Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim Acer Aspire VX15 keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.
Systemleistung
Wie in den meisten aktuellen Gaming-Notebooks steckt auch in unserem Testmuster zum Acer Aspire VX15 ein Intel Core i7-7700HQ. Dieser verfügt über vier Rechenkerne, die sich im Basis- und Turbo-Takt mit 2,9 bis 3,9 GHz ans Werk machen und dank SMT-Support jeweils zwei Threads gleichzeitig bearbeiten können. Im Gegensatz zum Skylake-Vorgänger konnte Intel damit trotz gleichbleibender TDP-Klasse von 45 W die Geschwindigkeiten leicht anheben. Beim Intel Core i7-6770HQ war bereits bei 3,5 GHz Schluss – eine Taktsteigerung von etwa 400 MHz. Am 6 MB großen Level-3-Cache oder dem 2 MB fassenden L2-Zwischenspeicher hat sich gegenüber dem Skylake-Vorgänger jedoch nichts getan, genau wie beim jeweils 32 KB großen Daten- und Instruktions-Cache in erster Reihe.
Gefertigt wird der Intel Core i7-7700HQ wie alle aktuellen Prozessoren von Intel im fortschrittlichen 14-nm-Verfahren.
An den Speichercontroller der Kaby-Lake-CPU hat Acer bei seinem Aspire VX15 zwei Module angebunden, die sich jeweils mit 2.400 MHz ans Werk machen und über eine Speicherkapazität von 4 GB verfügen. Damit hat unser Testmuster 8 GB Arbeitsspeicher vorzuweisen, theoretisch sind laut Hersteller bis zu 32 GB möglich. Aufgrund des schnellen Dual-Channel-Interfaces erreicht unsere Teststellung eine Speicherbandbreite von knapp 19,4 GB/s und ist damit nur minimal langsamer als höherpreisigere Geräte von MSI, ASUS oder aus dem eigenen Hause. Im Komprimierungstest von 7-Zip erreicht das Acer Aspire VX15 18.974 MIPS, was allerdings wiederum etwas unter dem Durchschnitt liegt. Hier werden gerne mal auch rund 20.000 MIPS erreicht. In den beiden Cinebench-Benchmarks liegt der Intel Core i7-7700HQ auf gewohntem Niveau. Die beiden Rendervorgänge schließt er mit 697 bzw. 7,79 Punkten ab.
Werbung
Unser Testmodell besitzt für das Betriebssystem eine 256 GB große M.2-SSD, die trotz des günstigen Notebook-Preises aber nicht per SATA, sondern per PCI-Express angebunden wird. In unseren Tests erreicht das Laufwerk eine durchschnittliche Datenübertragungsrate von rund 1,62 GB/s und leistet damit knapp das Dreifache gegenüber einer SATA-SSD. Für die eigene Spielesammlung steht außerdem eine herkömmliche Magnetspeicherfestplatte im 2,5-Zoll-Format bereit, die eine Speicherkapazität von 1 TB bietet. Sie ist mit einer durchschnittlichen Leserate von rund 92,5 MB/s aber nicht ganz so flott unterwegs.
Gaming-Leistung
Das Acer Aspire VX15 gibt es ausschließlich mit GeForce GTX 1050 oder der schnelleren Ti-Version. Mit letzterer ist unser Testgerät ausgerüstet. Sie basiert auf der GP107-GPU mit 3,3 Milliarden Transistoren und zählt 768 Shadereinheiten, die sich wie gewohnt auf zwei Graphics Processing Cluster und sechs Streaming-Multiprozessoren zu je 128 ALUs aufteilen. An jeden Shadercluster angeschlossen sind außerdem acht Textureinheiten, womit der NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti 48 TMUs zur Seite stehen.
Abstriche gegenüber den schnelleren Pascal-Grafikkarten müssen ebenfalls hingenommen werden. Gegenüber der NVIDIA GeForce GTX 1060 hat NVIDIA zwei weitere 32-Bit-Controller gestrichen und damit das Interface auf 192 Bit beschnitten. Zusammen mit dem 1.752 MHz schnellen GDDR5-Chips, die in der Summe 4 GB VRAM bereitstellen, wird so eine Bandbreite von 112 GB/s erreicht. Bei den Taktraten fährt man ein gewohnt hohes Level und lässt den Grafikchip mit einem Basis-Takt von 1.493 MHz arbeiten. Dank Turboboost kann die GP107-GPU aber auch Taktraten von mindestens 1.620 MHz erreichen. In der Praxis erreicht unser Testmuster problemlos über 1.700 MHz und kann diesen Takt auch über einen längeren Zeitraum hinweg halten.
Die maximale Leistungsaufnahme gibt NVIDIA mit sparsamen 75 W an, was mit Sicherheit auch an der fortschrittlichen Fertigung liegt. Anders als die höherpreisigen Modelle wird der Chip der NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti nicht mehr im 16-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC gefertigt, sondern läuft in 14 nm bei Samsung vom Band. Große Unterschiede zwischen den beiden Produktionsprozessen gibt es jedoch nicht.
Aktuelle Spieletitel wie Grand Theft Auto 5, DiRt Rally, The Witcher 3 oder Shadow of Mordor stellen die NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti und damit auch das Acer Aspire VX15 vor keine allzu großen Probleme. Vor allem dann, wenn man sich ohnehin mit der nativen Displayauflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten zufriedengibt. Dann laufen GTA V und Tomb Raider mit Bildraten von 60 bis fast 120 FPS über den Bildschirm. Anspruchsvollere Titel wie The Witcher 3 oder Total War: Attila sind mit knapp 40 Bildern pro Sekunde etwas langsamer, damit aber noch immer gut spielbar. Gelegenheitsspieler kommen hier voll auf ihre Kosten.
Die Software-Ausstattung
Während viele Hersteller inzwischen auf die Installation unnötiger Software oder gar Bloatware verzichten, tut dies Acer nicht. Vorinstalliert sind zahlreiche Demoversionen zu beispielsweise Microsoft Office 365, Norton Security oder zahlreiche Verknüpfungen zu Booking.com, Netflix und Spotify. Auch der direkte Draht zu Music Maker Jam dürfte nur für die wenigsten Nutzer interessant sein, genau wie die Spiele March of Empire oder Candy Crush Saga. Hier befindet sich leider sehr viel Software-Müll auf unserem Testgerät.
Anders ist das beim Acer Care Center. Hier lassen sich wichtigsten Systeminformationen auslesen, Updates können mit nur wenigen Klicks installiert werden und Systemwiederherstellungs-Punkte lassen sich einfach und schnell anlegen. Weiterhin kann das Tool nach unnötigen Dateien suchen und diese auf Wunsch löschen. Über die Acer Collection lassen sich bekannte Apps, wie beispielsweise der Adobe Acrobat Reader, iTunes, VLC, Viber, Firefox oder CCleaner mit nur wenigen Klicks nachinstallieren.
Passable Oberflächen-Temperaturen
Keine Probleme gibt es bei der Kühlung des Acer Aspire VX15. Während der Intel Core i7-7700HQ sich im Worst-Case-Szenario, welches wir gewohnt mit Prime95 und Furmark simulieren, auf bis zu 87 °C aufheizt, bleibt der Chip der NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti mit 71 °C ein gutes Stück kühler. Die Oberflächen-Temperaturen liegen dabei auf der Unterseite bei durchschnittlich 32,3 °C, im Bereich des Topcases hingegen bei etwa 33,6 °C. Den höchsten Wert haben wir mit 46,1 °C im zweiten Quadranten auf der Unterseite und damit exakt zwischen Prozessor und Grafikkarte gemessen. Im normalen Office-Betrieb bleiben die Temperaturen deutlich kühler.
Gute Ausdauer
Der Akku unseres Acer Aspire VX15 besitzt eine Kapazität von 52,5 Wh. Dank der effizienten Kaby-Lake-CPU und der nicht ganz so potenten aber sparsamen NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti können sich die Laufzeiten durchaus sehen lassen. Während unsere Teststellung im normalen Office-Modus über neun Stunden durchhält – dank der Optimus-Technologie wird auf die CPU-Grafik umgeschaltet – sind im Spielebetrieb immerhin noch knapp zwei Stunden möglich. Bei voll aufgeladenem Akku genehmigt sich das Acer Aspire VX15 zwischen 9,1 und 125,2 W, was mit Blick auf die Hardware vergleichsweise wenig ist. Ein Leisetreter ist es jedoch nicht. Im Test erreicht das Gerät einen Schallpegel von über 48,4 dB(A). Immerhin: Im normalen Windows-Betrieb stellen die Lüfter zweitweise ihre Arbeiten ein, womit der Gaming-Bolide teilweise völlig lautlos auf Temperatur gehalten wird.