TEST

MSI GT72 Dominator Pro mit "Broadwell H" und GTX 980M im Test - Leistung, Laufzeit, Kühlung

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Große Abstriche müssen beim Gehäuse und dessen Verarbeitungsqualität nicht gemacht werden. Doch auch das Innere kann sich sehen lassen, denn hier setzt MSI auf pfeilschnelle Hardware. Geräte mit anderer Ausstattung lassen sich im Onlineshop des Herstellers bzw. über die Partnershops konfigurieren und bestellen. Unsere Testkonfiguration ist damit wie bei den meisten Notebooks lediglich als Vorschlag anzusehen. 

Systemleistung

Wie das Aorus X5 setzt auch das neue MSI GT72 auf einen "Broadwell H"-Prozessor. Während die bisherigen "Haswell"-Modelle – allen vorne heran der Intel Core i7-4720HQ und 4710HQ – noch im 22-nm-Verfahren gefertigt wurden, läuft der Intel Core i7-5700HQ bereits in 14 nm vom Band. Die architektonischen Änderungen aber halten sich wie bei einem Tick üblich eher in Grenzen, wobei Intel hauptsächlich die integrierte Grafiklösung aufmöbelte und neue Stromspartechniken einführte, um den Prozessor noch sparsamer zu machen. Größere Änderungen erwarten wir erst mit dem Launch der kommenden "Skylake"-Prozessoren, welche Gerüchten zufolge schon im nächsten Monat das Licht der Welt erblicken sollen. Der Intel Core i7-5700HQ verfügt über insgesamt vier Rechenkerne, die sich mit einer Geschwindigkeit von 3,3 bis 3,7 GHz ans Werk machen und dank des Hyper-Threading-Features acht Threads gleichzeitig bearbeiten können. Im Vergleich zur Vorgänger-Generation soll "Broadwell" seinen maximalen Takt auch bei voller Auslastung aller vier Kerne erreichen können. "Haswell" arbeitete dann nur mit reduzierten Taktraten.

Cinebench 15

CPU

Punkte
Mehr ist besser

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Die übrigen technischen Daten decken sich hingegen mit den bisherigen "Haswell"-Modellen, denn klassenüblich ist auch hier die Größe des L3-Caches mit 6 MB und eine TDP von 47 Watt. Bei der Grafiklösung kommt nun aber eine Intel Iris Pro 6200 zum Einsatz, welche mit einer deutlich höheren Anzahl an Recheneinheiten ausgerüstet wurde und obendrein auf einen eigenen Speicher zurückgreifen kann. In Spielen aber wird die integrierte Grafiklösung zugunsten der deutlich performanteren NVIDIA GeForce GTX 980M abgestellt. 

Die Prozessor-Leistung des neuen MSI GT72 liegt sogar noch einmal ein paar Prozentpunkte über der des Aorus X5. Im Cinebench-R11.5-Benchmark erreicht das Modell 7,96 Punkte. 

Doch auch die Alltags-Performance kann sich sehen lassen und liegt auf einem sehr hohen Niveau. Verarntwortlich hierfür ist der verbaute RAID-Verbund zweier 128-GB-SSDs. Sie erreichen nicht nur nur geringe Zugriffszeiten, sondern vor allem auch eine hohe Lese- und Schreibgeschwindigkeit. In der Spitze werden über 1.020 MB/s erreicht. Die zusätzliche Festplatte ist mit knapp 100 MB/s zwar deutlich langsamer, dient in erster Linie mit einer Kapazität von 1 TB aber ohnehin als Datengrab. Die Leistung des Arbeitsspeichers fällt leicht zurück, erreicht mit fast 19,5 GB/s aber noch immer sehr gute Werte. Die Kapazität ist mit 16 GB üppig. 

PC Mark 8

Creative

Futuremark Punkte
Mehr ist besser

Gaming-Leistung

Bei der Grafikkarte setzt MSI auf das aktuelle Notebook-Topmodell von NVIDIA aus der "Maxwell"-Familie. Die NVIDIA GeForce GTX 980M stellt insgesamt 4.096 MB GDDR5-Videospeicher bereit.

msi gt71 gpuz

GPU-Z-Screenshot des MSI GT72

NVIDIAs GeForce GTX 980M ist noch immer das Topmodell des Hauses, welches auf der zweiten Generation der "Maxwell"-Generation basiert. Zum Einsatz kommt hier der GM204-Chip, welcher auch auf den beiden Desktop-Ablegern GeForce GTX 980 und GeForce GTX 970 seine Dienste verrichtet. Im Falle der GeForce GTX 980M stehen allerdings nur noch zwölf SSM-Cluster zur Verfügung, woraus insgesamt 1.536 Shadereinheiten resultieren. Jeder dieser Shadercluster weist zudem acht Textureinheiten auf, womit der GeForce GTX 980M 96 TMUs zur Seite stehen. Beim Speicher setzen NVIDIA und MSI auf 4.096 MB GDDR5-Videospeicher, welcher über ein 256 Bit breites Speicher-Interface angebunden ist und die Speicherkomprimierung der "Maxwell"-Architektur enthält. Weiterhin mit dabei sind 64 Rasterendstufen. 

Bei den Taktraten fährt NVIDIA auch im Notebook ein hohes Level an und lässt den Grafikchip mit einem Takt von 1.038 MHz arbeiten. Je nach Temperatur und Lastzustand kann der Chip aber auch Taktraten von mindestens 1.127 MHz erreichen, während der Speicher durchgehend mit 1.253 MHz arbeitet. MSI hält sich damit strikt an die Vorgaben der kalifornischen Grafikschmiede. Leistungsmäßig liegt das Modell auf dem Niveau anderer Geräte, die ebenfalls mit einer GeForce GTX 980M ausgestattet sind und spielt damit in der obersten Liga unserer Benchmarks mit. 

Tomb Raider

1920 x 1080 – High Settings

in fps
Mehr ist besser

Insgesamt lassen sich damit aktuelle Games problemlos in Full-HD-Auflösung spielen – zu Rucklern kommt es selten, denn selbst anspruchsvolle Engines, wie sie beim betagten Metro 2033 eingesetzt werden, kann sie problemlos befeuern. Aber auch ein aktuellerer Titel wie Tomb Raider läuft mit fast 150 Bildern pro Sekunde über den 17,3-Zoll-Bildschirm.

Heißes Gaming-Notebook ohne Drosselung

Auch wenn Notebook-Hardware meist nicht ganz so stromhungrig wie Desktop-Komponenten ist und geringere Anforderungen an die Kühlung stellt, ist letztere noch immer ein entscheidender Faktor im Notebook-Segment, vor allem, wenn auf High-End-Hardware wie im MSI GT72 gesetzt wird. 

Probleme bei der Kühlung konnten wir nicht feststellen, zumindest kam es während unserer Tests zu keinem einzigen Absturz. Im absoluten Worst-Case-Szenario, bei dem wir Furmark und Prime95 gleichzeitig verwenden, wird der Prozessor allerdings schon über 83 °C warm – gedrosselt wurde trotzdem nicht. Der Grafikchip wurde mit 79 °C ebenfalls sehr heiß.

Trotzdem bleibt das MSI GT72 für seine Leistungsklasse erfreulich laufruhig – vor allem im Leerlauf, wo wir gerade einmal 33,7 dB(A) gemessen haben. Unter Volllast drehen die Lüfter deutlicher auf, sodass das System eine Geräuschkulisse von fast 47 dB(A) erreicht. Verglichen mit anderen Geräten geht das aber in Ordnung, werden in dieser Disziplin gerne mal 50 bis 55 dB(A) erreicht.

bench temp unterseite

Dafür sind die Oberflächen-Temperaturen vergleichsweise hoch. Sowohl im Leerlauf wie auch im Last-Betrieb werden auf der Unterseite über 30 °C erreicht, womit ein Betrieb auf den Oberschenkeln fast schon etwas unangenehm ist. 

Kurzes Vergnügen

Die Akku-Laufzeit hat sich im Vergleich zum Vorgänger aber nur unwesentlich verbessert. Der 86,6 Wh starke Stromspeicher konnte das MSI GT72 im normalen Office-Betrieb immerhin knapp 3,5 Stunden versorgen, unter Last aber sind es weniger als 1,5 Stunden. Dies ist auf eine relativ hohe Leistungsaufnahme zurückzuführen. Im Leerlauf zieht das Gerät fast 27 Watt aus der Steckdose, unter Last steigt der Stromhunger sogar auf über 200 Watt an. In Hinblick auf die Leistung ist das aber zu verschmerzen.

Quellen und weitere Links

Es sind keine Quellen vorhanden

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