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Drobo 5N2 im Test - Schneller Dank neuer CPU - Fazit

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Das Drobo 5N2 ist insgesamt ein solides Update des Drobo 5N geworden. Es bietet nun zeitgemäße Performance und braucht sich in dieser Disziplin nicht mehr hinter anderen üblichen NAS-Systemen verstecken. Mit der neuen Möglichkeit auf Link Aggreation zurückzugreifen, mag auch vielleicht der eine oder andere User seine Vorteile ziehen. Das neu hinzugekommene Drobo-Disaster-Recovery-Feature mit der automatische Synchronisation auf ein baugleiches Drobo, wird vermutlich eher weniger Usern zugutekommen. Insgesamt hat Drobo die neuen Features aber alle solide umgesetzt.

Drobos Ansatz eines Speichersystems, womit es sich vom üblichen Standard eines Linux-RAID-Systems mit Serverfunktionalität abhebt, ist natürlich auch Kern des neuen Drobo 5N2. Mit dem Platz für bis zu fünf - auch unterschiedlich große - Festplatten bietet es flexible Möglichkeiten. Die Möglichkeit, relativ einfach ohne Restriktionen Festplatten hinzufügen oder austauschen zu können, macht diesen Ansatz natürlich attraktiv, zumal die Datensicherheit des (proprietären) Speicherkonzeptes insgesamt gut zu sein scheint. Auch Details wie die integrierte Pufferbatterie, welche im Falle eines Stromausfalls für ein ordnungsgemäßes Speichern gerade bearbeiteter Daten verantwortlich ist, sorgen für ein gutes Gefühl.

Die Besonderheit der Drobo-Modelle ist, dass sie in gewisser Weise auf Einfachheit getrimmt sind. Wo bei anderen NAS-Systemen ein neuer User sich mit einer durchaus vereinfachten, aber meist dennoch irgendwie komplizierten Einrichtung und Fachbegriffen wie RAID oder Volume auseinandersetzen muss, braucht der User bei einem Drobo 5N nur einige Festplatten einschieben, das Gerät einschalten und eine Software installieren. Um die Verwaltung der Laufwerke kümmert sich das BeyondRAID-System des Drobo vollautomatisch. Allenfalls gilt es noch auszuwählen, ob man ein- oder zweifache Redundanz seiner Daten haben möchte, bzw. sind noch mit wenigen Klicks einige Freigaben einzurichten. Den Rest erledigt BeyondRAID: Fällt eine Festplatte aus, wird im Hintergrund bestmöglich entgegengesteuert, bzw. eine Ersatz-Festplatte wird automatisch wieder integriert. Für mehr Speicherplatz braucht nur eine neue HDD eingeschoben oder eine alte durch eine größere ersetzt werden, den Rest erledigt das Drobo 5N2 vollautomatisch dank des BeyondRAID-Systems, welches die Daten anders als normale RAID-basierte Systeme auf die Laufwerke verteilt. Die Flexibilität bei Änderungen haben wir bereits erwähnt, aber auch Datenprüfung- und reparatur im Hintergrund sollten für eine vergleichsweise hohe Datensicherheit sorgen. Einzig die Tatsache, dass BeyondRAID ein proprietäres System ist und im Falle des Falles die Daten nicht per Linux-System ausgelesen werden können, mag vielleicht den einen oder anderen stören.

Das Drobo 5N2 konzentriert sich 1:1 wie schon das 5N fast ausschließlich auf seinen Job als reiner Netzwerkspeicher. So fehlen ihm viele Features, die wir bei anderen hochwertigen NAS schon als selbstverständlich ansehen. Eigene Backups auf externe Laufwerke, für die es auch keine Anschlussmöglichkeiten geben würde, oder auf andere NAS mit verbreiteten Protokollen wir rsync oder FTP sind auch beim Drobo 5N2 nicht möglich. Es dient "nur" als Netzwerkspeicher, kann Time-Machine-Backups empfangen und sich mit wenigen hierzulande unbekannten Cloudanbietern synchronisieren. Das neue Disaster-Recovery auf ein zweites Drobo ist da nur ein schwacher Trost. Immerhin kann der Funktionsumfang durch nachinstallbare "Apps" etwas aufgebohrt werden, z.B. durch das beliebte Plex, was einen dicken Pluspunkt bei manchen Usern darstellen sollte.

In Sachen Performance gibt das Drobo 5N2 ein deutlich brauchbareres Bild als sein Vorgänger ab. Per SMB sind Down- und Uploads in der Regel mit vollem Gigabit-Speed möglich und das 5N2 ist nun auch im Umgang mit mehreren Clients gut aufgestellt. Von der Leistungsaufnahme her bewegt sich das Drobo 5N2 im normalen Rahmen, wobei es im Vergleich zum Vorgänger ca. um fünf Watt zugelegt hat.

Eine Schwachstelle des 5N2 ist seine Lautstärke, womit es sich als "Accessoire" für den Schreibtisch disqualifiziert. Zwar werden die Festplattengeräusche vergleichsweise gründlich unterdrückt und Zugriffsgeräusche fallen nicht auf, aber dafür arbeitet der interne Lüfter an der Rückseite vergleichsweise laut. Im Idle ist es vergleichbar mit einer nicht ganz leisen externen Festplatte, was in Ordnung geht. Bei interner Last oder längeren Datentransfers wird der Lüfter aber so hochgedreht, dass sein dröhnendes Rauschen durchaus als störend laut eingestuft werden muss.

Insgesamt ist das Drobo 5N2 aber ein solider Nachfolger des 5N, wobei sich Besitzer des 5N das Upgrade auf ein 5N2 wohl überlegen müssen. Es ist nun insgesamt wirklich angenehm schnell und bietet auch alle Optionen, die auch schon das 5N an Bord hat, allerdings ist Frage, ob das die Upgrade-Kosten rechtfertigt, zumal der Straßenpreis momentan auf Niveau der UVP von 599 Euro liegt.

Ansonsten bleibt es für "Neueinsteiger" weiter dabei zu entscheiden, ob sie den einfach zu bedienenden Drobo-Modellen, welche im Prinzip reine lokale (technisch gut umgesetzte) Netzwerkspeicher sind, den Vorzug gegenüber klassischen NAS-Lösungen von Synology, QNAP, Asustor & Co geben möchten, welche sowohl von der Bedienung wie auch den Features und Möglichkeiten her deutlich komplexer sind.

Positive Aspekte des Drobo 5N2:

  • sehr einfache Einrichtung
  • vollautomatischer Betrieb
  • angenehm schnelle Performance (schneller als  Vorgänger)
  • Link Aggregation
  • gute Datentransferraten
  • intelligente Verwaltung der Laufwerke mit hoher Datensicherheit (BeyondRAID)
  • einfacher Austausch von Laufwerken möglich

Negative Aspekte des Drobo 5N2:

  • keine Verschlüsselung
  • kein Wake-on-LAN
  • teilweise lautes Betriebsgeräusch
  • nur auf SMB/FTP-Betrieb ausgelegt (kein selbstständiges Backup der eigenen Daten möglich)

Preise und Verfügbarkeit
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