Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim MSI GS63VR Stealth Pro keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.
Systemleistung
Wie schon beim kürzlich von uns getesteten MSI GT62VR Dominator Pro kümmert sich ein Intel Core i7-6700HQ auf Skylake-Basis um die nötige Prozessor-Leistung. Wie alle aktuellen CPUs der Chipschmiede wird auch dieses Modell im fortschrittlichen 14-nm-Prozess gefertigt. Die insgesamt vier Rechenkerne machen sich dabei mit einer Geschwindigkeit von 2,6 GHz ans Werk, können dank Turbo Boost je nach Auslastung und Temperatur Taktraten von bis zu 3,5 GHz erreichen. Die vier Cores unterstützen außerdem das HyperThreading-Feature und können damit jeweils zwei Threads gleichzeitig bearbeiten. Dazu gibt es einen klassenüblichen 6 MB großen L3-Cache und einen 1 MB fassenden Zwischenspeicher in zweiter Reihe – jedem Rechenkern stehen 256 KB zur Verfügung. Der L1-Cache stellt hingegen 32 KB bereit, wobei dies jeweils für Daten und Instruktionen separat gilt. Die maximale Leistungsaufnahme für seinen Core i7-6700HQ gibt Intel mit 45 W an. In der Praxis wird dieser Wert beim MSI GS63VR 6RF Stealth Pro auch erreicht.
Auch wenn der Speichercontroller der Skylake-Architektur theoretisch mit älterem DDR3-Speicher umgehen kann, haben sich inzwischen fast alle Hersteller für den aktuellen DDR4-Standard entschieden – haben sich die Preise hierfür in den vergangenen Monaten doch deutlich einander angenähert. MSI hat sich gleich für 2.400 MHz schnelle Module entschieden, während standardmäßig nur 2.133 MHz unterstützt werden. Das lässt die Speicherbandbreite auf über 23 GB/s ansteigen – im Komprimierungstest von 7-Zip werden so 19.175 MIPS erreicht. Die CPU-Leistung in den beiden Cinebench-Benchmarks ist mit 7,17 bzw. 649 Punkten im Durchschnitt.
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Wurde die SSD im MSI GT62VR Dominator Pro nicht über das NVMe-Protokoll angebunden, wird das Samsung-Modell im GS63VR hingegen entsprechend angesteuert und erreicht somit hohe Übertragungsraten im unteren, einstelligen Gigabyte-Bereich. Wir haben eine Lesegeschwindigkeit von rund 2,26 GB/s gemessen. Deutlich langsamer aber ist die zusätzliche Seagate-HDD mit ihren 5.400 Umdrehungen pro Minute. Sie liest Daten mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich etwa 107 MB/s aus. Als Datengrab für die eigene Spielesammlung ist das aber natürlich noch schnell genug.
Gaming-Leistung
Highlight des MSI GS63VR 6RF Stealth Pro ist aber auch hier die Grafiklösung. MSI setzt bereits auf die erst kürzlich vorgestellte NVIDIA GeForce GTX 1060 auf Pascal-Basis. Wie die beiden größeren Schwestermodelle entspricht sie fast 1:1 ihrem Desktop-Gegenstück und bringt damit echte Desktop-Power ins Notebook. Wie die NVIDIA GeForce GTX 1060 als Fullsize-PCI-Express-Grafikkarte setzt der mobile Ableger auf die 4,4 Milliarden Transistoren starke GP106-GPU und stellt damit die vollen 1.280 Shadereinheiten zur Verfügung. Sie verteilen sich auf zwei Graphics Processing Cluster mit zehn Streaming Multiprozessoren. Jeder dieser SMM-Cluster hält 128 ALUs und acht Textureinheiten bereit, womit der mobilen GeForce GTX 1060 in der Summe 1.280 Shadereinheiten und 80 TMUs zur Verfügung stehen.
Beim Speicher hat man im Vergleich zum größeren GP104-Chip allerdings zum Rotstift gegriffen und den einen oder anderen Speichercontroller gestrichen. Statt eines 256 Bit breiten Interfaces gibt es hier immer noch 192 Datenleitungen, an die insgesamt 6 GB Videospeicher und 48 Rasterendstufen angeschlossen werden. Bei seiner GeForce GTX 1060 setzt NVIDIA wie schon bei der GTX 1070 weiterhin auf GDDR5. Während diese mit 2.002 MHz befeuert werden und damit eine Bandbreite von 192 GB/s erreichen, garantiert man beim Grafikprozessor einen Boost-Takt von mindestens 1.708 MHz.
Damit entspricht die mobile Fassung der GeForce GTX 1060 zumindest auf dem Papier tatsächlich 1:1 ihrem Desktop-Vorläufer, in der Praxis aber soll die Leistung etwa 10 % darunterliegen, was hauptsächlich daran liegt, dass der Chip seinen Maximaltakt nicht allzu lange halten soll. Unser Testmodell arbeitet hier im Spielebetrieb stets mit rund 1,7 GHz, was den Mindestvorgaben von NVIDIA entspricht. Im Furmark-Modus sinkt der Takt allerdings auf rund 1,4 GHz ab. Gefertigt wird der Chip bereits im fortschrittlichen 16-nm-FinFET-Verfahren.
Aktuelle Spieletitel wie Grand Theft Auto 5, DiRt Rally, The Witcher 3 oder Shadow of Mordor sind für die NVIDIA GeForce GTX 1060 und damit für das MSI GS63VR 6RF Stealth Pro kein Problem – vor allem dann, wenn man sich ohnehin mit der nativen Display-Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten zufriedengibt. Nahezu alle Spiele-Benchmarks schließt das Testnotebook in Full HD mit 60 FPS oder mehr ab. Einzig Shadow of Mordor: Mittelerde läuft mit rund 45 Bildern pro Sekunde nicht ganz so flott über den Bildschirm ist damit aber noch immer sehr gut spielbar. Das MSI GS63VR 6RF Stealth Pro hat sich also auf jeden Fall das Prädikat "Gaming-Notebook" verdient.
Die Software-Ausstattung
Wie schon bei seinem GT62VR Dominator Pro hat MSI sein Dragon Center für das GS63VR 6RF Stealth Pro überarbeitet. Dieses ermöglicht jetzt nicht nur einen zentralen Start ausgewählter Programme und Spiele, sondern bietet auch viele Monitoring-Möglichkeiten zur Systemüberwachung. Ausgelesen werden können hier neben der Auslastung von CPU und Grafikkarte auch deren aktuell anliegende Taktraten und Temperaturen. Zudem kann die Lüftergeschwindigkeit eingesehen und verändert werden. Die Übertragungsrate für das Killer-WiFi und -Ethernet sowie die Speicherauslastung von Festplatte und SSD werden ebenfalls übersichtlich dargestellt. Ansonsten lassen sich die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Steelseries-Tastatur regeln oder ein Widerherstellungs-Medium erstellen.
Für die Killer-Netzwerkchips und den Nahimic-Audiochip hat MSI ebenfalls die passenden Tools vorinstalliert. Ambitionierte Spiele-Streamer dürfen sich außerdem über eine Jahreslizenz für den XSplit Gamecaster freuen, welche MSI ab sofort all seinen Gaming-Notebooks beilegt. Frei von unnützer Software ist das MSI GS64VR 6RF Stealth Pro allerdings nicht. Mit dabei sind wieder Testversionen für Microsoft Office 365, Norton Security, Magix Music und den Magix Photo Maker.
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Die Kühlung arbeitet am Limit
Mit einer Bauhöhe von nur 17,7 mm zählt das MSI GS63VR 6RF Stealth Pro zu den eher schlankeren Modellen im Gaming-Sektor und das obwohl mit dem Intel Core i7-6700HQ und der NVIDIA GeForce GTX 1060 richtig potente Hardware im Inneren steckt. Für die Kühlung ist das eine schwere Aufgabe. Auch wenn die Hardware unter absoluter Volllast nicht gedrosselt wird, erreichen die Temperaturen hohe Werte. Für den Prozessor haben wir während unserer Tests eine Höchsttemperatur von 89 °C gemessen. Trotzdem macht sich der Skylake-Prozessor stets mit dem von Intel spezifizierten Basis-Takt von 2,6 GHz ans Werk. Die NVIDIA GeForce GTX 1060 erreicht hingegen Werte von bis zu 82 °C.
Die hohen Temperaturen im Inneren machen sich teilweise am Gehäuse bemerkbar. Unter Volllast haben wir auf der Unterseite Temperaturen von bis zu 59 °C gemessen, was einem Betrieb auf dem Schoss unmöglich macht. Diese Höchstwerte haben wir allerdings nur im zweiten Quadranten gemessen, im Durchschnitt heizt sich die Unterseite auf knapp über 37 °C auf, während das Topcase mit durchschnittlich 32 °C deutlich kühler bleibt. Im Leerlauf halten sich Oberflächen-Temperaturen bei unserem Testnotebook im Grenzen und bleiben meist unter 29 °C.
Ein Leisetreter ist das MSI GS63VR 6RF Stealth Pro nicht. Im normalen Windows-Betrieb erreichen die drei Lüfter einen Geräuschpegel von 38,9 dB(A), unter Volllast schnellt dieser Wert auf 48,8 dB(A) an. Für ein Gaming-Notebook ist das aber keine Seltenheit, vor allem dann, wenn die Bauhöhe so gering ausfällt wie beim MSI GS63VR 6RF Stealth Pro.
Mal viel, mal wenig Akku-Leistung
Bei der Akkuleistung hinterlässt das MSI GS63VR 6RF Stealth Pro ein zweigeteiltes Bild. Zwar kommt es im Spielebetrieb nur 75 Minuten ohne Steckdose und damit nicht einmal anderthalb Stunden aus, dafür kann sich die Laufzeit im Office-Betrieb sehen lassen. Hier ermöglicht unser Testgerät mit 291 Minuten fast fünf Stunden Laufzeit. Für ein Gerät mit dieser Leistung ist das ein sehr guter Wert. Verbaut hat MSI einen 3-Zellen-Akku mit 65 Wh.