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Während das T100 an der ein oder anderen Stelle durch ein kleines Detail leicht aus der Masse heraussticht, liefert man beim Display wieder Einheitsware. Denn 1.366 x 768 Pixel sind bei 10-Zoll-Geräten mit Windows (leider) immer noch üblich. Die Gründe hierfür: Der Bildschirm ist nach wie vor eine der teuersten Komponenten bei solchen Geräten, für das Surfen im Netz und ein wenig Office reicht die Auflösung zudem meist aus.
Keinen Kompromiss geht ASUS lobenswerter Weise beim Panel selbst ein. Hier bietet die IPS-Technik großzügige Blickwinkel und eine gute Farbdarstellung. Leider fallen die weitere Eigenschaften weniger überzeugend aus. Denn die Beleuchtung erreicht maximal nur 237 cd/m2, was für den Außeneinsatz schnell zu wenig ist; hier ist man erst mit 300 cd/m2 und mehr auf der sicheren Seite. Immerhin wird mit 91 Prozent eine sehr gute Homogenität geboten, die Abweichungen zwischen hellster und dunkelster Stelle auf der höchsten Stufe fallen also gering aus. Im Mittelfeld liegt der Kontrast, hier wurde lediglich ein Verhältnis von 740:1 gemessen. Zu guter Letzt fällt aber auch die Farbtemperatur nicht überzeugend aus. Mit durchschnittlich fast 7.300 Kelvin weisen weiße Flächen einen leichten Blaustich auf.
Immerhin versöhnt der Touch-Sensor am Ende ein wenig. Denn dieser erkennt alle Eingaben zuverlässig.
Fazit
Ist das T100 somit so etwas wie ein echter Netbook-Nachfolger? Leider ja, denn ebenso wie diese kann das Transformer Book an kaum einer Stelle wirklich überzeugen. Natürlich muss man dies vor dem Hintergrund des geringen Preises sehen, doch letztlich bleibt die Frage, ob ASUS nicht zu sehr an der Kostenschraube gedreht hat.
Los geht es dabei schon beim Gehäuse, sonst eigentlich eine Paradadisziplin der Taiwaner. Der Einsatz verschiedener Oberflächenbeschichtung ist nicht nur optisch, sondern auch haptisch wenig schmeichelhaft, die Verarbeitungsqualität zudem nicht auf dem gewohnten Niveau. Für eine innerliche Zerrissenheit sorgt dann das Kapitel Leistung. Hier bietet der „Bay Trail-T“-SoC im Zusammenspiel mit Windows 8.1 für deutlich mehr Leistung, als es ein Gespann aus ARM-Chip und Windows RT 8.1 bieten könnte. Doch wie auch schon bei „Clover Trail“ gilt: Für viele x86-Anwendungen reicht es schlicht und ergreifend nicht. Für Office, das Surfen im Internet und das ein oder andere Casual-Game reicht das Gebotene völlig aus, doch das meiste hiervon wäre auch unter RT mit günstigeren Geräten machbar. Komplettiert wird die Negativseite der Liste vom zu dunklen Display sowie dem unterdimensionierten Ladegerät.
Wer nun aber denkt, das T100 wäre eine völlige Fehlentwicklung, der irrt gewaltig. Denn wer einen langläufigen Begleiter sucht, auf dem Office beinahe ohne Einschränkungen und zahlreiche x86-Programm laufen, dürfte im ASUS-Modell einen guten Begleiter finden. Zudem bietet die Tastatur einen hohen Schreibkomfort, auch wenn man sich an die kleinen Tasten erst gewöhnen muss. Zugute halten muss man dem Gerät auch das lüfterlose Design, störende Arbeitsgeräusche sind also nicht vorhanden.
Und natürlich darf auch der Preis nicht unerwähnt bleiben. Denn mit 429 Euro ist das Transformer Book in der hier getesteten Konfiguration konkurrenzlos. Vergleichbare Mitbewerber wie das Lenovo IdeaTab Miix 10 starten bei etwa 440 Euro, müssen aber ohne „Bay Trail-T“ auskommen. Der derzeit einzige gelistete Gegner mit „Bay Trail-T“ ist Dells Venue 11 Pro, mit 540 Euro spielt es aber in einer anderen Liga. Ähnlich sieht es bei Notebooks aus. Hier sind vergleichbare Geräte ab knapp 600 Euro - MSI Slider S20 - und 660 Euro - Acer Aspire P3 - zu haben.
Hierin dürfte am Ende auch der Erfolg des T100 begründet sein. Denn trotz aller Macken bietet kein anderes Gerät derzeit so viel für so wenig Geld.
Positive Eigenschaften des ASUS Transformer Book T100:
- sehr gute Akkulaufzeiten
- Tastatur mit hohem Schreibkomfort
- auch unter Volllast geräuschlos
Negative Eigenschaften des ASUS Transformer Book T100:
- Display zu dunkel
- stellenweise zu geringe Verwindungssteife
- Verarbeitungsqualität mitunter enttäuschend
- Ladegerät unterdimensioniert
- Nachrüsten einer HDD wird unterbunden