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Während Intels neue Haswell-Generation im Mainstream-Segment erst langsam ankommt und Ultrabooks noch auf sich warten lassen, geht es im Gaming-Segment schon heiß her. Neuester Zugang in unseren Redaktionsräumen ist das Deviltech Devil 7800, das mit einer Haswell-CPU und einer GeForce GTX 780M ausgestattet wurde – und damit natürlich für Enthusiasten wie gemacht zu sein scheint.
Passend zur Computex stellte Intel seine neue Haswell-Plattform, die nunmehr vierte Core-Generation vor, zu der wir direkt zum Start einen Desktop- und Mobile-Artikel liefern konnten. Das Besondere an Haswell: Es handelt sich um die erste Prozessor-Generation, die für den mobilen Einsatz entwickelt wurde und eine ansprechende Leistung mit üppigen Akkulaufzeiten kombinieren will. An dieser Stelle sollte man allerdings direkt erwähnen, dass sich diese Vorteile im Großen und Ganzen auf die Ultrabooks beschränken. Die „normalen“ Notebook-CPUs besitzen im neuen Jahrgang sogar eine um zwei Watt höhere TDP bei einer minimal gesteigerten Leistung und ähnlichen Akkulaufzeiten. Gamer, wie sie Deviltech mit seinem Devil 7800 ansprechen möchte, sollten daher vielmehr einen Blick auf die neuen GPU-Generationen werfen, die sowohl AMD als auch NVIDIA zusammen mit dem Haswell-Launch vorgestellt haben. In dieser Disziplin geht Deviltech in die Vollen und greift direkt zum aktuellen Top-Modell, der GeForce GTX 780M, als CPU geht es etwas moderater zu, denn hier wird ein Intel Core i7-4700MQ verbaut. Für uns bedeutet dies, dass sich die Konfiguration auf einen Preis von rund 1600 Euro (ohne Betriebssystem) beläuft, was für ein High-End-Gaming-Notebook auf den ersten Blick angemessen zu sein scheint.
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Alles beim Alten
Wir kennen es aus dem Built-to-Order-Bereich zu Genüge: Die Anbieter können auf keine eigenen Barebones zurückgreifen, sondern sind darauf angewiesen, was ihnen ihre Zulieferer bieten. Aktuell wird der Markt im deutschen DTR-Gaming-Segment von zwei Anbietern bestimmt, Clevo und MSI. Nachdem wir Clevos neue Gaming-Generation in Form des P177SM bereits bei einem Vorabtest des Schenker Notebooks XMG P703 Pro genauer unter die Lupe nehmen konnten, steht nun also MSIs „neuer“ 15-Zoll-Barebone auf dem Prüfstand. Die Anführungszeichen daher, weil sich auf den ersten (und auch auf den zweiten) Blick nicht sonderlich viel geändert hat.
MSI setzt auch 2013 noch auf die auffällige, omnipotente und prollige Optik, die wir am Ende des letzten Jahrzehnts bei den meisten Gamer-Notebooks vorgefunden haben, die in den letzten Jahren erfreulicherweise immer weniger eingesetzt wird. Aktuell angesagt sind schlichte Geräte, wie beispielsweise (im großen Format) das G750 von ASUS oder (im kleineren Stil) das neue Razer Blade 14, das stilsicheren Ultrabook-Charme mit einer GTX-Grafikeinheit verbindet. Für MSIs Designer hieß es dagegen „Schuster bleib bei deinen Leisten“. Es gibt schwarzen Piano-Lack-Kunststoff sowohl auf dem Deckel, als auch im Bereich des Top-Cases. Während das auf dem Deckel noch einigermaßen schick aussieht, ist ein solches Finish im Tastaturumfeld alles andere als praktisch und bedeutet, dass ein Putztuch optimalerweise immer in der Nähe liegen soll. Zusätzlich setzt MSI auf die bekannten „Bügelfalten“ auf dem Deckel und fasst die Hoch-Mitteltöner des Soundsystems mit Matallic-Rot lackierten Ringen ein.
Anschlussseitig bietet das Case dabei fast alles, was aktuell zum guten Ton gehört. Es gibt vier USB-Anschlüsse, von denen drei in der aktuellsten Version ausgeführt werden. Etwas betagt kommt der eSATA-Konnektor daher, der Standard büßt immer weiter an Verbreitung ein – an seiner Stelle hätten wir uns einen Thunderbolt-Port gewünscht. Als Video-Ausgänge werden HDMI und VGA zur Verfügung gestellt, für den Sound stehen vier Klinke-Buchsen im üblichen 3,5-mm-Format bereit. Abgerundet wird das Anschlussportfolio von einer RJ45-Schnittstelle, die in diesem Fall über eine Killer-NIC zur Verfügung gestellt wird, die auch WLAN (A/G/N) und Bluetooth 4.0 bietet. Die Buchsen sind allesamt ordentlich auf die verschiedenen Seiten aufgeteilt, erfreulicherweise wird beim Devil 7800 auch die Rückseite nicht außen vor gelassen, sodass beispielsweise die störrischen RJ45- oder HDMI-Kabel nach hinten über den Schreibtisch geleitet werden können .
Buntes Kaugummi-Layout
Deviltech bzw. MSI halten am aktuellen Standard fest und setzen auf ein Chiclet-Layout, das 15x15 mm große Tasten besitzt. Somit findet man sich prinzipiell flott zurecht – hätte MSI denn auf eine gewohnte Tastenanordnung zurückgegriffen. Um auf dem 15-Zolll-Chassis auch noch einen numerischen Zahlenblock unterzubekommen, musste der Platz effizient genutzt werden – man könnte auch sagen: Es mussten mehr Kompromisse eingegangen werden, als den meisten Usern lieb ist. So fällt die Entertaste genau wie die darunterliegende Shift-Taste recht klein aus, die Windows-Taste befindet sich einzig auf der rechten Seite der Tastatur, die „<“-Taste ist rechts neben die Tastatur gerutscht.
Auch wenn das Layout des Deviltech Devil 7800 an die Konkurrenz aus dem Hause Clevo erinnert, so spielt das Tippgefühl doch in einer anderen Liga. Das Schreibverhalten unseres Testkandidaten ist nicht sonderlich präzise und der Anschlag wird von einem deutlich flexenden Top-Case in Beschlag genommen. Wie so oft gilt aber auch hier: Mit der Zeit gewöhnt man sich auch an diese Tastatur. Als praktisch erweisen sich die Shortkeys, die sich im Bereich zwischen Tastatur und Bildschirm befinden – weniger durchdacht erscheint es hingegen, dass die Touchkeys in einer Glossy-Oberfläche sitzen.
Das Touchpad fällt mit 85 x 45 mm nicht sonderlich groß aus, besitzt aber „echte“ Maustasten. Im normalen Betrieb wird es vermutlich aber nur selten zum Einsatz kommen, denn dann werden die meisten Anwender sicherlich auf ein reinrassiges Gaming-Modell zurückgreifen.