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Dell XPS 15 (9550) mit Infinity Display im Test

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Knapp ein Jahr nach dem Start im XPS 13 setzt Dell auch in der Klasse darüber auf das Infinity Display. Dies nimmt man zum Anlass, um das XPS 15 einer gründlichen Überarbeitung zu unterziehen, am Konzept ändert man aber nichts. Auch das Modell 9550 wird als mobiler Multimedia-Rechner positioniert, so ganz geht die Rechnung aber nicht auf, wie der Test zeigt.

Auf wen die Neuauflage zielt, ist eindeutig. „Das weltweit flachste und leichteste“ 15-Zoll-Notebook soll vor allem Apple Käufer abspenstig machen, die am Ende sogar noch viel Geld sparen könnten. Den für die Testkonfiguration verlangt man knapp 2.200 Euro, ein in etwas vergleichbares MacBook Pro kostet etwa 600 Euro mehr. Wer weniger ausgeben möchte, kann zu den beiden Einstiegsversionen greifen, die für 1.600 und 2.000 Euro angeboten werden. Hier muss man allerdings vor allem hinsichtlich des Massenspeichers mit Performance-Einbußen leben.

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4K mit schmalen Rändern

Zum Infinity Display selbst müssen nicht mehr viele Worte verloren werden. Dell hatte bereits vor gut einem Jahr und damit parallel zur Vorstellung des entsprechend bestückten XPS 13 angekündigt, vergleichbare Panel auch in anderen Modellen anbieten zu wollen. Dass dieser Schritt zunächst das XPS 15 treffen würde, wurde dann ein halbes Jahr später auf der Computex enthüllt. Lieferant ist erneut Sharp, wie beim kleinen Schwestermodell wird auf die IGZO-Technik gesetzt.

Im Detail gibt es aber Unterschiede. Nur wenigen - und dann auch nur im direkten Vergleich - dürfte auffallen, dass der Rand beim neuen XPS 15 mit 5,7 mm minimal breiter als beim XPS 13 (5,2 mm) ausfällt. Eher springt die höhere Auflösung ins Auge. Denn wo man beim 13 Zöller in der höchsten Konfiguration mit QHD+ (3.200 x 1.800 Pixel) auskommen muss, wird dem größeren Notebook echtes 4K (3.840 x 2.160 Pixel) spendiert. Die Zahl der Bildpunkte steigt damit von 5,76 auf 8,92 Millionen, die Dichte aber nur von 276 auf 282 ppi. Der Umstieg auf 4K dient damit lediglich der Beibehaltung der Schärfe, mit QHD+ würde sie bei nur 235 ppi liegen. Direkt nebeneinander platziert und mit dem gleichen Bildschirminhalt versehen, wäre ein Unterschied diesbezüglich nicht auszumachen.

Das 4K-Panel ist ausreichend hell, bietet ab Werk aber keine optimale Farbdarstellung

Das 4K-Panel ist ausreichend hell, bietet ab Werk aber keine optimale Farbdarstellung

Das gilt aber nicht für die Farbdarstellung. Denn Dell verspricht für das XPS 15 die vollständige Abdeckung des AdobeRGB-Raumes. So ganz gelingt das aber nicht, gemessen wurden aber immer noch gute 92 %; das XPS 13 erreichte lediglich 61 %. Andersherum sieht es hingegen bei Helligkeit und Kontrast aus. In beiden Punkten schneidet das XPS 15 schlechter ab. Bei maximaler Einstellung werden 340 cd/m² sowie ein Verhältnis von 1.099:1 erreicht. Dells Vorgabe von 350 cd/m² wird auf den ersten Blick nur knapp, bei genauerem Hinsehen dann aber doch teils deutlich verfehlt. Denn bedingt durch eine Homogenität von etwa 84 % werden an der dunkelsten Stelle nur 286 cd/m² erreicht - immerhin fast ein Fünftel weniger. Das XPS 13 bot im Test zwar eine schlechtere Homogenität, war dennoch aber mit bis zu 368 cd/m² heller. Als sichtbares Problem entpuppte sich die ungleichmäßige Ausleuchtung beim XPS 15 aber nicht, mit bloßem Auge war diese beim Testmuster nicht zu erkennen.

Ähnlich sieht es bei der Farbtemperatur aus. Zwar fällt diese ab Werk mit durchschnittlich gut 7.200 Kelvin zu hoch aus, den daraus resultierenden Blaustich kann man aber ebenfalls nur im direkten Vergleich erkennen.

Der Rahmen des Infinity Displays ist minimal breiter als beim XPS 13 - aber dennoch konkurrenzlos

Der Rahmen des Infinity Displays ist minimal breiter als beim XPS 13 - aber dennoch konkurrenzlos.

Dieses Problem dürften Nutzer eines älteren XPS 15 kennen. Das Modelljahr 2013 bot seinerzeit mehr als 7.400 Kelvin, schnitt allerdings auch besser in den Kategorien Helligkeit - maximal 447 cd/m² - und Kontrast - 1.354:1 - ab.

Neben dem 4K-Panel gibt es auch eine Full-HD-Alternative. Diese wird aber nur in der Einstiegsversion und auch nur ohne den überzeugenden Touch-Sensor angeboten. Einen für den ein oder anderen interessanten Mittelweg aus hoher Auflösung und Bedienung am Display sieht man wie auch beim XPS 13 nicht vor.

Gewohnt gutes Gehäuse

Ähnlich wie beim XPS 13 vor einem Jahr musste Dell auch beim XPS 15 Änderungen am Gehäuse vornehmen. Wie groß die Unterschiede im wahrsten Sinne des Wortes sind, zeigen die Maße. Während es das alte Modell auf 372,0 x 254,0 x 18,0 mm brachte, sind es nun nur noch 357,0 x 235,0 x 17,0 - stark vereinfacht also eine Reduzierung des Volumens um mehr als 15 %; das Gewicht stagniert hingegen bei etwa 2 kg.

Das neue XPS 15 ist kleiner, das Design wurde jedoch kaum verändert

Das neue XPS 15 ist kleiner, das Design wurde jedoch kaum verändert.

Aber auch optisch wurden hier und da Veränderungen vorgenommen. So wurde der umlaufende Aluminium-Rahmen ebenso gestrichen wie die aus Kohlefaser bestehende Wanne, nachteilig ist das aber nicht. Denn ersterer wurden durch Kohlefaser ersetzt, bei letzterer kommt nun Aluminium zum Einsatz - seinen bevorzugten Materialien bleibt Dell also treu. Gleiches gilt für die Verarbeitungsqualität und Stabilität, auch hier erfüllt das XPS 15 die Erwartungen. Auch bei größerem Krafteinsatz können keine nennenswerten Verformungen oder Knarzer provoziert werden, das Zentralscharnier hält das Display auch bei groben Stößen sicher an Ort und Stelle.

Am Boden kommt nun Aluminium statt Kohlefaser zum Einsatz

Am Boden kommt nun Aluminium statt Kohlefaser zum Einsatz.

Nur leicht überarbeitet hat man das Design. Die vollständig aus Aluminium bestehende Oberseite des Deckels strahlt nach wie vor ein hohes Maß an Solidität aus, einige verkleinerte Radien lassen das XPS 15 aber weniger rund als den Vorgänger wirken, kantig ist es aber nicht.

Lobenswert: Nach dem Entfernen der Bodenplatte können RAM und Massenspeicher problemlos gewechselt werden, gleiches gilt für das WLAN-Modul.

Thunderbolt 3, LEDs und ein Frosch

Der Überarbeitung nicht zum Opfer gefallen ist die insgesamt gute Verteilung der Ein- und Ausgänge. Zwar befinden sich vier - USB 3,0, HDMI, Thunderbolt 3, Audio - der sechs - eine USB-3.0-Buchse sowie der Kartenleser sind rechts untergebracht - auf der linken Seite, bei näherem Hinschauen ist dies aber kein Problem. Denn die in der Praxis wohl am häufigsten genutzten Ports sind weit genug voneinander entfernt, einzig beim Einsatz von USB 3.0, HDMI und Thunderbolt 3 dürfte es zu eng werden. Im Vergleich zum Vorgänger fällt jedoch auf, dass ein USB-Port weniger zur Verfügung stellt. Ob Thunderbolt 3 dies aufwiegt, hängt vom jeweiligen Einsatzgebiet sowie dem Zubehör ab. Was Dell aber klar besser als ein Konkurrent macht: Die Typ-C-Buchse wird nicht für das Laden des Notebooks benötigt.

Netzteil, USB 3.0, HDMI, Thunderbolt 3, Audio: Am linken Rand sind beinahe alle Anschlüsse untergebracht

Netzteil, USB 3.0, HDMI, Thunderbolt 3, Audio: Am linken Rand sind beinahe alle Anschlüsse untergebracht.

Bei den drahtlosen Schnittstellen hat sich nichts Wesentliches verändert. Nach wie vor setzt man auf schnelles WLAN (802.11ac) mit nun drei Antennen sowie Bluetooth (4.1). Der Einsatz von WiGig (802.11ad) wäre eine nette Dreingabe gewesen, dürfte im privaten Umfeld auf absehbare Zeit aber keine nennenswerte Rolle spielen.

Auf eine nützliche Spielerei hat Dell übrigens nicht verzichtet: Am rechten Rand gibt eine kleine LED-Leiste wieder bekannt, wie es um den Akkustand bestellt ist.

Als zuverlässig können die am vorderen unteren Rand platzierten Stereo-Lautsprecher bezeichnet werden. Die maximale Lautstärke ist gut, Verzerrungen und andere Beeinträchtigungen bleiben lange Zeit aus, Tiefen sind nur in leichten Ansätzen erhörbar. Während dies bei einem typischen Ultrabook für eine gute Note ausreichen würde, sieht es bei einem Multimedia-System etwas anders aus.

Die LED-Leiste gibt Auskunft über den Akkustand

Die LED-Leiste gibt Auskunft über den Akkustand.

Für so manch komischen Moment dürfte die Webcam des XPS 13 gesorgt haben. Denn bedingt durch den schmalen Display-Rand musste die Kamera unterhalb der Anzeige platziert werden, was für eine ungewohnte Froschperspektive sorgte und auch beim aktuellen Modell sorgt. Beim XPS 15 ist es nun ebenso, auch wenn der Sensor weiter in Richtung Mitte gerückt wurde. Störender ist jedoch, dass die Bildqualität klar unterdurchschnittlich ausfällt.

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