Zwei Kerne, vier Threads, 1,7 bis 3,3 GHz, 22 nm und 15 Watt: Das sind die Eckdaten des Intel i7-4650U, der in unserem Testmuster des XPS 12 steckt. Gegenüber der Vorgängerkonfiguration hat sich zumindest auf dem Datenblatt nur wenig getan. Im ersten XPS 12 steckte ein i7-3667U, der lediglich in den Punkten Takt - 2,0 bis 3,2 GHz - und TDP - 17 Watt - abweicht. Zudem taktet die HD 5000 des i7-4650U minimal niedriger als die die HD 4000 des i7-3667U. Zwar wirkt ein direkter Vergleich zwischen beiden Systemen deshalb etwas unfair, tatsächlich aber tragen beide Konfigurationen den gleichen Preis in Höhe von 1.499 Euro. Tendenziell liegt die Mehrleistung eines „Haswell“-Prozessors gegenüber einem gleich getaktetem „Ivy Bridge“-Gegenstück im mittleren einstelligen Prozentbereich, weshalb das neue XPS 12 einen leichten Geschwindigkeitsschub erfahren würde.
Leistung für Office, nicht für Spiele
Im Cinebench-Prozessortest erreicht die CPU 2,26 Punkte, ein für ein ULV-Modell gutes Ergebnis. Zum Vergleich: Ein i7-3667U erreicht 2,8, ein aktueller „Haswell“-Vierkerner zwischen 5 und 7 Punkte. Für Office und Ähnliches reicht die Leistung des i7-4650U mehr als aus, dies attestiert PCMark. Anders sieht es allerdings in Bezug auf die Grafikeigenschaften aus. Zwar konnte Intel die generelle Performance der HD 5000 gegenüber der HD 4000 steigern, für anspruchsvolle Aufgaben reicht diese aber nach wie vor nicht aus. Ein Beleg hierfür sind beispielsweise 841 Punkte im 3DMark 11 (Performance-Setting) oder rund 17 Bilder pro Sekunde im vergleichsweise anspruchslosen Bioshock Infinite (1.280 x 720 Pixel, hohe Detailstufe). Ein Allzweckgerät ist das XPS 12 somit noch immer nicht, dies erwartet allerdings auch niemand.
Convertible mit Dauerläuferqualitäten
Viel eher muss das Notebook im Bereich Laufzeit einiges bieten. Schon der Vorgänger erreichte bei geringer Last (Battery Eater, Reader‘s Test) spielend 7 Stunden und mehr, selbst bei anspruchsvolleren Aufgaben (Battery Eater, Classic) waren annähernd 2 Stunden möglich. Und tatsächlich: Bei hoher Last erreichte das neue XPS 12 im Battery Eater gut 2,5, bei geringer annähernd 10 Stunden. Damit wird das 2012er Modell um jeweils um etwa 25 und 40 Prozent übertroffen, obwohl die Akkukapazität nur um 6 Prozent von 47 auf 50 Wh gestiegen ist. Gute Werte in der Kategorie Laufzeit attestiert aber auch der PCMark 8. Im Office-Benchmark kommt das XPS 12 je nach gewähltem Modus auf 3 bis 3,5 Stunden mit einer Ladung. Wie sparsam das Notebook ist, zeigt ein Blick auf den Energiebedarf. In der Spitze benötigt es im Leerlauf knapp 8 Watt, unter voller Last rund 30 Watt.
GPU mit angezogener Handbremse
Verschlechtert hat sich hingegen ein Stück weit das Kühlsystem. Zwar gibt es in Hinblick auf die Wärmeentwicklung des Gehäuses sowie die Geräuschentwicklung des Lüfters nur marginale Unterschiede, beides liegt noch in einem guten Bereich, allerdings taucht nun das Thema Drosselung auf. Interessant ist dies vor allem, da die CPU auch nach sehr langen Volllastphasen maximal 77 °C erreichte und somit weit von kritischen Dimensionen entfernt blieb.
Ein genauerer Blick in die Testergebnisse zeigte dann, dass lediglich die GPU verlangsamt wird. Diese scheint zugunsten der CPU-Leistung - beide Komponenten teilen sich das thermische Budget - gedrosselt zu werden. Im Office-ähnlichen Einsatz dürfte diese Problematik nur selten auftreten, aber schon bei etwas anspruchsvolleren Spielen oder anderen GPU-fordernden Aufgaben ist die Leistungsbegrenzung nicht auszuschließen.
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