Während Toshiba beim Gehäuse die Besonderheiten vermissen lässt, hat man bei der Hardware-Ausstattung (natürlich neben dem Display) noch eine Besonderheit parat. Nachdem wir in der letzten Zeit beinahe ausschließlich NVIDIA-GPUs zu Gesicht bekommen haben, gibt es endlich mal wieder ein Modell von AMD. Davon einmal abgesehen geht Toshiba aber keine Risiken ein.
So kommt als Prozessor ein Intel Core i7-4700HQ zum Einsatz, der sich rückblickend als ein größerer Wurf erweist, als man das beim Haswell-Launch noch eingeschätzt hat. Dank der Eigenheit, dass der Prozessor nicht gesockelt ausgeführt wird, werden deutlich kompaktere Konstruktionen möglich – ein Vorteil, der den Prozessor zum Standard in kompakten Gaming-Geräten werden lässt, beim P50t aber weniger zum tragen kommt. Beim 4700HQ handelt es sich davon einmal abgesehen um eine nur leicht modifizierte Version des Core i7-4700MQ,, der sich als „Brot-und-Butter"-Modell der Haswell-Generation etabliert hat. Die Unterschiede belaufen sich auf eine minimal schnellere Grafikeinheit des HQ-Modells, denn die GPU taktet im Turbo-Modus 50 MHz höher als beim M-Modell. Es wird die Haswell-Architektur genutzt, was zu einer TDP von 47 Watt führt. Die vier Kerne, die dank Hyperthreading acht Aufgaben gleichzeitig abarbeiten können, takten standardmäßig mit 2,4 GHz, im Turbo kann ein Kern kurzfristig auch mit 3,4 GHz zu Werke gehen. Der Cache beläuft sich auf 6 MB. Wenig überraschend ist es da, dass Toshibas P50t eine ansprechende aber zu erwartende Leistung abliefert. Im Cinebench 11 werden 6,85 Punkte erreicht, während im Cinebench 15 636 Punkte erreicht werden. Auch im 7-Zip-Benchmark liefert der 15-Zöller mit 18.200 MIPS eine ordentliche Performance ab.
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Deutlich exotischer zeigt sich da schon die Radeon R9 M265X, denn gerade in der letzten Zeit hatten mobile GeForce-GPUs in unseren Notebook-Tests ein Quasi-Monopol eingenommen. Die GPU basiert auf einem Cape Verde-Kern und ist entsprechend im 28-nm-Verfahren produziert. Insgesamt stehen 512 Shadereinheiten zur Verfügung, während sich der Kerntakt auf 625 MHz beläuft. Der Videospeicher basiert auf dem GDDR5-Standard und bietet ein Volumen von 2 GB. Angebunden ist der Speicher, der mit 1000 MHz getaktet ist, über ein 128 Bit breites Interface.
Wirklich überraschen sollte es niemanden: Wird die native Auflösung angelegt, mutieren selbst einfachste Titel zur Einzelbild-Schau. Fairerweise muss allerdings auch gesagt werden, dass Toshiba mit dem P50t zum einen auch nicht Spieler ansprechen möchte, zum anderen auch ausgewachsene Desktop-Systeme mit 4K-Games an ihre Grenzen gebracht werden. Deutlich besser sieht es da schon aus, wenn die Auflösung auf 1920x1080 Bildpunkte reduziert wird. Dann können die meisten Games flüssig dargestellt werden. Wer weiter reduziert, wird auch über einen längeren Zeitraum noch Spaß am Satellite P50t haben. Das Display ist auf jeden Fall schon einmal kein Hindernis, denn es interpoliert die Darstellung sehr gut.
Nachdem das 4K-Display das Budget bereits ordentlich belastet hat, muss an anderer Stelle gespart werden. Entsprechend setzt Toshiba beim P50t nicht auf eine SSD, wie wir sie aktuell bei den meisten Geräten jenseits der 1000-Euro vorfinden, sondern auf ein Hybrid-Laufwerk. Entsprechend sieht Toshibas 15-Zöller in diesen Benchmarks kein Land gegen die Konkurrenz. Das macht sich vor allem subjektiv bemerkbar, denn das System wirkt lange nicht so „spritzig" wie Systeme mit einer SSD, kann sich aber dennoch besser verkaufen als reine HDD-Konfigurationen. Das liegt aber weniger an der Transferleistung als viel mehr an der geringen Zugriffszeit, die durch die Flash-Technik ermöglicht wird.
Davon einmal abgesehen kann das 4K-Satellite mit der gewohnt hohen Performance der aktuellen Generation aufwarten. Egal ob Videoschnitt, Bildbearbeitung, Layout-Exzesse oder vieles Mehr, das Satellite P50t bietet bei allen Anwendungen eine gute Leistung, lediglich limitiert durch die SSD. Das zeigt auch ein Blick auf die PC Mark 8, der 3158 Punkte im Home-Test und 4156 Punkte im Creative-Test.
Leisetreter durch und durch
Das von Toshiba konzipierte Kühlsystem kann auf der ganzen Linie überzeugen. Nicht nur, dass es auch unter Volllast mit maximal 42,3 dB ausgesprochen leise zu Werke geht, es gelingt ihm auch noch die Temperaturen vergleichsweise gut im Griff zu haben. So wird der 15-Zöller sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite nicht übertrieben warm und auch CPU und GPU arbeiten stets in noch normalen Bereichen. Einzig die mechanische HDD macht hier noch einmal negativ auf sich aufmerksam: Auch im Idle ist sie immer wieder zu hören.
Steckdose stets erwünscht
Toshiba stattet das P50t mit einem 42 Wh fassenden Akku aus. Das ist per se nicht allzu viel, reicht aber beispielsweise bei Ultrabooks aus, um durchaus lange Akkulaufzeiten zu generieren. Das Satellite P50t ist aber eine andere Hausnummer, denn einerseits wird deutlich leistungsstärkere Hardware verbaut, andererseits kommt ein hochauflösendes Display zum Einsatz. Dass die zusätzlichen Bildpunkte den Akku merklich belasten, haben wir bereits bei der 3K-Edition des MSI GS60 gesehen. Entsprechend ist es nicht verwunderlich, dass das Satellite P50 alles andere als zimperlich mit dem Strom umgeht. Im Leerlauf hält es gerade einmal gut 2,5 Stunden fernab der Steckdose durch, während es bei einem typischen Arbeitsszenario von PC Mark sogar nur 1,5 Stunden sind. Hier sind wir in der heutigen Zeit ohne Frage bessere Werte gewöhnt. Das Satellite P50t verliert so einiges von der Flexibilität und Mobilität. Auch bei kürzeren Ausflügen in die Uni sollte das Netzteil immer mit von der Partie sein, eine Steckdose nie allzu weit entfernt.