Werbung
Nachdem wir gestern mit dem MSI GT62VR Dominator Pro das erste Notebook mit NVIDIAs neuer, mobiler Grafikkarten-Generation testen konnten, setzen wir heute einen drauf und testen mit dem NEXOC. G736II ein richtig dickes Ding: Ein absolutes High-End-Notebook, das nicht nur von der neuen GeForce GTX 1080 angetrieben wird, sondern obendrein mit einem flotten Intel Core i7-6700, einer pfeilschnellen 512-GB-SSD mit NVMe-Protokoll und einer großen 2-TB-Festplatte ausgerüstet ist. Wie sich der Luxus-Bolide des Dachauer Built-to-Order-Anbieters schlägt, zeigen wir auf den nachfolgenden Seiten.
Mit der mobilen Pascal-Generation, welche man am vergangenen Dienstag vorstellte, hat NVIDIA ein richtig heißes Eisen im Feuer. Obwohl das gestern getestete MSI GT62VR Dominator Pro nur mit der zweitschnellsten Pascal-Grafiklösung unterwegs ist, schlägt der 15-Zöller in vielen Benchmarks die bisherigen Topmodelle fast mit Leichtigkeit. Lediglich in paar Benchmarks muss sich die Grafiklösung der älteren GeForce GTX 980(M) geschlagen geben. Noch einmal eine Stufe mehr geht mit dem NEXOC. G736II des Dachauer Built-to-Order-Anbieters NEXOC. Hier ist nicht nur der 3D-Beschleuniger der Desktop-Klasse entsprungen, sondern auch die restliche Hardware. Statt eines HM107-Chipsatzes gibt es ein Z170-Mainboard, statt eines mobilen Skylake-Prozessors mit dem Intel Core i7-6700 fast das amtierende Flaggschiff. Die SSD ist dank NVMe und M.2 nicht nur schnell angebunden, sondern mit einer Kapazität von 512 GB obendrein überdurchschnittlich groß proportioniert. Für die eigene Spielesammlung gibt es zudem eine zusätzliche 2-TB-Magnetspeicher-Festplatte. Der Gaming-Bolide ist bis oben hin voll mit Technik bestückt und im wahrsten Sinne des Wortes ein richtig dickes Ding.
Wie Schenker Technologies oder MIFCOM setzen auch die Bayern auf ein Clevo-Barebone. Das Clevo P870DM2-G stemmt gut 5,0 kg auf die Waage und ist fast 5 cm dick. Mit dem Umstieg auf die neue Pascal-Generation haben die Taiwaner kleinere Änderungen vorgenommen. So ist beispielsweise der Fingerabdruck-Scanner nicht mehr zwischen den dediziert ausgegebenen Maustasten zu finden, sondern nun direkt in der linken oberen Ecke des Touchpads. Die eingeschränkte Portabilität bringt dafür einen größeren Bildschirm mit sich. Statt des 15,6-Zoll-Panels des MSI GT62VR Dominator Pro besitzt das NEXOC. G736II ein 17,3 Zoll großes Display. Statt Full-HD gibt es die 4K-Auflösung samt G-Sync-Support.
All das hat natürlich seinen Preis: Satte 3.199 Euro ruft NEXOC. für sein Dickschiff auf. Wer will, kann das Barebone optional mit einem dickeren K-Prozessor oder gar einem SLI-Gespann bestellen. Für weniger anspruchsvolle Spieler mit kleinerem Geldbeutel gibt es den Boliden auch mit langsamerer Hardware. Den Wünschen sind dabei fast keine Grenzen gesetzt. Aber zugegeben: Wir hatten auch schon teurere Gaming-Notebooks im Test, wie zuletzt das ASUS GX700 mit zusätzlicher Wasserkühlung, aber inzwischen mit nicht mehr ganz so flotter Hardware.
{jphoto image=101728}
Leistungsstarkes Desktop-Replacement
Die leistungsstarke Hardware braucht natürlich ihren Platz. Das Clevo-Barebone des NEXOC. G736II ist mit Abmessungen von 428,0 x 308,0 x 48,7 mm ein richtig dicker Klopper und mit 4,8 kg alles andere als ein Leichtgewicht. Das System ist damit eher als Desktop-Replacement gedacht als ein ständiger Wegbegleiter. Mit auf die nächste LAN-Party genommen werden, kann es aber natürlich trotzdem viel einfacher als ein vergleichbarer Midi-Tower – zumal der Bildschirm dann schon integriert ist. Mehr möchte man seinem Rücken dann aber auch schon nicht mehr zumuten. Bei der Materialwahl setzt Clevo nicht mehr auf die übliche Softtouch-Oberfläche, sondern ist wieder zu einer glatten und harten Oberfläche zurückgekehrt.
Die Optik ist weitaus weniger verspielt als bei den letzten Modellen, auf dem Bildschirmdeckel gibt es immerhin zwei LED-Leuchtstreifen, die in X-Form angebracht wurden. Auf ein Hersteller-Branding verzichten Clevo und NEXOC. gänzlich.
Im aufgeklappten Zustand ist überwiegend der Bildschirm das Stilmittel. Während die meisten Hersteller auf seitliche Scharniere setzen, besitzt das Clevo P870M2-G ein großes Mittelscharnier an dessen Seiten sich zwei riesige Lautsprecher befinden. Überwiegend setzt man auf Kunststoff, was bei einem solch teuren Gerät vielleicht nicht ganz den Erwartungen der Käufer entspricht. Dafür ist das Barebone gut verarbeitet, gibt an keiner Stelle nach und die Spaltmaße sind sehr gut ausgearbeitet. Einzig der Bildschirm könnte verwindungssteifer sein.
Während bei den meisten anderen Herstellern eine RGB-Beleuchtung das Verkaufsthema Nummer 1 zu sein scheint, ist das beim NEXOC. G736II nicht der Fall. Zwar verfügt die Tastatur über eine mehrstufig regelbare Hintergrundbeleuchtung, die Farbe bestimmen lässt sich allerdings nicht. Sie ist stets auf ein dunkles Blau festgesetzt. Dafür sind die für Gamer wichtigen WASD-Tasten farblich hervorgehoben und das Layout weitestgehend Standard ohne größere Anpassungen. Direkt über der Tastatur zwischen Bildschirm und Topcase sind der Hauptschalter sowie zahlreiche Status-LEDs angebracht. Letztere informieren über den Betriebsstatus des Notebooks, geben Auskunft über die Akkuladung und zeigen an, ob sich das Notebook im Flugzeug-Modus befindet – wer auch immer es mit auf Reisen nehmen möchte.
Altbekannte Clevo-Kost
Die Tastatur ist, wie man es von Clevo gewohnt ist, keine schlechte. Die Tasten sind leicht gewölbt, was den Druckpunkt präziser macht. Der Hub ist perfekt, das Tippgefühl insgesamt sehr gut. Auch längere Texte lassen sich damit schnell und sicher anfertigen. Vielschreiber von Zahlen können sich freuen: Dank der 17-Zoll-Ausrichtung ist auch ein Nummernblock vorhanden, die Tasten fallen hier mit 15 x 14 mm genau so groß wie die Haupttasten der Tastatur aus.
Anders ist das beim Touchpad. Dieses ist etwas rauer als das restliche Gehäuse und besitzt damit etwas schlechtere Gleiteigenschaften. Hinzu kommt, dass es manchmal für wenige Sekunden komplett ausfällt und überhaupt nicht auf Eingaben reagiert. Die Tasten für den linken und rechten Mausklick werden weiterhin dediziert ausgegeben und könnten etwas weniger leichtgängig sein. Den Fingerabdruckscanner, welchen man bei Gaming-Notebooks derzeit eher selten antrifft, hat Clevo im Zuge seines Pascal-Facelifts nun an der linken oberen Ecke des 107 x 62 mm großen Touchpads positioniert.
Nicht nur im Inneren kann das NEXOC. G736II mit Hardware-Raffinessen punkten. Auch die Anschluss-Vielfalt kann sich sehen lassen: Auf der hinteren, linken Geräteseite finden sich gleich zwei Gigabit-Ethernetbuchsen, gefolgt von drei USB-3.0-Schnittstellen und vier 3,5-mm-Klinkenbuchsen für die Audio-Ausgabe.
Auf der gegenüberliegenden Seite hält das Clevo-Barebone zwei Mini-DisplayPort-Ausgänge, zwei USB-Typ-C-Schnittstellen, einen SD-Kartenleser und eine weitere USB-Schnittstelle parat.
Auf der Rückseite hingegen gibt es neben zahlreichen Lufteinlässen einen fünften USB- und einen HDMI-Port. Das externe Netzteil – oder besser gesagt die beiden Netzgeräte – wird/werden hier ebenfalls angeschlossen. Für die drahtlose Kommunikation bietet das NEXOC. G736II natürlich Dual-Band-WiFi nach 802.11-ac-Standard und Bluetooth 4.0. Ein optisches Laufwerk gibt es nicht. NEXOC. liefert bei unserer Geräte-Ausstattung allerdings einen externen Blu-ray-Brenner mit, welcher über USB an das Gaming-Notebook angeschlossen wird.
Bei der Stromversorgung fährt man dick auf. Während dem zuletzt getesteten MSI GT62VR Dominator Pro noch ein einziges, externes 230-W-Netzteil genügte, braucht das NEXOC. G736II gleich zwei davon, die über eine Converter-Box-zu einem Kabel zusammengeschlossen werden. Die beiden Netzteilstationen werden über herkömmliche Kaltgerätekabel in die Steckdose gesteckt. Theoretisch könnten die NVIDIA GeForce GTX 1080, der Intel Core i7-6700 und die restliche Hardware somit bis zu 460 W aus den beiden Netzteilen saugen. In der Praxis bleibt der Energiehunger deutlich darunter, wie wir später in unseren Messungen feststellen werden.
Dicke Kühlung
Die gewaltige Rechenpower des NEXOC. G736II muss das Gerät auch abführen können. Hierfür besitzt das Gerät auf der Rückseite eine Vielzahl von Lufteinlässen und auch auf der Unterseite gibt es derlei Öffnungen, die für die nötige Frischluft sorgen.
Wirklich leise ist die Kühlung nicht – das können wir an dieser Stelle schon einmal verraten.