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Hell aber niedrig aufgelöst
Lenovo wildert mit unserer Yoga 11s-Konfiguration bereits im High-End-Segment. Vor diesem Hintergrund muss sich das eingesetzte 11,6-Zoll-Display den Kommentar gefallen lassen, etwas zu niedrig aufzulösen. Zwar können 1366x768 Bildpunkte bei dieser Diagonale durchaus überzeugen und zwingen den Nutzer nicht zu Skalierungen, gerade Tablets zeigen aber, dass auch bei kleinen Diagonalen hohe Auflösungen ihren Reiz haben. Dafür kann das IPS-Display mit einer recht hohen maximalen Helligkeit von 347 cd/m² aufwarten und auch der native Kontrast liegt mit einem Wert von 934:1 auf einem sehr guten Niveau. So bietet das Panel genügend Reserven, um auch außerhalb der eigenen vier Wände recht problemlos genutzt zu werden – alles andere wäre bei einem so mobilen Gerät aber auch ein Jammer gewesen. Deutlich dunkler dürfte das 11s jedoch auch nicht sein, denn die verwendete Glasoberfläche spiegelt äußerst stark – das ist aber ein übliches Tablet-Problem.
Dank der IPS-Technik und der Gorilla-Glas-Oberfläche wirken die Farben satt und lebhaft, gleiten dabei aber nicht in das Unnatürliche ab. Wer jedoch auf möglichst neutrale Farben angewiesen ist, der sollte zum Colorimeter greifen, denn ab Werk kommt das Panel mit einer recht kühlen Abstimmung daher – den Normalanwender sollte das aber nicht weiter stören. Gerade im Tablet-Betrieb profitiert der Nutzer aber in erster Linie von den großzügigen Blickwinkeln, die durch die IPS-Technik ermöglicht werden.
Alternative Konfigurationen
Lenovo hat uns für diesen Test das Top-Modell der Yoga-11s-Familie zur Verfügung gestellt, entsprechend muss recht tief in die Tasche gegriffen werden. Wer etwas Geld sparen möchte, der kann aber auch zur zweiten Version greifen, die auf einen i3-Prozessor setzt und eine SSD mit einem Fassungsvermögen von 128 GB besitzt. Zusätzlich wurde der Arbeitsspeicher auf 4 GB zusammengestrichen. Wirkliche Auswirkungen auf den täglichen Einsatz dürften die Einschränkungen nur bedingt haben. Da aber auch für dieses Modell noch rund 950 Euro bezahlt werden muss, wird auf diesem Wege das hohe Preisniveau des Yoga 11s unterstrichen. Im Budget-Vergleich schlägt das Acer Aspire P3 Ultrabook (mit kleinerer SSD) mit nur rund 550 Euro zu Buche. Das Lenovo Yoga 11s bietet zwar ein deutlich hochwertigeres Gehäuse, wer nach einer preislich günstigeren Alternative sucht, hat aber eine reichliche Auswahl.
Fazit
Lenovo macht beim Yoga 11s vieles richtig und tut gut daran, ein „echtes“ Windows zu bieten, denn der Mehrwert ist unstrittig. So kann das Yoga 11s nicht nur mit einem optisch ansprechenden, sondern auch sehr hochwertigen Gehäuse punkten, das mit einem einfachen und intuitiven Convertible-Mechanismus aufwarten kann. Die Schnittstellenausstattung ist zeitgemäß und zweckorientiert, auch wenn auf dem Gehäuse Platz gewesen wäre, um weitere Schnittstellen unterzubringen. Schade, dass Lenovo die Möglichkeit nicht nutzt, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Auch die Tastatur kann mit einem guten Schreibverhalten überzeugen, während sich das Display auch in der Clamshell-Ausrichtung schnell in den täglichen Ablauf eingliedert. Das Problem bei dieser Art der Convertibles ist und bleibt aber das Gewicht, denn als Tablet kann das Yoga 11s mit rund 1,4 kg wirklich nur auf der Couch genutzt werden. Keine Einschränkungen für die Outdoor-Nutzung gibt es durch das Display, denn das ist hell, kontrastreich und bietet dank der IPS-Technik großzügige Blickwinkel.
Bei der Hardware setzt Lenovo auf einen sehr sparsamen Core i5-3339Y, der mit einer sehr niedrigen TDP aufwarten kann. Höchstleistungen gibt es entsprechend nicht, da Lenovo aber auf eine Flotte SSD setzt, fühlt sich das Yoga 11s in der Praxis nie zu langsam an. Der sparsame Prozessor wirkt sich auf den Stromverbrauch und die Akkulaufzeit aus. So wird das Yoga 11s nie zu warm und und hält einen angemessenen Zeitraum fernab der Steckdose durch. Mit dem Haswell-Update sollte es hier aber noch einmal ein ganzes Stück vorangehen.
Damit wären wir auch schon bei einem der größten Probleme des Yoga 11s: Haswell ist im Grunde genommen schon da und gerade für das Ultrabook-Segment wie gemacht, leider aber noch nicht weit genug am Markt verbreitet. Wer aktuell mehr als 1000 Euro in ein Ultrabook investieren möchte, sollte auf jeden Fall darauf achten, ein Gerät mit der vierten Core-Generation zu erwerben. Sollte das entsprechende Wunschmodell noch nicht verfügbar sein, so lohnt sich es sich aktuell sicherlich zu warten, denn pünktlich zum Weihnachtsgeschäft kommt die nächste Ultrabook-Welle zu den Händlern.