Der vielleicht wichtigste Unterschied zwischen den Ryzen-Prozessoren für Notebooks (Raven Ridge) gegenüber den Desktop-Chips (Summit Ridge) ist die GPU. Letztere müssen ohne eine integrierte Grafiklösung auskommen, ersteren spendiert AMD eine Vega-basierte Lösung. Grundsätzlich stimmt Vega für Raven Ridge mit der +-GPU für dedizierte Grafiklösungen (5. Generation GCN) überein, allerdings wird der Umfang teils deutlich beschnitten.
Umfasst Vega in Form der Radeon RX Vega 56 und Radeon RX Vega 64 3.584 respektive 4.096 Shadereinheiten und bietet neben dem jeweiligen Basistakt auch eine Boost-Funktion zur Anhebung des GPU-Taktes an, sieht das bei Vega für die Raven-Ridge-APUs anders aus. Das lässt sich bereits an der Bezeichnung erkennen. Die reicht derzeit von Vega 3 bis Vega 10, entsprechend sind drei bis zehn Compute Units vorhanden. Eine Boost-Option gibt es nicht.
Modell | Compute Units | Takt | Shadereinheiten |
---|---|---|---|
Vega 3 | 3 | 1.100 MHz | 192 |
Vega 6 | 6 | 1.110 MHz | 384 |
Vega 8 | 8 | 1.100 MHz | 512 |
Vega 10 | 10 | 1.300 MHz | 640 |
Da die CUs aber architektonisch dem Desktop-Pendant entsprechen, bleibt die Kern-Konfiguration gleich. Das bedeutet: Jeder Kern bietet 64 Shadereinheiten und vier Texture Mapping Units; die Anzahl der Render Output Units ist nicht bekannt. Der maximale GPU-Takt beträgt 1.100 MHz, nur das derzeitige Topmodell Vega 10 erreicht mit 1.300 MHz ein höheres Tempo. Bezüglich der unterstützten Standards gibt es wiederum keine Unterschiede zwischen APU- und Desktop-Lösung: mit DirectX 12 (12_1), OpenCL 2.2, OpenGL 4.6 und Vulkan 1.0 sind die Raven-Ridge-Prozessoren auf einem aktuellen Stand. Die maximal mögliche Display-Auflösung beträgt 3.840 x 2.160 Pixel bei 60 Hz. Angaben zur Anzahl der ansteuerbaren Displays gibt es nicht.
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Dass die Raven-Ridge-APUs den Intel-Pendants vor allem in Bezug auf die Grafikleistung überlegen sein würden, steht schon länger fest. Einzig konkrete Werte fehlten bislang und die Antwort auf die Frage, wie groß der Vorsprung ausfallen würde.
Im 3DMark setzt sich der Ryzen 5 2500U klar an die Spitze, wenn man sich auf die aussagekräftigen Durchläufe im Setting Fire Strike und aufwärts konzentriert. Mit fast 1.800 Punkten liegt die APU rund 60 % vor Intel, in den weniger anspruchsvollen Settings, die eine eher geringe Aussagekraft haben, hält AMD zumindest gut mit. Dabei gilt aber das gleiche wie schon beim CPU-Part: Das von Acer gesetzte Temperaturlimit verhindert möglicherweise bessere Ergebnisse.
Doch auch ohne dieses Limit dürfte der Ryzen 5 2500U nur bedingt für Spieler geeignet sein, wie der Versuch mit Blizzards Overwatch zeigt. Der eher genügsame Online-Shooter ist vergleichbar mit Titeln wie League of Legends oder Dota 2 und prädestiniert für kurze Gaming-Sessions. Allerdings erkauft man sich eine ausreichende Framerate mit massiven Einschnitten in Hinblick auf Auflösung und Grafikqualität. Selbst im Setting Niedrig (Render-Skalierierung 100 %) reichte es bei Full-HD-Auflösung im Schnitt nur für 36,2 fps - das Ziel sollten mindestens 50, eher 60 fps sein. Schon im Setting Hoch war die Wiedergabe mit im Schnitt 27,8 fps nicht mehr durchgängig flüssig.