Als einer der letzten großen Hersteller betrat Dell Anfang 2012 mit dem XPS 13 den Ultrabook-Markt. Von Anfang an konnte der Neuling dabei gute Noten und Kritiken einheimsen, mit der Version 9333 steht nun seit einigen Wochen die inzwischen dritte Auflage bereit, die die Erfolge der beiden Vorgänger wiederholen soll.
Im Laufe der Zeit haben es die Texaner dabei verstanden, die verbaute Technik jeweils punktuell zu erneuen, ohne dabei neue Schwachpunkte einzubauen oder die Optik gravierend zu verändern. Entsprechend fällt die Liste der Neuerungen des Modells 9333 gegenüber dem Vorgänger L322X kurz aus. Die „Ivy Bridge“-Plattform wurde gegen „Haswell“ getauscht, der Akku fasst nun 55 statt 47 Wh und das WLAN-Modul versteht sich nicht mehr nur auf den n-, sondern auch den deutlich flotteren ac-Standard.
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Neue Technik im alten Kleid
Nicht angetastet hat man hingegen Gehäuse, Eingabegeräte und Display. Ersteres besteht nach wie vor aus einem robusten Aluminiumrahmen, einer Bodeneinheit aus Kohlefaser sowie einer aus Magnesium gefertigten und leicht texturierten Handballenauflage und Tastatureinfassung. Die Verarbeitung ist dabei nach wie vor über jeden Zweifel erhaben und unterstreicht die hohen Ansprüche, die Dell mit seinen XPS-Geräten in dieser Hinsicht an sich selbst stellt. Ebenfalls wie bislang folgt das Design des Ultrabooks eher einer zurückhaltenden Linie. Die Texaner setzen hier auf einen gefälligen Kontrast aus Aluminium-Deckel in typischer Farbgebung und dem sehr dunklen Grau der Bodeneinheit. Als trennendes Element kommt erneut ein Chromeinfassung zum Einsatz, die im rückwärtigen Bereich lediglich vom Scharnier des Displays unterbrochen wird. Mittlerweile selten geworden: Im Profil wird die Keilform des XPS 13 deutlich, zuletzt sind von diesem Stilelement immer mehr Hersteller abgewichen.
Unverändert geblieben ist auch die Anordnung und Art der kabelgebundenen Schnittstellen. Auf beiden Seiten ist jeweils ein USB-3.0-Port untergebracht, links kommt eine Audio-Buchse hinzu, rechts ein Mini-DisplayPort; ein Kartenleser fehlt nach wie vor. Mit dem neuen WLAN-Modul hat auch Bluetooth 4.0 Einzug gehalten, bislang wurde lediglich die ältere und weniger energieeffiziente Version 3.0 geboten.
Zum Glück nichts verändert hat man in Bezug auf Tastatur und Touchpad. Erstere bietet bei allen Tasten einen gut ausgeprägten, aber nicht zu harten Druckpunkt sowie einen idealen Hub und eine gleichmäßig ausfallende und in drei Stufen regulierbare Hintergrundbeleuchtung. Letzteres überzeugt hingegen mit sehr guten Gleiteigenschaften, einer präzisen Gestenerkennung und gut zu bedienenden integrierten Tasten. Die verbaute Webcam kann als für Video-Telefonate ausreichend bewertet werden, von den beiden Lautsprechern sollte man nicht zu viel erwarten - beides wie bislang.
Technik ohne Überraschung
Dafür ist der Wechsel von „Ivy Bridge“ zu „Haswell“ vielversprechend. Schon kurz nach dem Start der aktuellen Intel-Generation im vergangenen Jahr wurde deutlich, dass vor allem die Laufzeiten von diesem Schritt profitieren. Ein gutes Beispiel war hier das XPS 12: Hier brachte der Einsatz der neuen CPU ein Plus von 25 bis 40 Prozent, der Akku wuchs gegenüber dem Vorgängermodell jedoch nur um 6 Prozent. Die Gründe hierfür sind hinlänglich bekannt, der neue Chip arbeitet deutlich effizienter als der alte, auch, weil Intel viel in die Weiterentwicklung der Leerlaufphasen seiner Prozessoren entwickelt hat, die nun nicht nur schneller erreicht werden, sondern auch weiterreichen, als es noch bei „Ivy Bridge“ der Fall war.
Geordert werden kann das XPS 13 in zwei verschiedenen Konfigurationen: Mit einem Core i5-4200U oder einem leistungsfähigeren Core i7-4500U. Im Testmodell steckte der kleinere der beiden Prozessoren, der zwei Kerne mit Hyper-Threading bietet und Taktraten von 1,6 bis 2,6 GHz ermöglicht. Auf der Haben-Seite stehen weiterhin 3 MB Level-3-Cache, eine TDP von 15 W sowie eine integrierte GPU vom Typ HD Graphics 4400, die mit 200 bis 1.000 MHz taktet.
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Zusammen mit 8 GB Arbeitsspeicher, der fest verlötet ist, wird eine ultrabook-typische Leistung geboten. Für Office und Co. hat das XPS 13 ausreichend große Reserven, auch weil die 128 GB fassende SSD mehr als 510 MB/s in der Spitze übertragen kann. Annähernd 4.800 Punkte im PCMark 7 sind hier ebenso ein deutlicher Beleg wie knapp 2,5 Punkte im Cinebench 11.5. Anders sieht es hingegen - wenig überraschend - bei grafisch anspruchsvollen Aufgaben aus. Der 3DMark 11 (Performance) attestiert wenig schmeichelhafte 927 Punkte, Bioshock Infinite will selbst bei reduzierter Auflösung nicht flüssig laufen.