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Auch richtige Gaming-Notebooks mit großem 17,3-Zoll-Display können halbwegs portabel sein, wie Gigabyte mit seinem P57X v7 eindrucksvoll zu beweisen versucht. Trotzdem gibt es im Inneren mit einem Intel Core i7-7700HQ, einer NVIDIA GeForce GTX 1070 mit 8 GB GDDR5-Videospeicher und natürlich einer schnellen PCI-Express-SSD sowie einem zusätzlichen Magnetspeicher-Laufwerk richtig schnelle Hardware. Wie sich das rund 2.100 Euro teure Gaming-Notebook im Praxistest schlägt, erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel auf den nachfolgenden Seiten.
Gigabyte setzt weiter auf Portabilität. Nach dem farbenfrohen Aero 15, welches mit schlanken Abmessungen und einer durchaus potenten Hardware der gehobenen Mittelklasse auf sich aufmerksam macht und dafür von uns mit dem begehrten Excellent-Hardware-Award ausgezeichnet wurde, versucht man es nun auch mit dem P57X v7. Für seine Klasse ist der 17-Zöller äußerst kompakt und eignet sich damit, auch mal schnell mit in den Rucksack gepackt zu werden. Mit einem Gewicht von knapp 3,0 kg ist es nur etwa 500 g schwerer als so manches 15-Zoll-Gerät, die Bauhöhe mit 28,6 mm ist relativ gering.
Auf schnelle Hardware braucht man dennoch nicht zu verzichten, im Gegenteil: Gigabyte stattet den Gaming-Boliden mit einem Intel Core i7-7700HQ sowie einer NVIDIA GeForce GTX 1070 mit 8 GB GDDR5-Videospeicher aus. Die ist auch notwendig, um das Display, welches wahlweise mit hochauflösendem 4K- oder schnellem 120-Hz-WQHD-Panel ausgeliefert wird, befeuern zu können. Für den schmalen Geldbeutel rüstet Gigabyte das P57X v7 aber auch mit Full-HD-Display aus. Dazu gibt es 8 oder 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher, der sich auf bis zu 32 GB aufrüsten lässt. Das Betriebssystem installiert man auf einer schnellen SSD, welche auf Wunsch nicht nur per SATA angebunden wird, sondern auch per schnellem PCI-Express. Ein zusätzliches 2,5-Zoll-Laufwerk als Datengrab gibt es obendrauf. Wem der Speicher nicht genügt, der verzichtet einfach auf das optische Laufwerk und baut an dessen Stelle ein weiteres 2,5-Zoll-Laufwerk ein. Der Wechsel funktioniert dank Hot-Swap-Technologie sogar im laufenden Betrieb. Zu den weiteren Highlights zählen eine Chiclet-Tastatur mit Anti-Ghosting, Rollover und Hintergrundbeleuchtung, USB 3.1 Typ-C und ein 75,8 Wh starker Akku.
Unser Testgerät wird von einem Intel Core i7-7700HQ, der auf einen 16 GB großen Arbeitsspeicher samt der NVIDIA GeForce GTX 1070 zurückgreifen kann. Windows 10 ist auf einer schnellen PCI-Express-SSD mit 256 GB vorinstalliert, für Programme und Spiele gibt es eine zusätzliche Festplatte mit satten 2 TB Speicher. Beim Display hat sich Gigabyte für die mittlere Variante entschieden. Das 17,3-Zoll-Panel löst mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten auf und besitzt eine schnelle Bildwiederholfrequenz von 120 Hz, was vor allem Spieler von schnellen Ego-Shootern freuen dürfte.
Unsere Testkonfiguration wird es so in Deutschland vorerst aber nicht geben – eine vergleichbare Variante mit identischer Hardware, aber Unterschiede beim Massenspeicher kostet hierzulande rund 2.299 Euro. Sie hat 512 GB SSD-Speicher, dafür aber nur eine 1 TB große Festplatte.
Einfaches Kunststoff-Gehäuse
Das Gigabyte P57X v7 erinnert optisch stark an das Vorgänger-Modell. Auch bei seiner siebten Generation setzt man auf ein mattschwarzes Kunststoff-Gehäuse. Das mag zwar einen günstigeren Eindruck hinterlassen, in der Praxis tut es dies jedoch nicht. Der Grund: In puncto Verarbeitungsqualität und Stabilität kann das Gehäuse unseres Testmusters durchaus mit den teureren Aluminium-Modellen mithalten und macht vieles besser als vergleichbare Geräte. Scharfe Kanten gibt es keine, Spaltmaße sind hervorragend herausgearbeitet und selbst auf stärkeren Druck hin, gibt das Gehäuse an keiner Stelle nach. Sogar Knarzgeräusche konnten wir unserem Sample nicht entlocken. Punktabzug gibt es jedoch wegen der Oberflächenbeschichtung: Die ist sehr anfällig für Fingerabdrücke und Fettflecken und zieht diese nahezu magisch an. Außerdem waren schon etliche kleinere Kratzer bei unserem Testmuster vorhanden, welche sich das Gerät vermutlich bei seinen Runden durch die einzelnen Redaktionen oder aber bei der einen oder anderen Messe zugezogen haben dürfte.
Schlicht und für ein Gaming-Notebook dieser Leistungsklasse durchaus sehr zurückhaltend gehalten, ist zudem die Optik des Gigabyte P57X v7. Die Taiwaner setzen durchgehend auf ein mattschwarzes Kunststoff-Gehäuse. Für etwas Abwechslung beim Design sorgen lediglich die orangenen Farbzüge auf den beiden Seiten und die wenigen Ecken und Kanten auf dem Bildschirm-Deckel, welcher natürlich das Hersteller-Logo bereithält.
Insgesamt bringt es das Gigabyte P57X v7 auf Abmessungen von 421 x 290 x 28,6 mm und bringt ein Gewicht von rund 3,0 kg auf die Waage. Das ist für einen Gaming-Laptop der 17,3-Zoll-Klasse durchaus sehr kompakt. Der Gaming-Bolide kann damit problemlos mit in die Tasche gesteckt und auf die nächste LAN-Party genommen werden.
Ein paar Hinweise, dass es sich beim Gigabyte P57X v7 um ein leistungsfähiges Gaming-Notebook handelt, gibt es dann aber doch: Die für Spieler wichtigen WASD-Tasten sind entsprechend hervorgehoben, kleinere Aufkleber direkt unter der Tastatur zeigen auf, welch Hardware-Power im Inneren steckt und listen die restlichen Features mit auf.
Gute Tastatur, schwächelndes Touchpad
Die Tasten der Chichlet-Tastatur sind zwar sehr leichtgängig, die Tastatur erlaubt dafür dank Anti-Ghosting und Rollover das Drücken mehrerer Tasten gleichzeitig. Der Hub ist kurz, das Feedback bei leisem Klickgeräusch gut. Die Tasten bringen es meist auf 15 x 15 mm und sind im Abstand von 2 mm angebracht. Die mögen im Vergleich zu so manch anderem Gaming-Notebook der Konkurrenz etwas kleiner sein, dafür sind die Tasten des eigenen Nummernblocks auf der rechten Seite aber nicht geschrumpft geworden, wie es andere Hersteller gerne tun. Die Tastatur ist hintergrundbeleuchtet, auf RGB-LEDs aber wird verzichtet. Ebenfalls erfreulich: Gigabyte setzt auf ein Standard-Tastatur-Layout.
Kann die Tastatur größtenteils überzeugen, gelingt dies beim Touchpad weniger. Die Tasten für den linken und rechten Mausklick werden zwar nicht dediziert ausgegeben, werden aber separat im Touchpad des Gigabyte P57X v7 ausgewiesen. Ihr Druckpunkt ist schwammig und genauso leichtgängig wie die restlichen Tasten der Tastatur. Multitouchgesten werden verstanden, Eingaben präzise umgesetzt. Die Gleiteigenschaften könnten dagegen besser sein, vor allem da der Hersteller es in der Vergangenheit schon mehrmals bewiesen hat, es eigentlich besser zu können. Die Abmessungen sind 105 x 78 mm im Durchschnitt.
Um die Kühlung des Intel Core i7-7700HQ und der NVIDIA GeForce GTX 1070 kümmern sich zwei Radiallüfter, die von zwei oder gar drei Kupfer-Heatpipes unterstützt werden. Sie bringen die Abwärme über die Rückseite nach außen bzw. sorgen für Frischluft. Auf der Rückseite des Gigabyte P57X v7 sind daher dicke Luftein- und -auslässe untergebracht. Anschlüsse wie Ethernet, HDMI oder der für die Stromversorgung sind hier nicht zu finden.
Die wurden auf die beiden Seitenteile des Gigabyte P57X v7 verteilt. Auf der linken Seite bietet unser Testmuster zum einen die Gigabit-Ethernet-Schnittstelle, gefolgt von zwei USB-3.1-Schnittstellen nach Typ-A und einem SD-Kartenleser. Für den Anschluss eines Headsets stehen außerdem zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen bereit. Einen Kensington-Lock zum Diebstahlschutz gibt es ebenfalls. Sehr lobenswert: Gigabyte verfrachtet alle Anschlüsse jeweils an den hinteren Bereich, was dem Kabelmanagement auf dem Schreibtisch sehr zugute kommt.
Gegenüberliegend wird es etwas moderner, aber gleichzeitig auch rückständiger, denn neben einem HDMI-Port stellt das Gigabyte P57X v7 noch einen älteren D-Sub-Ausgang bereit, womit sich das Gerät aber auch an älteren, noch immer sehr verbreiteten Beamern anstecken lässt. Daneben gibt es für die Videoausgabe einen mini-Display-Port-Ausgang. Ebenfalls zur Verfügung stehen zwei USB-3.1-Schtittstellen nach Typ-A und Typ-C. Letztere wird allerdings nur per Gen 1 ausgegeben, womit die maximale Datenrate auf 10 GBit/s beschränkt wird und auch kein Thunderbolt 3 mit an Board ist. Ganz hinten versteckt sich noch die Buchse für den Anschluss des externen 200-W-Netzteils.
ODD, HDD oder SSD?
Eine kleine Besonderheit versteckt sich außerdem auf der Vorderseite des Gigabyte P57X v7 direkt unterhalb von Tastatur und Touchpad. Hier hat Gigabyte noch ein optisches Laufwerk verbaut. Je nach Konfiguration findet man wahlweise einen DVD-Brenner oder aber ein Blu-ray-Kombo-Laufwerk vor. Das Besondere dabei: Das Laufwerk lässt sich gegen einen 2,5-Zoll-Einbauraumen tauschen, womit eine zusätzliche 2,5-Zoll-Festplatte oder -SSD eingebaut werden kann. Dank Hot-Swap-Funktionalität funktioniert der Wechsel sogar im laufenden Betrieb.
Mit Strom versorgt wird die Hardware des Gigabyte P57X v7 im Akku-Betrieb von einem 75,8 Wh starken Akku oder aber über ein externes 200-W-Netzteil an der Steckdose. Letzteres ist vergleichsweise groß und klobig. Wohl aufgrund des Hot-Swap-Rahmens hat Gigabyte auf der Unterseite auf eine Wartungsklappe verzichtet. Das Gerät lässt sich trotzdem einfach öffnen, wenngleich hierfür 16 Schrauben gelöst werden.