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Intels aufgebohrte Notebook-Grafik Iris Pro 5200 im Test - Neue Befehle und Fazit

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Möglich wird der Vorsprung gegenüber der „Ivy Bridge“-Generation unter anderem durch zwei neue Befehlssatzerweiterungen, die für alle „Haswell“-GPUs zur Verfügung stehen. Von InstantAccess profitiert aber vor allem die Iris Pro, hier wird der CPU die Möglichkeit gegeben, direkt in den GPU-Speicher zu schreiben und diesen zu lesen. Durch den bei der GT3e vorhandenen schnellen eDRAM verkürzen sich so die Reaktionszeiten weiter. Während der Spieler dies nur indirekt über höhere Bildwiederholraten bemerkt, ist PixelSync in Titeln, die dies unterstützen, spätestens auf den zweiten Blick klar erkennbar. Denn damit können Programmierer transparente Objekte direkt rendern, der Umweg über die CPU entfällt somit.

avsm aus Mit deaktiviertem AVSM

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Vor allem in „GRID 2“ wird davon exzessiv Gebrauch in Form von Adaptive Volumetric Shadow Maps (AVSM) gemacht. Rauch wird hier bei aktiviertem AVSM korrekt beleuchtet, ohne AVSM entfällt ein großer Teil der Tiefenwirkung, der Rauch wirkt hier eher wie Nebel. Wirklich neu sind beide Erweiterungen aber nicht, auch wenn sie noch immer nicht Bestandteil von DirectX sind. Vor allem AMD nutzt beide Techniken seit geraumer Zeit unter anderem Namen, vor allem AVSM soll dort aber weitaus weniger ressourcenfreundlich sein. In unserem Test ging die Leistung bei Iris Pro mit aktiviertem AVSM um ein bis zwei Frames zurück; statt 28 Bildern pro Sekunde bei Full-HD-Auflösung und hohen Detaileinstellungen waren es dann nur noch gut 26.

avsm an Mit aktiviertem AVSM

Fazit

Nach zahlreichen synthetischen Benchmarks und Spielen steht fest, dass der Druck auf NVIDIA und AMD zugenommen hat. Denn wo Intels Grafiklösungen in der Vergangenheit teilweise eher Verlegenheitslösungen waren und bestenfalls für sehr anspruchslose Aufgaben ausreichten, kann man nun auch eine anspruchsvollere Kundschaft bedienen. Nach wie vor gilt, dass Titel wie „Crysis 3“ oder „Battlefield 3“ ohne eine dedizierte Mittel- oder Oberklasselösung nur dann flüssig wiedergegeben werden, wenn man auf eine hohe Auflösung oder Detailreichtum verzichtet, Spiele wie „GRID 2“ oder „Bioshock Infinite“, die alles andere als hässlich sind, sind nun aber problemlos auch mit höheren Einstellungen vernünftig nutzbar. GPUs der Einsteigerklasse sind somit deutlich verzichtbarer als noch vor einem halben Jahr. Zumindest, solange man von Notebooks des mittleren oder oberen Preissegments spricht.

Denn mit einer beinahe undurchschaubaren Produktpolitik steht Intel sich hier ein Stück weit selbst im Weg. Die Entscheidung, die GT3e nur in einigen wenigen hochpreisigen i7-Prozessoren zu verbauen, dürfte die Verbreitung stark einschränken. Somit sollte zumindest AMD am Ende doch wieder profitieren. Zwar bietet man mit den aktuellen „Richland“-APUs keine so starke CPU-Leistung wie Intel mit „Haswell“, in puncto GPU-Performance liegt man aber nach wie vor vor Intel, gleichzeitig sind die APUs preiswerter. Wer letztendlich die Nase vorn haben wird, dürfte zu einem guten Teil aber auch von der Unterstützung der Entwickler abhängen. Ähnlich wie AMD und NVIDIA setzt auch Intel auf eine enge Kooperation mit verschiedenen Studios, „GRID 2“ ist hier nur eines von mehreren Beispielen.

Aber auch der Faktor Treiber dürfte noch eine größere Rolle einnehmen. Bekleckerten sich hier AMD und NVIDIA in der Vergangenheit des öfteren schon nicht mit Ruhm, sah es bei Intel meist noch schlechter aus. Diesem Problem will man nun aber mit häufigeren Updates reagieren, pro Quartal soll eine neue Version der Software erscheinen. Für den Verbraucher dürfte all dies eher egal sein, dieser profitiert vom zunehmenden Wettbewerb zwischen drei Unternehmen, die Grafikspezialisten AMD und NVIDIA müssen sich etwas einfallen lassen, sofern sie nicht noch mehr Anteile an Intel verlieren wollen.

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