TEST

Gaming-Notebooks im Schlankheits-Wahn

Das ASUS ROG Zephyrus GX501 im Test - Leistung, Laufzeit, Kühlung

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Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim ASUS ROG Zephyrus GX501 trotz des vergleichsweise geringen Preises keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.

Systemleistung

Das ASUS ROG Zephyrus gibt es zunächst ausschließlich mit NVIDIA GeForce GTX 1080 Max-Q und Intel Core i7-7700HQ. In Zukunft könnte die Modellreihe aber auch mit den kleineren CPU- und GPU-Modellen bestückt werden. Herzstück ist also der Intel Core i7-7700HQ, welcher zu den derzeit schnellsten Notebook-Prozessoren zählt und damit geradezu prädestiniert für dieses High-End-Notebook ist. Im Vergleich zum noch schnelleren HK-Modell muss man jedoch auf den nach oben hin geöffneten Multiplikator verzichten. Die vier Rechenkerne des Intel Core i7-7700HQ machen sich stets mit einem Basis- und Boost-Takt von 2,8 bis 3,8 GHz ans Werk, was gegenüber dem Vorgänger-Modell auf Skylake-Basis einer Taktsteigerung um 200 MHz entspricht. Dank SMT-Support können bis zu acht Threads gleichzeitig abgearbeitet werden. 

Ansonsten kann der Intel Core i7-7700HQ auf einen klassenüblichen 6 MB großen L3-Cache zurückgreifen und besitzt einen 1 MB großen L2-Cache, wobei sich hier jeder Kern 256 KB teilen muss. Der Daten- und Instruktions-Cache fasst hingegen je Rechenkern 32 KB an Daten. Die maximale Leistungsaufnahme wird von Intel mit sparsamen 45 W angegeben. Zum Vergleich: Das Flaggschiff für den Desktop erreicht eine bis zu 91 W. 

zephyrus cpuz

An den Speichercontroller des Kaby-Lake-Prozessors hat ASUS bei seinem ROG Zephyrus GX501 gleich 24 GB Arbeitsspeicher angeschlossen. Die beiden Module, welche jeweils 16 und 8 GB bereitstellen, machen sich jeweils mit 2.400 MHz ans Werk, arbeiten aber trotzdem noch im schnellen Dual-Channel-Modus zusammen, womit unser Testmuster eine Speicherbandbreite von 24,85 GB/s erreicht, was leicht über dem Durschnitt liegt. Im Komprimierungstest von 7-Zip erreicht unser Testmuster knapp über 20.500 MIPS und gesellt sich damit ebenfalls zu den schnelleren Modellen. Der Intel Core i7-7700HQ liegt auf üblichem Niveau. Er schließt die beiden Rendervorgänge in den beiden Cinebench-Benchmarks jeweils mit 8,12 bzw. 735 Punkten ab. 

Cinebench 15

CPU

Punkte
Mehr ist besser

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Überzeugen kann das ASUS ROG Zephyrus GX501 auch beim SSD-Speicher. Dank des schnellen M.2-Modells, welches per NVMe angebunden ist, erreicht das Gerät durchschnittliche Leseraten von rund 3.285 MB/s. Beim Schreiben bricht die Performance allerdings deutlich ein. Dann sind nur noch knapp 1,7 GB/s möglich. Vergleichen mit SATA-Laufwerken ist die Performance damit natürlich noch deutlich höher. Das Betriebssystem ist binnen weniger Sekunden geladen, Programme und Spiele starten meist nach einem Wimpernschlag. Ein Wehrmuststropfen aber bleibt: Das ASUS ROG Zephyrus GX501 fasst in unserer Konfiguration nur 512 GB an Daten und mag damit für die eine oder andere Spielesammlung zu wenig Speicher bieten, ein zusätzliches 2,5-Zoll-Laufwerk gibt es aus Platzgründen nämlich nicht. Das Zephyrus gibt es gegen Aufpreis aber auch mit der doppelten SSD-Speichermenge.

PCMark 8

Creative

Futuremark-Punkte
Mehr ist besser

Gaming-Leistung

Die Grafikkarte ist neben dem schlanken Design und der ungewöhnlichen Optik klar das Highlight des ASUS ROG Zephyrus GX501. Hier setzt ASUS trotz der geringen Bauhöhe von unter 18 mm auf eine vollwertige NVIDIA GeForce GTX 1080. Statt eines regulären Modells kommt hier allerdings schon das Max-Q-Design zum Einsatz. Damit taktet das Modell nicht mehr ganz so hoch wie die bisherigen Pascal-Vertreter, spart dafür aber massig Abwärme ein, womit NVIDIA die TDP von ehemals etwa 150 auf nur noch 90 bis 110 W absenken konnte. Während eine reguläre NVIDIA GeForce GTX 1080 im Notebook gerne mal über 1.640 MHz erreicht, macht sich unser Testmodell je nach Benchmark mit einem Turbo-Takt von etwa 1.230 bis 1.370 MHz ans Werk und liegt damit innerhalb der Vorgaben von NVIDIA.

Über die ROG-Taste lässt sich die Grafikeinheit sogar noch weiter beschleunigungen. Im Extrem-Preset des Turbo-Gear-Schalters wird der Takt um etwa 5 % nach oben gesetzt, womit die Max-Q-Karte auch mal Taktraten von knapp unter 1.450 MHz erreichen kann. Aufgrund des geringen Overclockings fallen die Performance-Unterschiede zwischen dem normalen Modus und dem Extreme-Preset aber nicht wirklich ins Gewicht und sind in den FPS-Zahlen maximal hinter dem Komma zu bemerken. 

An den restlichen Eckdaten der Max-Q-Variante hat sich hingegen nichts weiter getan. Auch die Max-Q-Variante der NVIDIA GeForce GTX 1080 basiert auf der GP104-GPU, welche wie die Desktop-Version auf die vollen 2.560 Shadereinheiten zurückgreifen kann. Diese organisieren sich wie gewohnt in vier Graphics Processing Cluster mit jeweils fünf Streaming Multiprozessoren, die wiederum 128 ALUs zur Seite stellen. An jeden Shadercluster sind weiterhin acht Textureinheiten gekoppelt, womit es der 3D-Beschleuniger auf derer 160 bringt. Beim Speicherausbau setzen ASUS und NVIDIA weiterhin auf einen 8 GB großen GDDR5X-Speicher, welcher über ein 256 Bit breites Interface angebunden wird und sich standardmäßig mit einer Taktfrequenz von 1.251 MHz ans Werk macht und so eine Bandbreite von theoretisch bis zu 320 GB/s erreicht.

Im Extreme-Preset wird der Takt leider nicht weiter angehoben. Gefertigt wird die 7,2 Milliarden Transistoren starke GP104-GPU wie die meisten aktuellen Grafikchips der Kalifornier im 16-nm-FinFET-Prozessor bei TSMC. 

zephurxs gpuz

Aktuelle Spieletitel wie Grand Theft Auto 5, DiRt Rally, The Witcher 3 oder Shadow of Mordor stellen für die NVIDIA GeForce GTX 1080 Max-Q und damit für das ASUS ROG Zephyrus GX501 kein Problem dar – vor allem wenn man bedenkt, dass das Display gerade einmal mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auflöst. Dann laufen Spiele wie Grand Theft Auto 5 oder The Witcher 3 mit flüssigen 70 bis bis 99 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm. Selbst das anspruchsvolle Total War Attila ist mit fast 53 FPS noch sehr gut in den höchsten Detaileinstellungen spielbar.

Insgesamt aber kommt die Leistung der Max-Q-Variante nicht an die einer regulären GeForce GTX 1080 heran, fällt teilweise sogar hinter das Niveau der vermeintlich kleineren GeForce GTX 1070 zurück. Der prognostizierte Leistungsverlust von etwa 10 % gegenüber einer gleichwertigen Karte ohne Max-Q ist also realistisch.

Tomb Raider

Native Auflösung – High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

GTA V

Native Auflösung - High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

The Witcher 3

Native Auflösung – High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

Weitere Besonderheiten durch Max-Q

Die Zeit der hohen Benchmark-Rekorde ist vorbei. Auch wenn NVIDIA mit der GeForce Titan X oder der NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti gegenüber der AMD-Konkurrenz klar die Nase vorne hat und mitunter die höchsten Bildraten in aktuellen Spielen liefert, trimmt die kalifornische Grafikschmiede ihre Hardware stets auch auf Effizienz. Das zeigt sich nicht nur beim Max-Q-Design, sondern auch bei den Technologien, die man gleichzeitig mit den sparsamen Pascal-Ablegern für das Notebook präsentierte. So lässt sich über die GeForce-Experience-Software der Whisper-Mode aktivieren, womit kompatible Geräte im Spielebetrieb noch leiser werden sollen.

NVIDIA will hierfür über 400 Spiele analysiert haben, um Einstellungen zu finden, die übermäßig Performance kosten, dabei aber kaum der Bildqualität schaden. Darunter zählen meist spezielle Effekte oder die Berechnung der Schattendarstellung. Durch die Einsparung der Effekte kann die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte gedrosselt und damit die Abwärme gesenkt werden, was unterm Strich die Geräte um weitere rund 8 dB(A) leiser machen soll. Hinzu kommt, dass die durchschnittliche Framerate reduziert werden kann. Spiele, die mit über 300 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm laufen, sind auch noch mit etwa 60 FPS flüssig spielbar. Die Drosselung der Bildrate lässt die Grafikkarte entsprechend sparsamer werden. 

Im Falle von The Witcher 3 drosselt NVIDIA die durchschnittlichen FPS auf 40 Bilder pro Sekunde, im Falle von Overwatch sind es immerhin 50 % mehr. Die FPS-Werte lassen sich in den Einstellungen vom Spieler jedoch beliebig einstellen und weiter reduzieren oder erhöhen. In unserem Test lief The Witcher 3 mit eingeschaltetem Whisper-Mode mit festen 40 FPS über den Bildschirm, ließ den Grafikchip aber nur etwa 72 °C warm werden, womit wir eine geringere Geheräuschkulisse von etwa 44,3 dB(A) feststellen konnten. Ohne aktivierten Whisper-Modus waren hingegen etwas über 63 FPS möglich, Chip-Temperatur und Lautstärke lagen mit etwa 74 °C und 48,7 dB(A) aber ein gutes Stück darüber. 

Die Software-Ausstattung

Das ASUS ROG Zephyrus GX501 wird mit so manch interessantem Software-Tool ausgeliefert. Über das "ROG Gaming Center" lassen sich beispielsweise einige wichtige Systemeinstellungen schnell und komfortabel vornehmen. So lässt sich unter anderem das Farbprofil des Monitors bestimmen, ein Energiesparmodus aktivieren und die Windows- und ROG-Taste, mit der sich das Tool direkt über die Tastatur starten lässt, ein- und ausschalten. Ansonsten bietet das Tool schnellen Zugriff auf den XSplit-Gamecaster, schaufelt auf Wunsch belegten Speicher frei und erlaubt das Anlegen verschiedener Game-Profile.

Über das "Aura"-Tool lässt sich außerdem die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur konfigurieren. Möglich sind neben allerlei verschiedenen Farben auch unterschiedliche Effekte. Ebenfalls interessant: Das Tool liest die aktuelle Auslastung von Speicher, Grafikkarte und Prozessor aus und startet auf Wunsch das Extreme-Preset für die Grafikkarte. Dann werden im Spielebetrieb etwa 5 % höhere Taktraten für die Max-Q-Variante der NVIDIA GeForce GTX 1080 erreicht. Wirklich ins Gewicht fallen diese jedoch nicht, zumal man nicht wirklich von einer Übertaktung sprechen kann.

Ansonsten sind auf dem ASUS ROG Zephyrus GX501 eine Demo-Version von Microsoft Office 365 und das Anti-Virenprogramm vorinstalliert. Genau wie eine 1-Jahres-Lizenz für den XSplit-Gamecaster oder Spiele wie "Candy Crush Saga" und "Bubble Witch 3 Saga". 

Gute Oberflächen-Temperaturen

Eine NVIDIA GeForce GTX 1080 und einen Intel Core i7-7700HQ auf engstem Raum unterzubringen, ist für die Kühlung kein Zuckerschlecken. Zwar bleibt die Max-Q-Variante der Grafikkarte im absoluten Worst-Case-Szenario mit 78 °C vergleichsweise kühl, die Kaby-Lake-CPU erreicht jedoch Temperaturen von bis zu 89 °C. Zu einem Thermal-Throttling und damit zu einem Leistungsverlust kommt es während unseres Extrem-Tests allerdings nicht. Der Kühlungstrick mit dem Aufdocken des Notebooks funktioniert sehr gut, denn das ASUS ROG Zephyrus GX501 schafft es, die Abwärme sehr schnell abzuführen. 

Trotz der hohen Temperaturen im Inneren, fallen die Oberflächen-Temperaturen im Vergleich zu manch anderen, dünnen Gaming-Boliden mit teils schwächerer Hardware deutlich geringer aus. Unser Testmuster erreicht im Bereich des Topcases direkt über Prozessor und Grafikkarte die höchsten Werte. Hier haben wir Temperaturen von bis zu 46,80 °C gemessen. Im Schnitt wird das ASUS ROG Zephyrus GX501 auf der Oberseite etwas wärme als auf der Unterseite. Hier stehen sich durchschnittlich 34,66 und 34,00 °C gegenüber. 

Ein wirklicher Leisetreter ist das ASUS ROG Zephyrus allerdings nicht. Mit Blick auf die Leistungsfähigkeit der Hardware und die kompakte Bauweise aber hätten einige vielleicht deutlich mehr erwartet. Zwar können wir die ambitioniert gewählten Werte von NVIDIA mit 40 dB(A) nicht bestätigen, trotzdem bleibt das ASUS ROG Zephyrus nur knapp unterhalb der 50-dB(A)-Marke. NVIDIA bezieht sich hier aber auch auf die ISO-Zertifizierung ISO-7779. Wir haben im absoluten Worst-Case-Szenario, welches wir wie gewohnt mit Furmark und Prime95 simulieren, 49,8 dB(A) gemessen. Beide Tools fordern die Komponenten derart, dass die Kühlung an ihre Leistungsgrenze gebracht wird.

Spielen wir mit The Witcher 3 einen Titel, welcher die Hardware ebenfalls stark belastet und gut aufwärmt, dann bleibt unser Testmuster mit 48,7 dB(A) ein gutes Stück leiser. Diesen Wert halten wir für praxsinäher – eine Überarbeitung unserer Benchmarks ist bereits in Palnung. Mehr noch: Wer den Whisper-Modus anschaltet, drückt die Lautstärke des ASUS ROG Zephyrus GX501 noch weiter. Dann wird die Bildausgabe allerdings auf 40 FPS reduziert, die Taktraten weiter gedrosselt. Dann bleibt das Gerät mit knapp unter 45 db(A) deutlich hinter der Lautstärke eines aktuellen High-End-Boliden zurück.

bench temp oberseite

Spielvergnügen unterwegs nur von kurzer Dauer

Die schlanke Bauweise des ASUS ROG Zephyrus GX501 macht nicht nur der Kühlung zu schaffen, sondern auch dem Akku. Aufgrund der potenten Hardware und der geringen Platzverhältnisse konnte ASUS nur einen sehr kleinen Akku verbauen. Während vergleichbare Geräte hier zwischen 65 bis 99 Wh bieten, muss unser Testmuster mit 50 Wh auskommen. Das drückt die Laufzeiten erheblich. Wer das Gerät nur im Office-Betrieb einsetzt, kann das immerhin etwa 2,5 Stunden lang tun. Wer jedoch spielt, drückt die Laufzeiten auf nur etwas mehr als 60 Minuten und damit gerade einmal auf eine Stunde. Ambitionierte Spieler sollten das Netzteil also stets mit einpacken. 

Voll aufgeladen zieht das ASUS ROG Zephyrus GX501 zwischen 22,6 bis 197,8 W aus der Steckdose und zeigt sich damit dank Max-Q deutlich genügsamer als vergleichbare High-End-Notebooks. Voll aufgeladen ist der Akku nach etwas weniger als zwei Stunden.