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Schenker Technologies Element im Test - Leistung, Laufzeit und Kühlung

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Bevorzugter Antrieb für die meisten Windows-Tablets ist seit einigen Monaten Intels aktuelle Atom-Plattform „Bay Trail-T“. Die in 22 nm gefertigten SoCs überzeugen im Vergleich zu ihren Vorgängern durch eine deutlich höhere Grafik- und CPU-Leistung, aber auch durch einen geringeren Energiebedarf. Doch wie bei Intel üblich gibt es nicht nur drei oder vier unterschiedliche Modelle, sondern aktuell gleich 15, die sich mitunter nur in winzigen Details voneinander unterscheiden.

Das D macht den Unterschied

Im Element hat Schenker sich für die Variante Z3740D entschieden, die über vier Kerne ohne Hyper-Threading verfügt und in der Spitze 1,83 GHz erreicht; der Nominaltakt liegt bei 1,33 GHz. Eine TDP-Angabe gibt es nicht, statt dessen bewirbt die Chipschmiede den SoC mit einer SDP von 2,2 Watt - zuletzt lag die genannte SDP dicht an den üblichen Verbrauchswerten. Grundsätzlich ist der Z3740D 64-Bit-tauglich, wie bei vielen anderen Windows-Tablets auf Atom-Basis wird diese Fähigkeit jedoch nicht genutzt.

Das gut verarbeitete Gehäuse beherbergt einen aktuellen Atom-SoC, 2 GB RAM und einen 64 GB fassenden Flash-Speicher

Das gut verarbeitete Gehäuse beherbergt einen aktuellen Atom-SoC, 2 GB RAM und einen 64 GB fassenden Flash-Speicher

Warum die Wahl auf diesen SoC gefallen ist, ist unklar. Denn das laut Intel gleichteure Schwestermodell Z3740 (ohne D) bietet mit 1,86 GHz einen minimal höheren Boost-Takt, gleichzeitig jedoch eine mit 2 Watt geringere SDP; der zweite Speicherkanal sowie die Unterstützung von 4 statt 2 GB RAM sind eher nebensächlich. Einzig die leicht geringere Grafikleistung des Z3740 gegenüber dem Z3740D könnte ein Hinweis sein - in letzterem erreicht die integrierte GPU 688 statt 667 MHz. Diese greift, wie bei Intels Grafiklösungen üblich, auf den 2 GB großen Arbeitsspeicher zu und erreicht für den Office-Betrieb, das Surfen im Internet und ähnlich anspruchslose Aufgaben eine ausreichende Leistung.

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Mehr ist besser

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Von Spielen sollte man Abstand nehmen, auch, weil der CPU-Teil des SoCs hierfür nicht konzipiert ist: 186 Punkte im 3DMark 11 (Performance) und 10.940 Punkte im 3DMark (Ice Storm) sprechen eine sehr deutliche Sprache. Unerwartet schwach schneidet des Element aber auch in den Produktivtests PCMark 7 und PCMark 8 ab. Hier reicht es nur für rund 2.400, 1.100 und 800 Punkte. Mit verantwortlich hierfür ist der eher träge Flash-Speicher, der in der Spitze nur 167 MB/s erreicht. Zum Vergleich: Der direkte Konkurrent ASUS Transformer Book T100 schneidet - trotz nochmals langsameren Speichers - in vielen Tests besser ab - ASUS setzt auf den schnelleren Z3740.

Schwache Laufzeiten

Bisherige Windows-Tablets mit „Bay Trail-T“-SoC erwiesen sich im Test als wahre Langläufer. Das Transformer Book T100 erreichte beispielsweise bei geringer Last weit mehr als 11 Stunden mit einem 31 Wh fassenden Akku. Mit einem etwas kleineren Energiespeicher muss hingegen das Element auskommen, hier stehen dem Nutzer nur 29,5 Wh zur Verfügung. In Sachen Laufzeit fallen die Unterschiede jedoch deutlich größer aus. So werden im Battery Eater nur gut 7 Stunden (Reader’s Test) und 3,5 Stunden (Classic) erreicht, im PCMark 8 immerhin etwa 4,7 Stunden.

Auch mangels Akku im Doch eher schwache Laufzeiten

Auch mangels Akku im Dock eher schwache Laufzeiten

Für die Praxis bedeutet dies: Selbst bei einfachen Aufgaben könnte eine Akkuladung nicht für einen gesamten Arbeitstag ausreichen, auf das Einpacken des Ladegeräts sollte unter solchen Umständen nicht verzichtet werden. Der Grund für das Abschneiden ist aber nicht nur der Akku, sondern auch der Energiebedarf. Denn selbst im Leerlauf genehmigt sich das Tablet bei einer Helligkeit von 120 cd/m2 bis zu rund 6 Watt, das ASUS-Gegenstück kommt hingegen mit knapp 4 Watt aus. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch unter Volllast: Das Element benötigt annähernd 14 Watt, das Transformier Book T100 hingegen nur etwas mehr als 13 Watt. Auch beim Thema Laufzeit zeigt sich somit, dass die Wahl des SoCs eine wichtige ist.

Kühl auch ohne Lüfter

Das Weniger an Leistung gegenüber einem Core-Prozessor hat nicht nur Nach-, sondern auch Vorteile. Denn so lassen sich lüfterlose Systeme konzipieren, störende Geräusche treten so während der Nutzung nicht auf. Selbst Lüftungsschlitze, die die Abfuhr von Warmluft unterstützen, fehlen beim Element. Nötig wären diese aber auch nicht. Denn selbst nach langen Volllastphasen erreicht der SoC lediglich 68 Grad Celsius und bleibt damit deutlich unterhalb des kritischen Grenzwerts, den Intel mit 90 Grad Celsius beziffert. Aber auch hinsichtlich des Gehäuses gibt es keine Bedenken. Dieses erwärmt sich an einzelnen Punkten auf lediglich gut 43 Grad Celsius. Noch besser sieht es bei geringer Last aus. Hier werden auf der Rückseite nur gut 31 Grad Celsius erreicht.

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