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Toshiba Satellite P50t-B-108 im Test - 4K auf dem Notebook - Display und Fazit

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Mehr Pixel gehen aktuell nicht

Seit geraumer Zeit, besser gesagt seit der Einführung des ersten iPhones mit „Retina Display" sind hohe Pixeldichten zu einem schlagenden Verkaufsargument geworden, bei Smartphones noch früher als bei Notebooks. In den letzten 24 Monaten hat sich entsprechend FullHD, also 1920 x 1080 Bildpunkte als Standard der gehoben Preisklasse etabliert. Da sich die TV-Industrie nun aber seit einiger Zeit dazu entschlossen hat 4K, also 3840x2160 Bildpunkte (vereinfacht gesagt die vierfache FullHD-Auflösung) als neuen Standard im Wohnzimmer etablieren zu wollen, war es nur eine Frage der Zeit bis die Notebook-Welt nachzieht. Dass es nun mit Toshiba gerade ein Unternehmen ist, das in beiden Welten zu hause ist, das uns das erste 4K-Notebook schickt, überrascht hingegen weniger.

Toshiba P50t mit 4K-Display

Das Display ist stark verspiegelt.

Die zugegebenermaßen enorme Auflösung hat für den Nutzer einen immensen Vorteil: Das Dargestellte wirkt gestochen scharf. Auch wenn die Pixeldichte noch recht Weit von Fabelwerten entfernt ist, wie wir sie von Smartphones kennen, aufgrund des größeren Abstands zum Display sind Bildpunkte auf den ersten Blick nicht mehr zu erkennen. Neben der reinen Bildschärfe hat das natürlich gerade bei Bildern oder entsprechend auflösendem Videomaterial große Vorteile, denn die Detailfülle steigt merklich – der Unterschied von zwei Megapixel zu 8 Megapixel macht sich deutlich bemerkbar.

Die hohe Auflösung führt aber auch dazu, dass im normalen Windows-Betrieb stets interpoliert werden muss. War es bei der FullHD-Auflösung durchaus noch möglich nativ zu arbeiten, fällt das Dargestellte bei 3840x2160 Bildpunkten deutlich zu klein aus. Microsoft hat bei Windows 8.1 nun endlich vorgesorgt und deutlich mehr Interpolationsstufen eingeführt als noch zuvor. In den meisten Fällen kann die Darstellungsgröße so problemlos an den eigenen Geschmack angepasst werden. Leider greifen die Windows-Settings aber nicht bei allen Anwendungen, sodass es immer wieder dazu kommt, dass Einstellungselemente in der nativen Auflösung dargestellt werden. Spätestens dann heißt es auch für Anwender mit guten Augen: Die Lupe muss her. In der Praxis passieren solche Unsauberkeiten bei der Skalierung leider häufiger als dem Anwender lieb ist, was die „Kontinuität" merklich stört.

Da das hochauflösende IPS-Panel als Touchscreen ausgeführt wurde, versteckt es sich hinter einer stark spiegelnden Glasscheibe. Zwar ist das verbaute Panel mit maximal 300 cd/m2 nicht extrem dunkel, in diesem Kontext hätten wir uns allerdings mehr Leuchtkraft gewünscht. Gerade in hellen Umgebungen (oder unterwegs) fehlt es so am letzten „Kick" um störenden Spiegelungen den Kampf anzusagen – das schränkt die Flexibilität leider ein. Deutlich besser kann uns da schon der Kontrast gefallen, denn der liegt mit 1298:1 auf einem exzellenten Niveau. Gleiches gilt auch für die Homogenität, denn die liegt mit 93,18 Prozent ebenfalls auf einem sehr guten Niveau. Helligkeitsunterschiede sind so mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Abstriche müssen hingegen bei der Farbwiedergabe akzeptiert werden, denn das Panel unseres Testmusters besitzt einen durchschnittlichen Weißpunkt von 7502 Kelvin und ist damit merklich kühler abgestimmt als der Idealwert von 6500 Kelvin.

Fazit

Das Toshiba Satellite P50t ist ein Erstkontakt für uns, denn noch nie hatten wir ein Notebook mit einem so hoch auflösenden Panel im Test. Das sieht klasse aus, man merkt dem Notebook aber an, dass es eine Vorreiter-Rolle einnimmt. Windows 8.1 skaliert zwar besser als noch die ursprüngliche Version des Betriebssystems, an zu vielen Stellen wird aber der „Fluss" unterbrochen. Seien es zu groß dargestellte Buttons oder Menüs, die auf einmal in der nativen Darstellung kaum noch erkenntlich sind – so etwas stört den Betrieb in der Praxis ungemein. Ins Schwärmen kann man aufgrund des Displays aber dennoch kommen, denn sowohl die Bildschärfe als auch das Detaillevel sind herausragend. Letzteres ist gerade bei der Bildbetrachtung ein enormer Vorteil und macht schlichtweg einfach Spaß. Leider versteckt Toshiba das Display aber hinter einer stark spiegelnden Oberfläche, sodass die eigentlich ausreichende maximale Helligkeit doch wieder knapp wird. Im Gegenzug kann das Kontrastverhältnis jedoch überzeugen, während es bei der Farbreproduktion nicht ganz so gut aussieht: Das IPS-Panel ist merklich zu kalt abgestimmt.

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Leider verpasst es Toshiba aber dem Satellite P50t an anderer Stelle ein Technologie-Träger-Image zu verpassen. Das Gehäuse unterscheidet sich beispielsweise nicht von den weiteren Satellite-Geräten. Entsprechend ist es hochwertig verarbeitet und bietet eine gute Materialgüte. Im Gegenzug wirken Format und Formensprache aber schon ein wenig eingerostet, was insbesondere an der recht hohen Bauform liegt. Dank eines überschaubaren Gewichts kann das P50t aber doch noch als normal mobil eingestuft werden. Gemischte Gefühle hinterlässt auch die Anschlussausstattung: Zwar sind alle wichtigen Buchsen präsent, gerade auf der rechten Seite des Gehäuses sind sie aber deutlich zu weit vorn platziert. Zu diesem Muster passen schlussendlich auch die Eingabegeräte: Die Tastatur lässt sich prinzipiell gut tippen, besitzt aber eine glatte, leicht glänzende Oberfläche. Das führt dazu, dass die Griffigkeit leidet und ein Putztuch im Optimalfall immer in Griffweite ist.

Licht und Schatten gibt es aber auch im Performance-Segment. Dass der von Toshiba eingesetzte Intel Core i7-4700HQ eine erstklassige Leistung an den Tag legt, überrascht nicht und auch die AMD R9 M265X kann durchaus überzeugen. Dass in der nativen Auflösung nicht gespielt werden kann, sollte hingegen niemanden stören, wer sich mit der FullHD-Auflösung begnügt, kann aber durchaus aktuelle Titel genießen. Leider verzichtet Toshiba aber darauf eine SSD einzusetzen, was das System spürbar verlangsamt. Hier wäre eine Dual-Laufwerks-Kombination mit einer kleineren SSD für das System die sinnvollste Lösung gewesen.

Gut gefallen kann wieder einmal das von Toshiba gewählte Kühlsystem. Einerseits bleibt der 15-Zöller stets in einem vertretbaren Temperaturbereich, andererseits wird er dabei nie sonderlich laut.

Leider verbaut Toshiba keinen allzu groß dimensionierten Akku. Da sich das Display noch dazu als recht stromhungrig erweist, sollte eine Steckdose nie allzu weit entfernt sein. Wirklich mobil ist der 15-Zöller damit leider nicht.

Alles in allem zeigt das Toshiba Satellite P50t gut, was in der 4K-Technik steckt, allerdings müssen Early-Adopter wie so oft Nachteile eingehen.

Positive Aspekte des Toshiba P50t-B-108:

  • hochauflösendes und kontrastreiches Display
  • hochwertige Verarbeitung
  • leise Kühlung

Negative Aspekte des Toshiba P50t-B-108:

  • stark spiegelndes Display
  • Tastatur leicht glänzend
  • kurze Akkulaufzeit
  • altmodisches Gehäuse-Design