TEST

Acer Swift 7 im Test - Dünn, aber nicht perfekt - Leistung

Portrait des Authors


Leistung

Werbung

Die Tatsache, dass Acer lediglich auf einen Core m setzt, dürfte technische Versierte kaum überraschen. Denn das Unterschreiten der Marke von 10 mm dürfte ohne den Verzicht auf eine aktive Kühlung nur schwer möglich sein. Zwar misst Acers Switch Alpha 12 mit seinem vollwertigen und passiv gekühlten Core i5 in der Dicke nur 9,5 mm, das gilt aber lediglich für die Tablet-Einheit ohne angeschlossene Tastatur. Durch die Wahl des Prozessors ist klar, dass das Swift 7 kein Begleiter für alle Fälle ist.

Denn auch die Kaby-Lake-Generation des Core m hat mit einigen Einschränkungen zu kämpfen, die Intel inzwischen aber zu verschleiern versucht. So werden nur noch die Chips der Core-m3-Reihe auch als solche bezeichnet, die ehemals als Core m5 und Core m7 vermarkteten Varianten laufen jetzt unter dem Namen Core i5 und Core i7. Zwar behält man bei der genauen Modellbezeichnung das alte Schema mit Y an zweiter Stelle bei, weniger kundige Verbraucher dürften dies aber schnell überlesen oder gar nicht erst einordnen können.

Entschieden hat Acer sich für den Core i5-7Y54. Der bietet wie alle Core-m-Versionen zwei Kerne nebst Hyper-Threading und kann auf 4 MB Level-3-Cache zurückgreifen. Den Basistakt gibt Intel mit 1,2 GHz an, den maximalen Turbo-Takt mit 3,2 GHz. Gefertigt wird der Prozessor wie alle Chips der Kaby-Lake-Generation in 14 nm. Ebenfalls mit dabei ist die integrierte GPU HD Graphics 615 mit ihren 24 Execution Units und Taktraten von 300 bis 950 MHz. Die TDP in Höhe von 4,5 W teilen sich GPU und CPU wie gehabt, gleiches gilt auch für Cache und Arbeitsspeicher. Der fasst im Swift 7 8 GB, Acer hat sich für den Einsatz von Modulen des Typ LPDDR3 entschieden; das DDR4-Pendant unterstützt der Prozessor nicht.

Handfeste Vorteile in puncto Performance-Gewinn hat der Sprung von Skylake zu Kaby Lake beim Core m nicht gebracht. Auch der Core i5-7Y54 liefert im Swift 7 lediglich eine unterdurchschnittliche bis durchschnittliche CPU- und GPU-Leistung. In Cinebench 11 und 15 reicht es insgesamt für 2,41 und 218 Punkte, in der Einzelkern-Betrachtung sind es 1,31 und 115 Punkte. Für den produktiven Alltag aussagekräftiger sind PCMark 7 und 8, in denen das Notebook allerdings auch nicht über die Mitte der bisherigen Messungen hinauskommt.

Das liegt zu einem Teil auch am Massenspeicher, bei dem Acer sich auf eine 256 GB fassende SSD verlässt. Das im Testmuster verbaute Exemplar stammt von Lite-On und ist per SATA 6G angebunden. Mit bis zu 470 und 401 MB/s beim Lesen und Schreiben bietet die SSD inzwischen nur noch unterdurchschnittliche Transferraten. Das fällt aber nur dann auf, wenn häufiger sehr große Dateien bewegt werden sollen. Bei der alltäglichen Nutzung mit Office, Surfen, Mail-Verkehr und ähnlichem ist dies kein nennenswertes Manko.

Hier macht sich auch der Core m nicht bemerkbar. Denn seine Stärke kann er nach wie vor in genau solchen Szenarien ausspielen. Bei kurzzeitigen Lastspitzen wie beispielsweise beim Laden von Programmen, Öffnen von Dateien und ähnlichem werden die Taktraten erhöht, das Leistungsniveau entspricht dann in etwa dem eines Core i5 der U-Klasse. Dass es sich nur um einen stark abgespeckten Prozessor handelt, merkt man aber dann, wenn eben für mehr als nur eine Handvoll Sekunden eine hohe Performance benötigt wird. Dann macht sich die TDP von 4,5 W mit all ihren Nachteilen bemerkbar, zu spüren bekommt man das beim umfangreicheren Bearbeiten von Fotos und Videos ebenso wie beim Packen und Entpacken von Dateien und bei vielen anderen Dingen. Nicht selten reicht aber auch schon das Nutzen eines Browsers mit mehreren geöffneten Tabs, wenn diese aufwendige Inhalte darstellen sollen.

Der Grund: Für einen sehr kurzen Zeitraum kann der Core i5-7Y54 seine TDP überschreiten, das Ergebnis ist das Halten hoher Taktraten; im Test lag der Spitzenwert der CPU Package Power bei rund 15 W. Wird die hohe Last jedoch über einen längeren Zeitraum - und hier spricht man von einigen Sekunden und nicht von Minuten - aufrecht erhalten, hat der Prozessor seine liebe Mühe, überhaupt nur in die Nähe des Basistakts zu kommen. Unter Volllast arbeitete der CPU-Part im Swift 7 dann nur noch mit 600 MHz, die GPU lief mit 400 MHz weiter. Die Drosselung ist unübersehbar.

Kühlung

Mit hohen Temperaturen hat Acers flaches Notebook allerdings keine Probleme. Auch nach langen Volllastphasen erreichte der Core i5-7Y54 nicht einmal 60 °C, auch das Gehäuse blieb vergleichsweise kühl. Im Schnitt erwärmten sich Ober- und Unterseite auf etwa 30 und 33 °C, die punktuellen Spitzenwerte lagen bei 40 und 43 °C. Bei geringer Last weichen die Temperaturen allerdings kaum ab. Der gemessene Schnitt lag bei 28 und 32 °C (Ober-/Unterseite), die Höchstwerte bei 38 und 40 °C.

Im Vergleich mit ähnlichen Notebooks fällt auf, dass das Swift 7 die Abwärme der Komponenten nicht ganz so gut über den gesamten Boden des Gehäuses verteilen kann. Kritisch ist dies aber ebenso wenig wie die erreichten Temperaturen.

Und schließlich verwöhnt das Notebook die Ohren des Nutzers mit seiner passiven Kühlung. Auch Spulenfiepen war im Test nicht vernehmbar.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (6) VGWort