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Lenovo Yoga 11s im Test

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Zum Start bot Lenovo zwei Versionen seines Yoga-Convertibles. Einerseits das Yoga 13 als waschechtes Ultrabook, andererseits das Yoga 11, das auf einer ARM-Basis aufbaute und mit Windows RT ausgeliefert wurde. Die schwachen Zahlen von Windows RT haben die aktuellen Marktführer im PC-Bereich aber umdenken lassen, denn mit dem Yoga 11s kommt nun auch ein kleiner dimensioniertes Ultrabook-Convertible zum Kunden.

Windows RT war aus aktueller Sicht für Microsoft ein ganz schöner „Schuss in den Ofen“, so könnte die aktuelle Situation mit gutem Gewissen beschrieben werden. Während es für die meisten Partner künftig nur noch mit Windows 8 weitergeht, hält Microsoft wohl auch noch bei der zweiten Surface-Generation an der ARM-Variante fest. Ob es ohne weitere nennenswerte Partner aber noch eine echte Entwicklung beim „Schattenwindows“ gibt, darf bezweifelt werden. Lenovo hat Windows RT mit dem Yoga 11 eine Chance gegeben, offensichtlich haben sich die Zahlen aber nicht so entwickelt wie gewünscht. Daher gibt es nun eine zweite 11-Zoll-Version, die eben nicht mehr auf einer ARM-Architektur aufbaut, sondern ganz konservativ auf einer x86-Grundlage, sich daher auch Ultrabook nennen darf, mit rund 1200 Euro aber alles andere als günstig ist – dafür aber mit einer ordentlichen Ausstattung wie einem Core i5-3339Y und einer 256 GB fassenden SSD aufwarten kann. Ob das Yoga 11s den grundsätzlich guten Eindruck des großen Bruders unterstreichen kann und aufgrund seiner kleineren Bauweise als echter Tablet-Ersatz fungieren kann, ist nun die Frage.

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Rotationsprinzip

Lenovo bleibt seinem Yoga-Konzept auch zukünftig treu, das hat die diesjährige IFA gezeigt, auf der es bereits die nächste Generation der größer dimensionierten Yoga-Modelle zu sehen gab. Der Mechanismus ist dabei so einfach wie intuitiv. Während Firmen wie Sony bei Vaio Flip oder Vaio Duo, Dell beim XPS 12 oder Toshiba beim Satellite U920t auf recht aufwendige (aber meist dennoch intuitive) Designs setzen, um das Ultrabook in ein Tablet zu verwandeln, geht Lenovo einen anderen Weg und hat sich für eine sehr einfache Lösung entschieden: Das Display wird einfach um das Gehäuse herumgedreht und landet am Ende genau auf der Unterseite des Gehäuses mit Blick des Displays nach unten. So kann der 11,6-Zöller sehr schnell zum Tablet umfunktioniert werden. Dabei teilt sich aber auch das Yoga 11s die Probleme mit allen vorab angesprochenen Geräten: Da die Baseunit fest mit dem Display verbunden wird, muss auch bei der reinen Tablet-Nutzung immer deren Gewicht mit herumgeschleppt werden. Zunächst einmal mag das Gewicht von 1,4 kg, welches das Yoga 11s auf die Waage bringt, nicht allzu hoch erscheinen, Tablets der 10-Zoll-Klasse wiegen aber nun einmal lediglich 500 bis 700 Gramm. Die Einhandnutzung wird so schon nach kurzer Zeit unangenehm, sodass wir auch die kleine Yoga-Version lediglich für den Couch-Einsatz empfehlen können.

Lenovo Yoga 11s

Nicht nur bei der Technik, auch beim restlichen Gehäuse orientiert sich Lenovo am großen Bruder. So besitzt der Deckel eine gummierte Oberfläche, die sich sehr angenehm anfasst. Während unser Testgerät in vergleichsweise langweiligem Grau daherkommt, gibt es auch noch eine Version in Orange. Der Innenraum wird komplett in Schwarz gehalten. Das TopCase weist ebenfalls eine Gummierung auf, ist dazu aber auch strukturiert. Das fasst sich sehr gut an und hinterlässt einen hochwertigen Eindruck. Fingerabdrücke werden allerdings auch bei diesem Material recht deutlich dargestellt. Passend zur hochwertigen Haptik kann das Yoga 11s auch mit einer erstklassigen Verarbeitungsqualität aufwarten – das schlägt sich jedoch auch auf das Gewicht nieder.
Anschlusstechnisch verhält sich das Yoga 11s wie die meisten Ultrabooks: Sonderlich großzügig ist es nicht. Der kleine 11-Zöller bietet auf beiden Seitenteilen je einen USB-Port, insgesamt verfügt aber nur eine der Schnittstellen über den aktuellen 3.0-Standard. Darüber hinaus gibt es einen SD-Cardreader und einen HDMI-Ausgang. Auf eine RJ45-Schnittstelle muss aufgrund der Bauhöhe des Gehäuses verzichtet werden. Leider nutzt Lenovo die durchgängige Bauhöhe des Gehäuses nicht aus, um zusätzliche USB-Anschlüsse zu verbauen. Zumindest aber sind die vorhandenen Anschlüsse sinnvoll auf die beiden Seitenteile aufgeteilt.

Lenovo Yoga 11s

Lenovo setzt auf eine Tastatur in Chiclet-Optik, die Tasten besitzen Abmaße von 14,5x15 mm und lassen sich recht angenehm tippen. Wie es bei den meisten Ultrabooks der Fall ist, würden wir uns einen etwas größeren Hub wünschen, da Druckpunkt und Layout aber passen, lässt es sich angenehm auf dem Yoga 11s schreiben. In dunklen Umgebungen hilft darüber hinaus das weiße Backlight. Das Touchpad fällt nicht allzu riesig aus, verrichtet seine Arbeit aber unauffällig. In der Praxis erweist sich das Display aber in vielen Fällen als guter Mausersatz. Dem Tablet-Nutzen zugeschrieben werden muss, dass der Hauptschalter, die Lautstärke-Wippen und die Darstellungs-Rotationsperre auf die Seitenteile verteilt wurden. So kann das Yoga 11s auch im Tablet-Mode bedient werden.

Lenovo Yoga 11s

 

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