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Intels aufgebohrte Notebook-Grafik Iris Pro 5200 im Test

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Bis vor einigen Jahren war es selbstverständlich und notwendig, dass in jedem Notebook eine separate Grafikkarte steckte. Doch auch in diesem Punkt hat die schnelllebige IT-Welt keine Pause eingelegt, mittlerweile verfügen die meisten CPUs über eine integrierte GPU, was Intel zum - nach Stückzahlen - größten Anbieter von Grafiklösungen gemacht hat.

Anfangs aufgrund der Leistung noch belächelt, konnte das Unternehmen spätestens mit der „Ivy Bridge“-Generation und der dazugehörigen HD 4000 unter Beweis stellen, dass man nicht nur etwas von CPUs, sondern auch etwas von Grafik versteht. Zwar waren anspruchsvolle Titel noch immer nicht oder nur mit großen Einbußen flüssig genießbar, gegenüber den Vorgängern kletterte die Leistung aber deutlich nach oben. Mit dem Start von „Haswell“ hat das Unternehmen nun die nächste Sprosse erklommen. Denn mit Iris Pro, auch als GT3e oder HD 5200 bezeichnet, steht die nächste GPU bereits in den Regalen der Händler, wenn auch nur in Form einiger weniger ausgewählter CPUs. Wie immer lautet dabei die Frage: Wie viel mehr Leistung bietet die neue Generation und werden preiswerte dedizierte Grafikchips nun überflüssig?

Slim-Notebook im Metall-Gehäuse Als Basis dient das Schenker S413

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Unterschiede zwischen HD 4000, HD 4600 und Iris Pro

Über mehrere Wochen hinweg konnten wir die entsprechenden Antworten mithilfe eines Intel Core i7-4750HQ, der in einem Schenker S 413 verbaut ist, suchen. Zumindest in Bezug auf den genauen Aufbau der GPU sind diese sehr dünn gesät, denn Intel zeigt sich in diesem Punkt traditionell eher verschlossen. Bekannt ist jedoch, dass die Zahl der Execution Units deutlich vergrößert wurde. Musste die HD 4000 in „Ivy-Bridge“-Prozessoren noch mit 16 auskommen, sind es in der HD 4600 schon 20, Iris Pro hingegen kommt auf 40. Der Löwenanteil des Leistungsplus kommt jedoch durch den sogenannten eDRAM zustande. Intel hat Iris Pro einen insgesamt 128 MB großen Speicher spendiert, der als Cache fungiert und entsprechende Zugriffszeiten sicherstellen soll. Allerdings hat die GPU diesen nicht exklusiv für sich, unter bestimmten Umständen kann auch die CPU auf den Speicher zugreifen.

Intel HD 4000 Intel HD 4600 (GT2) Intel Iris Pro 5200 (GT3e)
Generation Ivy Bridge Haswell Haswell
DirectX-Version 11 11.1 11.1
OpenGL-Version 4.0 4.0 4.0
OpenCL-Version 1.2 1.2 1.2
Minimum-Takt 350 - 650 MHz 200 - 350 MHz 200 MHz
Maximum-Takt 850 - 1.200 MHz 1.100 - 1.250 MHz 1.200 - 1.300 MHz
Execution Units 16 20 40
eDRAM keiner keiner 128 MB

Ebenfalls einen Teil zur Performance trägt der bereits bekannte Turbo-Modus bei. Taktet Iris Pro im Normalfall in allen drei derzeit für Notebooks angekündigten Modellen - i7-4750HQ, i7-4850HQ und i7-4950HQ - mit 200 MHz, sind in der Spitze 1.200 (i7-4750HQ) und 1.300 MHz möglich. Wie hoch getaktet werden kann, hängt unter anderem vom thermischen Budget ab, das sich CPU und GPU teilen und das bei allen drei Prozessormodellen mit 47 Watt angegeben wird. Ob und wann weitere mit Iris Pro ausgestattete Mobil-Prozessoren erscheinen werden, ist unklar.

Ein direkter Vergleich der technischen Daten zwischen Intels HD 4000 und Iris Pro mit dedizierten AMD- oder Nvidia-Chips ist nur schwer möglich. Denn die Architekturen unterscheiden sich grundlegend, nicht nur die von den Herstellern verwendeten Begrifflichkeiten - Execution Units, Shader etc. - zeigen dies. Auch Intels Strategie, so wenig Informationen wie möglich preiszugeben, tragen dazu bei.

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