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Marktführer im mobilen Segment ist und bleibt weiterhin Intel. Der amerikanische Chiphersteller sorgt energisch dafür, dass dem auch so bleibt und stellte Anfang des Jahres 2006 eine neue Plattform für den mobilen Markt vor, die zwar keine riesige Revolution bringen sollte, aber im logischen Schluss auf jeden Fall eine bedeutsame Weiterentwicklung in der Geschichte markieren soll. Der Vorgänger - die Kombination aus Chipsatz, Prozessor und WLAN-Modul wurde "Sonoma" getauft. Nun kommt "Napa". Wie angesprochen findet man alle Details auch in der Hardwareluxx [Printed] 03/2006 und bereits in diversen Online-Artikeln.
Die Veränderungen, die Napa im Vergleich zum Vorgänger Sonoma mit sich bringt, sind nicht zu vernachlässigen und schlagen sich auch deutlichst in der Performance nieder. Wichtigste Kernpunkte sind vorallem die beiden neuen Prozessortypen - zum einen der Core Solo, zum andere aber auch der Core Duo. Wie die Namen schon vermuten lassen, unterscheiden sich die beiden durch die Anzahl der in der CPU implementierten Kerne. Der Prozessor wird mit einem 667 MHz schnellen Front Side Bus an die Perepherie angebunden und auch der Einsatz von DDR2-Arbeitsspeicher - selbstredend im Dual-Channel-Setup - ist fest spezifiziert. PCI-Express, Express-Card und SATA sind nur einige weitere Features, die Napa zu bieten hat.
Der Intel Core Duo T2400
Zuerst einmal kurz zur Benennung der neuen Prozessoren. Hinter dem Codenamen Yonah stecken die Core Duo und die Core Solo Prozessorreihe. Somit sind die CPUs mit zwei Kernen für die Intel Centrino Duo Mobile Technologie und die Prozessoren mit einem Kern für die weiterhin existente Intel Centrino Mobile Technologie konzipiert. Als Bezeichnung setzt Intel nun auf ein neues Schema, dass aus drei Teilen kombiniert wird. Der erste Teil ist ein Buchstabe - in diesem Fall "T", der den Stromverbrauch charakterisiert. Das "T" steht für die Performancekategorie, weiterhin gibt es auch modelle, die weniger als 24 Watt TDP haben und damit mit einem "L" für Low-Voltage gelabelt werden. Die CPUs mit einer Verlustleistung von weniger als 14 Watt sind dann Ultra-Low-Voltage-Modelle und werden mit "U" gekennzeichnet. Die erste Ziffer spezifiziert den Prozessortyp - hier "2" - also zwei Kerne. Die dreistellige Zahl ist ein Performance-Index, der je nach Prozessor verschieden ist.
Der Intel Core Duo T2400 ist eines der Spitzenmodelle von Intels aktuellen Mobilprozessoren. Im mFCPGA478-Package ist der Prozessor mit 1.83 Gigahertz getaktet - über ihm rangiert nur noch der T2500 sowie der T2600. Alle Prozessoren der Core-Duo-Reihe werden weiterhin auf dem Sockel 479M montiert, wobei es aber eine Änderung im Pin-Layout gab, so dass keine Kompatibilität zu vorhergegangenen Modellen vorhanden ist. Die Codebezeichnung für den Kern lautet Yonah - auf einem Siliziumstück wurden zwei Kerne untergebracht, die sich einen gemeinsamen Cache teilen. Der Second Level Cache ist zwei Megabyte groß und wird von beiden Kernen genutzt. Intel nennt diese Technik, die eine wesentliche Neuerung der Core Duo CPUs ist, SmartCache. Der Zwischenspeicher wird also dynamisch verwaltet, sodass Transistoren gespart werden konnten und der Zugriff effektiver von statten gehen kann.
Elementar ist weiterhin, dass die Core-Duo-Modelle nun in der 65nm-Technik gefertigt werden, was im Vergleich zur 90nm-Fertigung des Sonoma den Stromverbrauch weiter minimiert. Das angesprochene Spitzenmodell - der Intel Core Duo T2600 wird vom Hersteller mit einer maximalen Thermal Design Power von gerade einmal 31 Watt spezifiziert. Um die Temperaturen möglichst optimal im Griff zu haben, verlässt man sich auf eine weitere Neuerung, den Advanced Thermal Manager. Die Temperaturen werden nun digital überwacht, so dass eine präzisere Lüftersteuerung problemlos möglich wird. Der Enhanced-Deeper-Sleep-Modus bietet die Möglichkeit, Daten aus dem Cache in den Arbeitsspeicher zu transferieren, so dass im Ruhezustand noch mehr Energie eingespart werden kann. Gespannt darf man also auf den Testlauf der Akkuleistung sein.
Der Intel 945-Express-Chipsatz
Die komplette Napa-Plattform setzt sich aus dem Yonah-Prozessor wie oben beschrieben, dem Calistoga-Chipsatz sowie einem Golan-WLAN-Modul zusammen. Auch der mobile i945-Express-Chipsatz ist der vom Desktop bekannten Version recht ähnlich. Wie immer existieren zwei Ausführungen. Der Intel 945PM kann einen externen Grafikchip mittels des PCI-Express x16-Interfaces anbinden, während die i945GM-Lösung auf eine integrierte Intel-Grafik vertraut. Hierfür wird eine ausgebaute GMA950-Mobile-Grafik verwendet, die in der Leistung optimiert wurde und im Vergleich zur alten GMA900-Lösung aus der Sonoma-Plattform um 50 MHz höher getaktet ist. Der Chipsatz kann nun DDR2-667-Arbeitsspeicher auch im Dual-Channel-Setup verwalten. Die maximale Ausbaustufe wird beim Einsatz von vier Gigabyte dieses Arbeitsspeichers erreicht.
In der ICH-7-M-Southbridge stecken dann die meisten Verbesserungen. Mit High-Definition-Audio im mobilen Bereich werden nun natürlich auch hier weiterhin vielfältige multimediale Anwendungen möglich, sei es das Abarbeiten von mehreren Audio-Streams gleichzeitig oder aber auch das Verbauen von digitalen Schnittstellen, die auf Grund der leistungsstärkeren Codecs nun auch mehr Sinn machen dürften. Zu den Serial-ATA-Features braucht man sicher auch kaum noch etwas zu sagen. Die Chipsätze arbeiten nun nur noch mit einem ATA/100-Controller, der zwei Ports bearbeiten kann. Einmal also die Festplatte und zum anderen das Laufwerk für DVDs, CDs usw. Ob mehrere Laufwerke in Notebooks Sinn machen bzw. ob es irgendwann einmal eine Raidlösung geben sollte, bleibt fraglich. Das es prinzipiell möglich ist, zeigen aber Geräte wie das Alienware Aurora m7700.
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Zu guter Letzt noch das Expresscard-Feature des Chipsatzes: Vergleichbar ist dies mit dem gängigen PCMCIA-Slot, welchen die Technik aber noch nicht ablöst, da der i945 auch weiterhin den PCI-Standard akzeptiert und unterstützt. Kleine Erweiterungskarten für TV oder ähnliche Applikationen sind durchaus denkbar, die dann entweder per PCI-Express oder alternativ auch per USB 2.0 angebunden werden können. Die Entscheidung liegt am Ende beim Hersteller des Moduls. Zu sagen bleibt, dass die Expresscard-Module wesentlich kompakter und kleiner sind als die momentan gängigen PCMCIA-Karten.
Intel bietet mit dem PRO/Wireless 3945ABG-Modul nun auch eine 802.11a/b/g-Lösung an, die auf der 5-GHz-Sendeschiene arbeitet. Damit erreicht die neue Centrino (Duo) Mobile Technology ein höheres Maß an Kompatibilität zu Access-Points und hat weiterhin die PRO/Wireless-Software 10.0 sowie die WPA2-Verschlüsselung und eine QoS-Paketplanung optimal integriert. Mit bis zu 54 MBit/s kann man nun im TriBand-Bereich arbeiten, so dass auch auf Reisen in die USA und asiatischen Raum weniger Probleme auftreten werden.
Die NVIDIA GeForce Go 7600
Der Intel 945PM-Chipsatz kann über das PCI-Express x16-Interface externe Grafikchips anbinden. In diesem Fall kommt eine NVIDIA GeForce Go 7600 zum Einsatz. Angemessen dem Ziel, ein gutes Multimedia-Notebook zu bauen, ist der Einsatz dieser Grafiklösung recht gut durchdacht. Die Go 7600 unterstützt neben Microsoft DirectX 9.0 auch das neue Shader Model 3.0 sowie die HDR-Beleuchtung (High Dynamic-Range Lighting). In Spielen ist also eine recht gute Performance zu erwarten und um - wie schon angesprochen, dass Gerät auch HD-fähig zu machen, greift man auf die PureVideo-Technologie von NVIDIA zurück. Dank dieser Technik ist das Notebook dann auch schon fähig, mit dem kommenden Microsoft Betriebssystem Windows Vista umzugehen.
Der GeForce Go 7600 Grafikchip bindet im Toshiba Satellite P100-102 insgesamt 256 MB GDDR3-Grafikspeicher über das 128-Bit-Speicherinterface an. Damit kann eine maximale Speicherbandbreite von bis zu 16 GB/s erreicht werden. Der in 90-nm gefertigte Chip bringt des weiteren einen VGA- sowie einen DVI-Port nach außen, die natürlich auch synchron betrieben werden können - was gerade bei Notebooks einige Vorteile mit sich bringen kann.
Die neue Notebook-Plattform von Intel ist also einmal mehr ein spannendes Gesamtpaket. Im folgenden werden wir nun einen ersten konkreten Blick auf unser Testgerät werden, um das es in diesem Review natürlich vorrangig gehen soll. Auf der nächsten Seite nun mehr zu den technischen Spezifikationen.