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Drobo 5N2 im Test - Schneller Dank neuer CPU - Hardware & Software

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Hardware

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Optisch gleicht das Drobo 5N2 seinem Vorgänger fast komplett, nur der zweite LAN-Anschluss auf der Rückseite lässt eine einfache Unterscheidung zu. Das abgerundete Gehäuse aus Stahlblech und auch die Vorderseite mit ihrem magnetisch befestigten Frontdeckel sorgen wie beim Vorgänger für einen gewohnt schlichten Look. Im Betrieb zeigen dann mehrere LEDs an der Front u.a. die Zustände der Laufwerke und auch die LED-Leiste am unteren Rand, welche den Füllstand des NAS zeigt, ist wieder mit an Bord.

Am Karton-Design hat sich ebenfalls nichts Wesentliches verändert. Das Drobo 5N2 selbst befindet sich darin in einer passenden Stofftasche, welche wiederum in zwei stoßabsorbierenden Kunststoff-Formteilen platziert ist. Oberhalb des NAS sind in einem flachen Innenkarton die nötigen Accessoires verpackt, außerdem ist auf einem Einschubkarton ein Quick-Start-Guide zur Inbetriebnahme vermerkt.

Der Frontdeckel wird durch Magnete an seinem Platz gehalten und kann mit ein wenig Zug einfach abgenommen werden. Hinter dem Deckel verbergen sich dann die Laufwerkseinschübe. Dadurch dass die Festplatten direkt ohne die Verwendung von Einschubrahmen eingeschoben werden, lassen sich nur 3,5-Zoll-Laufwerke verwenden. Jeder Slot verfügt über eine Klappe und einen Verriegelungshebel, dessen Betätigung die Festplatte dann ein kleines Stück herausschnellen lässt. Auf der Innenseite des Deckels ist praktischerweise erläutert, welche LED welche Informationen bereitstellt. Die Festplatten lassen sich allesamt einzeln herausnehmen bzw. einschieben. Da beim Drobo 5N2 die HDDs direkt eingeschoben werden, ist auch das Thema mit den fehlenden oder abweichen positionierten Gewindelöchern bei Hochkapazitäts-Festplatten kein Thema.

Die Entkopplung der Laufwerke erfolgt insgesamt recht gut, Zugriffsgeräusche sind vergleichsweise schwach wahrnehmbar. Falls in einem Slot keine HDD eingesetzt ist, sorgt eine automatische Klappe dafür, dass der Slot nicht offensteht. Die Rückseite des 5N2 ist übersichtlich geblieben, da neben dem 120-mm-Lüfter nur die zwei LAN-Ports, der Netzschalter und die Hohlsteckerbuchse für das externe Netzteil Platz finden mussten. Auf Erweiterungen oder Backupotionen per USB oder anderer Schnittstelle muss der Drobo-User verzichten.

Nur mit einem Schieber verriegelt, befindet sich im Boden des NAS eine Klappe, unter welcher sich ein Slot für mSATA-SSDs verbirgt. Diese wird dann automatisch vom System zum Caching verwendet, kann also nicht als Erweiterung oder zusätzliches Volume dienen. Weiterhin ist festzustellen, dass mSATA in Zeiten vom M.2-Standard eigentlich nicht mehr zeitgemäß ist, aber andererseits hat vielleicht der eine oder andere User noch eine alte mSATA-SSD herumliegen, welche er hier als Cache weiternutzen kann.

Änderungen Hardware

Neu am Drobo 5N2 ist die schnellere Systemhardware. Der Marvell Armada XP Quad-Core SoC, welcher im Drobo 5N mit 1,2 GHz zum Einsatz kam, ist nun in einer 1, GHz schnellen Version mit an Bord. Wir haben die beiden NAS nicht zerlegt, aber Informationen im Netz nach scheint der der um 400 MHz gesteigerte Takt der einzige Unterschied zwischen beiden Prozessoren zu sein. Weiterhin wurde im Schritt von der 5N zur 5N2 der Arbeitsspeicher von 1 GB auf 2 GB an DDR3 erhöht, was gerade unter Last dem System spürbar mehr Luft zum Arbeiten geben sollte. Das Drobo 5N lief damals in unserem Test insgesamt gut, aber das 5N2 reagierte insgesamt tatsächlich auch etwas besser.

Die dritte große Änderung an der Hardware im Schritt zum 5N2 ist die Integration eines zweiten LAN-Ports. Der Vorgänger Drobo 5N ist auf maximal knapp 110 MB/s, also einfachen Gigabit-Speed beschränkt, wobei es diese Geschwindigkeit zumindest bei SMB-Zugriffen auch recht zuverlässig erreichte. Beim Drobo 5N2 können nun über das Dashboard beide LAN-Ports zu einem Bond mit einer gemeinsamen IP zusammengefasst werden.

Dabei kommt hier dann das Adaptive-Load-Balancing-Protokoll zum Einsatz, bei dem die Verteilung der Datenströme dynamisch über das ARP-Protokoll erfolgt. Klassisches statisches LAG oder dynamisches LACP 802.3ad bietet das 5N2 nicht an, aber das ist im Hinblick auf das Anwendungsszenarion der Drobo-Systeme verständlich. Für Adaptive Load Balancing können einfache Switche ohne erweiterte Features zum Einsatz kommen, wie sie meist zuhause eingesetzt werden. Auch hier gilt es zu bedenken, dass der Zusammenschluss zweier LAN-Anschlüsse nur Vorteile bringt, wenn auch mindestens zwei Clients parallen zugreifen. Ein einzelner Client profitiert bei dem klassischen SMB (ohne Multichannel) davon nicht und erreicht maximal einfachen Gigabit-Speed.

Software

Das Drobo 5N2 wird wie auch die anderen Modelle von Drobo nicht über ein Webinterface gesteuert. Stattdessen kommt hier mit "Drobo Dashboard" eine eigene Software zum Einsatz, welche dann das NAS (oder auch DAS) ansteuert und über welche die Verwaltung des Gerätes erfolgt.

Der Zugriff auf die eigentlichen Speicherressourcen erfolgt dann über normale Netzwerkfreigaben, wobei das Drobo Dashboard gleich passende Netzlaufwerke einrichten kann. Überhaupt liegt auch beim Drobo 5N2 der Fokus auf der Arbeit als Netzwerkspeicher als denn auf der eines Servers, welche unterschiedliche Dienste bereitstellen kann. Über das Drobo 5N2 können auch wieder Apps ausgeführt werden, aber deren Anzahl wie Umfang ist im Vergleich zu anderen NAS-Produkten sehr überschaubar. Wobei einige Apps wie DroboPix, welches mit einer entsprechenden App auf dem Smartphone einen automatischen Upload von Fotos und Videos auf das Drobo ermöglicht, durchaus mit Konkurrenzlösungen mithalten kann.

Der andere Weg, den Drobo hier geht und welcher durchaus minimalistisch genannt werden könnte, erinnert etwas an Apple-Produkte: einfach und funktionell, ohne den User durch erweiterte Funktionen zu verwirren. Über die Drobo-Apps lassen sich zwar einige erweiterte Anwendungen nachrüsten, aber im Kern ist das Drobo 5N2 nur ein per SMB/AFP ansprechbares Netzlaufwerk. Im Prinzip also eine - zugebenermaßen in sich intelligente - externe Festplatte.

Die Einrichtung des Drobo 5N2 ist zugegebenermaßen einfach. Es sollen mindestens zwei Festplatten eingebaut werden und auf einem PC oder Mac ist die Software "Drobo Dashboard" zu installieren, welche sich auf der Herstellerwebseite finden lässt. Dann braucht das Drobo 5N2 nur eingeschaltet zu werden und nach einiger Zeit findet die Dashboard-Software dann das Gerät.

Nach dem Start und einer durchaus einige Sekunden andauernden Suche hat das Dashboard unser Drobo 5N2 gefunden und zeigt den Zustand bzw. auch die belegte Kapazität an. Im Dashboard werden dann Informationen zum eigenen Drobo-System angezeigt. Auf einen Blick lässt sich - grafisch aufbereitet - der Status des System erkennen.

Wie in der Einleitung erwähnt, geht das BeyondRAID der Drobo-Systeme einen anderen Weg als klassische RAID-Systeme. Bei einem RAID 5 beispielsweise werden Daten in Blöcke (Nutzdaten und Parität) aufgeteilt und gleichmäßig auf alle Laufwerke des RAID verteilt. Eine ausführlichere Erklärung ist hier im Artikel zum Drobo 5N zu finden.

Die Administrationsmöglichkeiten sind bei dem Drobo 5N geringer als bei anderen NAS-Systemen. Es können freigegebene Ordner erstellt werden und für diese können dann je Benutzer die Zugriffsrechte eingestellt werden. Die Freigabeordner lassen sich auch als Ziel für Time-Machine-Backups nutzen. Die Verschlüsselung von Laufwerken oder Freigaben ist bei dem Drobo 5N2 nicht möglich.

Neben Grundfunktionen wie Shutdown, welcher sich auch über das kurze Betätigen der Power-Taste auslösen lässt, sind auch Neustarts, die Suche nach Updates oder das Zurücksetzen auf Werkseinstellunge eine Option. Des Weiteren lassen sich noch eine Handvoll grundsätzlicher Einstellungen vornehmen, welche sich in vier Untermenüs verstecken.

Im Untermenu "Allgemeine Einstellungen" kann die doppelte Redundanz aktiviert werden, was dann zu einer Art Rebuild der Daten führen sollte. Weiterhin lässt sich die Helligkeit der LEDs dimmen sowie ein Spindown der Festplatten bei längerem Idle-Zustand aktivieren, wobei hier aber teilweise das interne und automatische ausgeführte "Daten-Management" eine Ausführung verhindert.

Neu bei dem Drobo 5N2 ist ein Feature, welches schon bei einigen anderen größeren Modellen implentiert ist. Mit "DroboDR" bzw. Drobo Disaster Recovery lassen sich zwei Drobo im Verbund als Master-Slave-Kombination betreiben. Jegliche Änderung am Master- bzw. Quell-System wird automatisch auf das Slave-/Ziel-System übertragen, wodurch im Falle des Defekts der Master-Drobo stets ein Backup vorhanden ist. Laut Drobo müssen hier aber baugleiche Modelle verwendet werden, d.h. ein Replikation einer neuen 5N2 auf eine bereits vorhandene 5N ist daher nicht möglich.

Dem Drobo 5N2 ist anzumerken, dass der Fokus von Drobo sonst hauptsächlich im DAS-Bereich liegt, also den lokal per USB/Firewire/Thunderbolt angeschlossenen Speicherlösungen, wo die "Intelligenz" meist beim Host, also dem PC oder Mac liegt. Das Drobo 5N2 sorgt in sich sehr intelligent für das sichere Speichern von Daten, kann selbst aber nur als Backup-Ziel für entweder Time-Machine- oder über SMB/AFP durchgeführte dateibasierte Sicherungen dienen. Ein eigenständiges Backup von Daten auf externe Laufwerke oder externe Server bzw. Netzwerkspeicher sind auch beim Drobo 5N2 im Auslieferungszustand de facto nicht möglich.