen Snapshots zugreifen und man kann gezielt benötigte Dateien "herauskopieren".

Das N2810 verfügt über eine optionale volume-basierte Verschlüsselung, d.h. die Entscheidung, ob eine Verschlüsselung stattfindet, muss bei der Erstellung des Volumes getroffen werden und kann auch nachträglich nicht mehr geändert werden. Dazu wird bei der Volume-Erstellung der entsprechende Haken gesetzt und ein Passwort vergeben. Wie bei Netgears ReadyNAS auch, benötigt das Thecus NAS dabei einen eingesteckten USB-Stick, auf welchem der Schlüssel als Datei - bezeichnet nach Erstellungszeitpunkt - abgespeichert wird. Ohne eingesteckten USB-Datenträger mit Schlüssel-Datei kann das Volume dann später nicht gemounted werden. Thecus geht hier aber besser als Netgear vor, denn das N2810 fährt auch ohne eingesteckten Key-Datenträger hoch und sobald später der "Schlüssel" eingesteckt wird, steht wenige Sekunden später das Volume zur Verfügung. Die Verschlüsselung erfolgt per AES 256-Bit und erfolgt dank AES-NI-Unterstützung der CPU auch vergleichsweise schnell. Im Bereich Disk & Raid ist weiterhin ein Zugriff auf die SMART-Werte der Laufwerke (inkl. Test) möglich, sowie wird hier auch der HDD-Spindown aktiviert (ab 10 min).

Netzwerkseitig stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, um die beiden Gigabit-Ethernet-Ports zu nutzen. Von einem reinen Fail-Over bis hin zu verschiedenenen Link Aggregation Modi inkl. 802.3ad oder Adaptive Load Balancing ist alles vorhanden.

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ThecusOS 7 - Verwaltung von Freigabeordnern

Das Prinzip der Datenverwaltung ist bei dem Thecus N2810 wie auch bei anderen NAS gelöst. Auf dem Volume werden Freigabeordner erstellt, für die sich dann entsprechende Zugriffsberechtigungen pro User festlegen lassen. Thecus bietet hier alle üblichen Optionen, inkl. Gruppen und Kontingenten.

Die bereits integrierten Zugriffsoptionen auf die Daten beinhalten Samba, AFP, NFS, FTP, SFTP und WebDAV. Auch steht eine VPN-Funktionalität mit Rollen als Server und auch Client zur Verfügung. Weiterhin sind Zugriffe per SSH, SNMP oder iTunes möglich. Über das Appcenter lassen sich dann noch spezialisierte Medienserver wie z.B. Twonkey oder Plex beziehen. Bzw. ist bei Plex ein Link zur Website von Plex angegeben, wo sich dann das aktuellste Paket für das Thecus NAS herunterladen lässt. Zum Zeitpunkt des Artikels war dies Version 0.9.16.4.1911-ee6e505 vom 05. April 2016.

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ThecusOS 7 - Lokale Datensicherung

Im Bereich Datensicherung bietet das Thecus N2810 die Möglichkeit, zeitgesteuert lokale Backups durchzuführen, aber auch externe Sicherungen können per rSync auf andere NAS/Server vorgenommen werden. Das N2810 kann natürlich auch als Ziel für rSync-Backups dienen. Im Bereich Cloud-Anbindung bietet das Thecus N2810 hingegen weniger Optionen als so manches Konkurrenzprodukt. Integriert ist eine Unterstützung für S3 und über das Appcenter werden Applikationen für Dropbox, TeamDrive oder auch ElephantDrive bereitgestellt. Aber da sich viele Storage-Anbieter auch gut per rSync nutzen lassen, bestehen hier doch einige Optionen

Das N2810 verfügt über einen HDMI-Ausgang, mit dem das NAS z.B. als Medienplayer im Wohnzimmer genutzt werden kann. Um diesen zu nutzen, ist über das App Center ein Paket namens Local Display zu installieren. Danach bietet es sich an, auch gleich die Apps zu installieren, welche die HDMI-Funktion nutzen, z.B. Kodi (XBMC) als Playersoftware. Plex ist natürlich auch im App Center verfügbar. Zur Steuerung lassen sich über USB Maus und Tastatur anschließen.

Nach dem nächsten Neustart steht dann über HDMI die Bildausgabe bereit. Genauer gesagt ein Startscreen mit den installierten Apps und Firefox, welchen man aber auch schließen kann, wobei dann eine Art abgespeckter Linux-Deskop zum Vorschein kommt. Wir sind beim Test des HDMI-Ausgangs auf eine kleine Stolperstelle - zumindest im Zusammenspiel mit unserer Hardware - gestoßen, denn bei unserer Kombination aus AV-Receiver und Full-HD-Beamer tauchten zuerst nur einige Bootscreens des NAS auf, aber die Wiedergabe des "Desktops" lehnte der Beamer wegen inkompatiblem Bildmodus erst ab. Mit einem PC-Monitor verbunden, funktionierte die Ausgabe problemlos und nach einem manuellen Einstellen der Auflösung arbeitete das NAS danach auch mit AV-Receiver und Beamer zusammen.

Anders als QNAP bei vielen seiner HDMI-fähigen NAS hat Thecus bei dem N2810 keine klassiche Fernbedienungsmöglichkeit integriert, was die Bedienung im Wohnzimmer etwas erschwert. Thecus weist aber bei der Installation von z.B. Kodi darauf hin, dass sich das Programm per Netzwerk und passenden Apps auf Smartphone oder Tablet fernsteuern lässt. Genug Performance bietet der verwendete N3050-Prozessor in jedem Fall, von daher kann das N2810 einen guten Job z.B. als Kodi-Plattform abliefern, sofern außer HDMI keine weiteren Anschlüsse benötigt werden und die Lautstärke des Lüfters nicht stört.