Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim NEXOC. G736II keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.
Systemleistung
Herzstück des NEXOC. G736II ist der Intel Core i7-6700. Hierbei handelt es sich um einen handelsüblichen Desktop-Prozessor für Intels LGA1151-Sockel. Die vier Rechenkerne machen sich mit einer Geschwindigkeit 3,4 GHz ans Werk, können sich vereinzelt je nach Last- und Temperaturzustand aber auch auf bis zu 4,0 GHz selbstständig übertakten. Obendrein unterstützen sie natürlich Intels SMT-Feature, womit sie zwei Threads gleichzeitig abarbeiten können. Dazu gibt es einen 8 MB großen L3-Cache und einen 1 MB großen L2-Zwischenspeicher, wobei sich hier jeder Kern 256 KB teilen muss. Die Daten- und Instruktions-Caches in erster Reihe fassen jeweils 32 KB an Daten. Die maximale Verlustleistung gibt Intel mit 65 W an. In der Praxis erreicht das der Intel Core i7-6700 auch beim NEXOC. G736II. In der Spitze zieht er knapp über 64 W. Etwas schneller wäre nur noch der Intel Core i7-6700K gewesen. Er ließe sich dank eines nach oben hin geöffneten Multiplikators nicht nur einfacher übertakten, sondern rechnet schon ab Werk ein gutes Stück schneller als die uns vorliegende Non-K-Version. Der schnelle Desktop-Prozessor ist im Hinblick auf die NVIDIA GeForce GTX 1080 wohl auch bitter nötig, um diese nicht unnötig auszubremsen – ein Luxusproblem, das wir lange nicht im Notebook-Sektor hatten.
NEXOC. bindet an den Speichercontroller der Skylake-CPU, welche natürlich wie gewohnt im 14-nm-Verfahren vom Band läuft, schnellen DDR4-Speicher an. Statt Module mit einer Standard-Geschwindigkeit von 2.133 MHz einzusetzen, rüsten die Bayern das Gerät mit schnelleren Speicherriegeln mit einer Geschwindigkeit von 2.400 MHz aus. Damit bringt es unser Testgerät auf eine Speicherbandbreite von sehr guten 28,91 GB/s. Die Komprimier-Leistung im 7-Zip-Benchmark kann sich mit fast 23.000 MIPS ebenfalls sehen lassen. Vergleichbare Geräte hören hier meist schon bei 20.000 MIPS auf. Die Performance in den beiden Cinebench-Benchmarks liegt bei sehr guten 8,72 bzw. 789 Punkten und überflügelt die Leistung des Intel Core i7-6700HQ aus unserem anderen Pascal-Test spielend.
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Sehen lassen kann sich zudem die Lese- und Schreibleistung der integrierten SSD, welche per M.2 und NVMe-Protokoll angeschlossen ist. Sie erreicht eine Übertragungsrate von rund 2,38 GB/s und zählt damit zu den derzeit schnellsten Modellen am Markt. Das zusätzliche Magnetspeicher-Laufwerk ist mit knapp 130 MB/s deutlich langsamer, stellt dafür aber auch satte 2 TB Speicher zur Verfügung und ist damit für die eigene Spielesammlung bestens gerüstet.
Gaming-Leistung
Herzstück und Highlight ist die Grafiklösung. NEXOC. und Clevo fahren hier richtig dick auf und verbauen mit der NVIDIA GeForce GTX 1080 gleich das neue Pascal-Flaggschiff. Wie die Desktop-Version zählt auch der mobile Ableger die vollen 2.560 Shadereinheiten der GP104-GPU und kann auf einen 8 GB großen GDDR5X-Videospeicher samt 256-Bit-Interace zurückgreifen. Dank der gleichen Ausstattung an Streaming-Multiprozessoren und Speicher-Controllern stimmt auch die Zahl der Textureinheiten und ROPs mit 160 respektive 64 mit dem Desktop-Modell über ein. Keine Abstriche muss man zudem bei den Taktraten machen. Wie die Desktop-Version soll auch der mobile Ableger einen Boost-Takt von mindestens 1,733 MHz erreichen. Um jedoch die TDP-Grenzen im Notebook einhalten zu können, liegt dieser Takt nicht durchgängig und nur zeitweise an. In der Praxis erreicht unser Testmuster exakt diesen Takt. Abstriche bei der Speicherperformance braucht man nicht zu machen. Sie beträgt weiterhin 2.500 MHz und bringt es damit auf eine Speicherbandbreite von satten 320 GB/s. Die Kapazität beläuft sich wie bei der Desktop-Vorlage auf 8 GB mit pfeilschnellen GDDR5X-Chips.
Aktuelle Spieletitel Grand Theft Auto 5, DiRt Rally, The Witcher 3 oder Shadow of Mordor sind für die NVIDIA GeForce GTX 1080 und das NEXOC. G736II überhaupt kein Problem. Im Gegenteil: Selbst die integrierte 4K-Auflösung kann in Titeln wie Tomb Raider problemlos angesteuert werden. Das Gerät zählt zu den derzeit schnellsten Gaming-Notebooks am Markt.
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Laute Raketenkühlung ohne Throttling
Eines vorne weg: Das NEXOC. G736II ist alles andere als ein Leisetreter. Zwar ist der 17-Zöller im normalen Windows-Betrieb mit 36,4 dB(A) noch relativ leise, die Lüfter drehen bei Volllast aber derart auf, dass nicht nur die magische 50-dB(A)-Marke gerissen wird, sondern auch gleich die 60er-dB(A)-Linie. Wir haben eine Geräuschkulisse von satten 63,2 dB(A) gemessen. Wirklich kühl bleiben Prozessor und Grafikkarte dann aber nicht. Sie werden mit bis zu 91 bzw. 82 °C sehr warm. Immerhin: Zu einem Thermal Throttling kommt es bei beiden Komponenten nicht, sodass Prozessor und Grafikkarte stets ihre volle Leistung abrufen können.
Aufgrund der schieren Größe kann sich die Wärme schön über das Gehäuse verteilen. Trotz der hohen Temperaturen im Inneren bleiben die Oberflächen-Temperaturen nämlich erfreulich niedrig. Die Handballauflage erreicht im Schnitt knapp 29 °C, in der Spitze haben wir im ersten Quadranten – also quasi direkt über der ESC-Taste – den höchsten Wert mit 31 °C gemessen. Die Unterseite bleibt mit durchschnittlich 29 °C etwas kühler, wobei hier 38,2 °C das Maximum sind.
Im Leerlauf bleibt das System mit 36,4 dB(A) deutlich leiser und kühler. Die Oberflächen-Temperaturen belaufen sich auf durchschnittlich 28,6 bzw. 28,9 °C.
Kaum Akkuleistung
Die schnelle High-End-Hardware zollt ihren Tribut vor allem beim Akku. Dieser hält im Spielebetrieb gerade einmal fast zwei Stunden durch, während es im 2D-Modus nicht ganz drei Stunden sind. Das liegt vor allem an der hohen Leistungsaufnahme. Mit voll aufgeladenem Akku genehmigt sich das Notebook zwischen 32,9 und 312,1 W, womit der integrierte 89-Wh-Akku natürlich schnell leer gezogen wird.