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Das Transfomer Book T100 ist eines der ersten Geräte, in denen Intels erst Mitte September vorgestellte aktuelle Atom-Generation zum Einsatz kommt. Gegenüber dem Vorgänger „Clover Trail“ soll „Bay Trail-T“ nicht nur mehr Leistung liefern, sondern auch deutlich effizienter arbeiten. Technisch betrachtet haben die neuen Atom-Chips mehr Ähnlichkeit mit den Desktop-Lösungen, als es in der Vergangenheit der Fall war. Aber selbst ein „Haswell“-i3 hat mehr Leistungsreserven, einen Kannibalisierungseffekt muss Intel also nicht befürchten.
Der im T100 verbaute Z3740 verfügt wie derzeit alle angekündigten „Bay Trail-T“ über vier Kerne ohne Hyper-Threading, die sich insgesamt 2 MB Cache teilen. Getaktet wird die CPU mit 1,33 GHz, im Turbo-Modus können jedoch bis zu 1,86 GHz erreicht werden. Ausschlaggebend hierfür ist wie bei den Core-Prozessoren das verfügbare thermische Budget. Dieses wird mit 4 Watt beziffert, die SDP (Scenario Design Power) hingegen nur mit 2 Watt.
Mit der Kraft der Core-GPU
Allerdings teilt sich die CPU das Budget ebenso wie den Cache mit der Grafikeinheit, bei der es sich erstmals um eine Eigenlösung handelt; bislang griff Intel bei Atom-Chips auf GPUs aus dem Hause PowerVR zurück. Die Basis für die neue Grafiklösung bildet die siebte Generation, die auch schon bei „Ivy Bridge“ und „Haswell“ genutzt wird. Dennoch liegen in puncto Leistung Welten zwischen den Plattformen, denn im Z3740 stecken lediglich 4 Execution Units, bei einer HD Graphics 4000 sind es 16, eine HD Graphics 5000 verfügt gar über 40. Gleichzeitig liegt aber auch der Maximaltakt deutlich niedriger, selbst im Turbo-Modus sind es lediglich 667 MHz. Unterstützt werden nun aber endlich DirectX 11 sowie Shader 5.0. Der gesamte Chip wird in 22 nm gefertigt und ist generell 64 Bit tauglich. Da ASUS aber Windows 8.1 in der 32-Bit-Fassung mitliefert, liegen Teile der Leistung brach.
Konkret bedeutet das für das T100: Im Cinebench 11.5 werden 1,24 Punkte erreicht, was mehr als bei AMDs „Temash“ A6-1450 (1,01 Punkte), aber auch mehr als bei einem i3-3229Y (1,14 Punkte) sind. Während letzterer nur mit zwei Kernen und eignem geringerem Maximaltakt auskommen muss, ist AMDs Konkurrent ebenfalls als Quad-Core-CPU ausgelegt, taktet aber niedriger. Das Nachsehen hat das Transformer Book aufgrund des SoCs in allen Dingen, bei denen die GPU wichtiger als die CPU ist. Denn hier liegt AMD klar vorne, ein i3 ebenfalls. Lediglich 208 Punkte im 3DMark 11 (Performance-Setting) sind hier mehr als deutlich. Im Office-nahen PCMark 7 und 8 bewegt sich das Testmodell auf einem sehr niedrigen Niveau - auch, da der verbaute Flash-Speicher in der Spitze lediglich nur 80 MB/s über die Datenleitungen schaufelt. Wer mit dem Gedanken spielt, eine HDD oder SSD nachzurüsten, dürfte enttäuscht werden. Denn ASUS verhindert, dass die beiden günstigen Konfigurationen derart modifiziert werden können.
Lange Laufzeiten, lange Ladezeiten
Angesichts der vergleichsweise geringen Leistung des „Bay Trail“-SoCs verspricht der im Tablet verbaute Akku eine lange Laufzeit. Denn ganze 31 Wh warten darauf, komplette Arbeitstage zu überbrücken. Und tatsächlich kann das Transformer Book T100 in diesem Kapitel überzeugen. Denn bei geringer Last (Battery Eater Reader’s Test) und einer Display-Helligkeit von 120 cd/m2 werden annähernd 12 Stunden erreicht. Im anspruchsvolleren Classic-Modus sind es dann immerhin noch rund 5 Stunden. Bestwerte offenbart aber auch der PCMark 8. Hier muss erst nach mehr als 7 Stunden wieder zum Ladegerät gegriffen werden.
Mit maximal 3,7 Watt im Leerlauf und rund 13 Watt unter voller Last wird die Erklärung für die guten Laufzeiten geliefert und die SDP-Angabe seitens Intel bestätigt. Bewertet man das Transformer Book T100 entsprechend seiner Einstufung wie ein Notebook, muss ASUS sich für den Ladevorgang Kritik gefallen lassen. Denn wo selbst 11- und 13-Zoll-Notebooks mit 50 und mehr Watt geladen werden können, muss man sich beim T100 mit 10 Watt begnügen. Der Grund hierfür: Einzig per Micro-USB kann der Energiespeicher gefüllt werden.
Kein Lüfter, kein Krach
Kurz und knapp fällt das Urteil zur Kühlung des Geräts aus. Denn wie von Intel vorgesehen kommt kein Lüfter zum Einsatz, das Transformer Book ist somit auch unter Volllast unhörbar. Befürchtungen, Gehäuse oder CPU könnten zu heiß werden, sind aber überflüssig. Denn selbst nach langen Volllastphasen konnten auf der Rückseite in der Spitze nur rund 41 Grad Celsius gemessen werden. Mit 75 Grad Celsius bliebt der Z3740 dabei noch deutlich unter dem Limit, das Intel bei 90 Grad Celsius gesetzt hat.