Wir sind in der Einleitung schon kurz darauf eingegangen: Einer der großen Vorteile der Built-to-Order-Hersteller ist die extreme Konfigurierbarkeit der Geräte. Entsprechend sollte unser Testsetup lediglich als ein Vorschlag angesehen werden. Eines können wir aber schon verraten: schlecht verkauft sich unser Setup keinesfalls.
Die Produktbezeichnung Intel Core i5-4210 ist uns in der letzten Zeit schon häufiger begegnet, meistens allerdings in Kombination mit einem U, also als Strom sparende Ultrabook-Version. Schenker wiederum verbaut den i5-4210M, also die normale 2-Kern-Version der aktuellen Haswell-Familie – der kann dank Hyperthreading aber 4 Threads gleichzeitig abarbeiten. Mit einer TDP von 37 Watt bei einer Fertigung von 22 Watt benötigt die M-Version aber deutlich mehr Strom als der U-Namensvetter. Der Basis-Takt liegt bei 2,6 GHz, während im Turbo 3,2 GHz gefahren werden können. Der L3-Cache liegt bei 3 MB. Mit 3,37 Punkten im Cinebench 11 und 308 Punkten in der 15er Version erreicht das P304 eine respektable Leistung. Die Performance der großen Quad-Core-Modelle kann zwar nicht erreicht werden, für den normalen Einsatz (auch bei Spielen) wird diese aber ohnehin nur selten benötigt.
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Deutlich größer fällt die Umstellung im GPU-Bereich auf, denn hier kommt nun eine GeForce GTX 860M zum Einsatz, also NVIDIAs aktuelle Mittelklasse. Einmal mit ebenfalls 640 CUDA-Cores auf "Maxwell"-Basis und einmal mit 1.152 Einheiten auf "Kepler"-Basis. Der Takt liegt hier je nach Ausführung bei 797 und 1.029 MHz. Dazu gibt es ebenfalls maximal 2 GB Speicher und ein 128 Bit breites Interface – leistungstechnisch sollte es zwischen den beiden Versionen keinen nennenswerten Unterschied geben, sehr wohl aber bei der Leistungsaufnahme.
Mit der GeForce-800M-Reihe hat NVIDIA eine Reihe neuer Features eingeführt, die teilweise auch abwärtskompatibel zu den älteren Modellen ist. Allen vorne heran ist hier "Battery Boost" zu nennen. Die Technologie soll dabei den Akku schonen und die Laufzeit je nach Spiel und Setting nahezu verdoppeln. Möglich soll dies durch eine klügere Nutzung der zur Verfügung stehenden Leistung werden. Schenker nutzt für das uns vorliegende Sample einen Variante mit Maxwell-Chip, ob dies allerdings bei allen Geräten, die in den Handel kommen, der Fall sein wird, konnte man uns nicht mit Gewissheit sagen. Fest steht allerdings, dass NVIDIA bei seiner aktuellen GPU-Generation einen ordentlichen Schritt nach vorn gemacht hat. Die Leistungswerte der 860M liegen in etwa auf einem Niveau der GTX 770M.
Entsprechend kann unser Sample durch die Bank mit guten Leistungswerten auftreten. Trotz der hohen nativen WQHD-Auflösung können manche Games in der nativen Auflösung gespielt werden – bei Tomb Raider werden dann noch immer 41,7 fps geboten – unter 30 fps fällt die Rate zu keinem Zeitpunkt. Auch Grid 2 kann dann mit 66,63 fps noch immer ausreichend flüssig gespielt werden. Klar ist aber auch, dass die GTX 860M deutlich zu kämpfen hat, wenn die Engine anspruchsvoller wird, wie es beispielsweise bei Metro 2033 der Fall ist. Dann ist an Spielen mit 2560x1440 Bildpunkten nicht mehr zu denken und auch der Einsatz der FullHD-Auflösung kann unter Umständen problematisch werden. Da das Display aber gut skaliert, ist das kein Problem. In Hinblick auf die geringen Abmessungen des P304 wird eine erstklassige Gaming-Performance geboten.
Da Schenker wie üblich auf eine Storage-Konfiguration mit einer SSD als Systemlaufwerk und einer HDD für große Datenmengen setzt, kann das XMG P304 an dieser Stelle rundum überzeugen. Schenker setzt auf eine aktuelle SSD aus dem Hause Crucial, die mit einem Fassungsvermögen von 120 GB daherkommt. Damit wird neben dem Betriebssystem nur Platz für die wichtigsten Anwendungen geboten. Dank einer Datenrate von rund 520 MB/Sek. kann das P304 in dieser Disziplin aber mit einer erstklassigen Performance aufwarten. Wer beispielsweise aber alle Spiele auf der SSD verstauen möchte (was aber eigentlich nicht nötig ist), sollte besser ein Modell in der Klasse von 250 GB verbauen und den Aufpreis in Kauf nehmen.
Dass die Performance für ein Dual-Core-Modell auf dem gewohnten Niveau liegt, zeigt ein Blick auf die PC-Mark-8-Tests, denn hier werden mit 3200 Punkten im Home-Test und 3675 Punkten im Creative-Test .
Kein wirklicher Leisetreter
Clevo-Barebones hatten in der Vergangenheit mit zwei Schwachstellen im Kühlsystem zu kämpfen: einer sehr hohen Maximal-Lautstärke und einer übernervösen Lüftersteuerung. Gegenüber dem Vorgänger-Modell wurde die Lüftersteuerung dahingehend optimiert, als dass der Lüfter im Leerlauf nun nicht mehr so schnell hochdreht – das macht das Arbeiten deutlich angenehmer. Hin und wieder macht sich der Lüfter zwar noch immer überschnell ans Werk – das stört aber lange nicht mehr so sehr wie früher.
Nicht geändert hat sich hingegen an der hohen maximalen Lautstärke. Mit maximal 53,2 dB ist das XMG P304 extrem laut. Hier wäre eine Optimierung wünschenswert. Allerdings sollte an dieser Steller auch erwähnt werden, dass dies nur bei maximaler Volllast (hervorgerufen mit Prime95 und Furmark) vorkommt und natürlich kaum noch stört, wenn ein Headset beim Spielen getragen wird.
Kein Ultrabook aber ausreichend dimensioniert
Schenker verbaut im XMG P304 einen Akku, der mit 62,16 Wh der für ein 13-Zoll-Modell ausreichend dimensioniert wurde. Aus diesem Stromspeicher kitzelt Schenker eine Laufzeit von etwas mehr als 4,5 Stunden im Leerlauf-ähnlichen Zustand und rund 2,5 Stunden im Lastbetrieb heraus – beides getestet mit Battery Eater. Im PC Mark 8, der einen guten Einblick in ein reales Nutzungsverhalten vermittelt, waren es in beiden Tests rund 3 Stunden.
Wie bei so vielen aktuellen Gaming-Notebooks gilt also auch hier: Extrem mobil ist auch das XMG P304 nicht, es kann aber problemlos auch einmal für einen längeren Ausflug ins Freie mitgenommen werden – nur ganze Arbeitstage lassen sich nicht überbrücken.