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Acer Swift 3 im Test

Intel-Alternative mit AMD Ryzen 5 2500U

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Mit etwas Abstand zum  vielbeachteten Neustart im Desktop-Segment bläst AMD auch bei Notebooks zum Angriff auf Intel. Gelingen soll das mit den APUs der Raven-Ridge-Familie, von denen es zunächst gut eine handvoll Modelle geben soll. Die Hoffnung: Mit der Mischung aus starker Zen-CPU und Vega-GPU soll in Zusammenarbeit mit mehreren Notebook-Herstellern ein möglichst breites Preisspektrum abgedeckt werden. Den Anfang macht Acer. Das Swift 3 soll in verschiedenen AMD-Konfigurationen parallel zu den bekannten Intel-Versionen angeboten werden. Ob AMD tatsächlich auch bei Notebooks wieder eine echte Alternative ist, zeigt der Test des Ryzen 5 2500U.

Mit unverbindlichen 799 Euro rangiert das Swift 3 in der Version NX.GV7EV.001 im unteren Mittelfeld. Ein vor Kraft strotzender Bolide soll das 15-Zoll-Notebook nicht sein, Acer spricht von einem Begleiter für die ganz alltäglichen Aufgaben. Zur Zielgruppe dürften vor allem diejenigen gehören, die zwar einen mobilen Rechner suchen, den aber maximal vom Arbeitszimmer ins Wohnzimmer tragen. Gerade hier soll der Ryzen 5 2500U seine Stärken ausspielen können.

Neben der hier getesteten Version NX.GV7EV.001 hat Acer auch bereits eine leistungsstärkere Konfiguration (NX.GV7EG.002) angekündigt. Dort verbaut man einen Ryzen 7 2700U, in allen anderen Punkten wird es dem aktuellen zufolge keine Unterschiede geben. Die UVP beziffert man auf 899 Euro.

Raven Ridge ist Zen plus Veränderungen plus Vega

Bei seinen neuen Mobilprozessoren greift AMD grob auf die bekannte Ryzen-Nomenklatur zurück. Die 5 steht beim Ryzen 5 2500U für die Positionierung im mittleren Leistungssegment, die zweite der insgesamt vier darauf folgenden Ziffern sorgt für eine präzisere Zuordnung innerhalb der Leistungsklasse. Das U am Ende signalisiert (vorerst), dass es sich um einen für den Einsatz in Notebooks konzipierten Prozessor handelt. Dem gegenüber stehen die APUs mit G am Ende, die auch dank weitaus höherer TDP eher in Desktop-Systemen wiederzufinden sein werden.

Übersicht AMD-Raven-Ridge-APUs
ModellKerne/
Threads
Basis-/
Boost-Takt
L2L3GPU
Ryzen 3 2200U  2/4 2,5/3,4 GHz 1 MB 4 MB Vega3
Ryzen 3 Pro 2300U 4/4 2,0/3,4 GHz 2 MB 4 MB Vega 6
Ryzen 3 2300U 4/4 2,0/3,4 GHz 2 MB 4 MB Vega 6
Ryzen 5 Pro 2500 U 4/8 2,0/3,6 GHz 2 MB 4 MB Vega 8
Ryzen 5 2500U 4/8 2,0/3,6 GHz 2 MB 4 MB Vega 8
Ryzen 7 Pro 2700U 4/8 2,2/3,8 GHz 2 MB 4 MB Vega 10
Ryzen 7 2700U 4/8 2,2/3,8 GHz 2 MB 4 MB Vega 10

Und auch wenn die Prozssoren der Raven-Ridge-Famlie CPU-seitig auf Ryzen basieren, gibt es dennoch einige die Namensgebung betreffende Unterschiede, die eine gewisse Rolle spielen könnten - vor allem in Bezug auf Ryzen 5. Denn während Ryzen 5 für den Desktop je nach Modell vier oder sechs CPU-Kerne bietet, sind es bei den APUs grundsätzlich vier. Vergleichbar ist allerdings die Abstufung gegenüber Ryzen 3. Denn während letztgenannte Chips mit vier Threads auskommen müssen, sind es bei Ryzen 5 acht. Diesbezüglich konkurrieren die Raven-Ridge-APUs der Modellreihe 5 sowohl mit Intels Core i7 als auch mit den Core-i5-Chips der Kaby-Lake-Refresh-Generation.

Bezogen auf den Ryzen 5 2500U ist eine genaue Gegenüberstellung nur anhand des Datenblatts nicht einfach. Der Basistakt beträgt 2,0 GHz, der maximale Boost-Takt 3,6 GHz. Das Intel-Pendant wäre damit am ehesten ein Core i5-8350U (1,7 - 3,6 GHz), aber selbst ein Core i7-8650U (1,9 - 4,2 GHz) könnte unter gewissen Umständen ein Konkurrent sein. Für den Verbraucher dürfte es somit schwierig werden, nur anhand der technischen Daten das leistungsfähigere Modell zu finden.

Nicht unbedingt einfacher wird es beim Cache. AMD spendiert 2 und 4 MB L2- und L3-Cache, bei Intel sind es 1 und 6 MB (Core i5) respektive 1 und 8 MB (Core i7). Die maximale Verlustleistung ist hingegen in allen Fällen gleich: Auch die Raven-Ridge-APUs mit U am Ende verfügen über eine TDP von 15 W. Die kann allerdings ebenso wie bei Intel vom Notebook-Hersteller verändert werden (cTDP). Die Bandbreite reicht von 12 bis 25 W. 

Einen klaren Vorteil hat AMD gegenüber dem Rivalen aber: Denn unterstützt wird lediglich RAM vom Typ DDR4 (DDR4-2400), Intel bietet hingegen die Unterstützung von DDR4 und LPDDR3. Viele Hersteller setzen auf letzteren Standard, natürlich auf Kosten der Leistung. Keinen Unterschied gibt es bei der Anzahl der Speicherkanäle, hier setzt auch AMD auf Dual-Channel-Anbindung. Ein Punkt, der mit genauerem Blick auf das Swift 3 noch wichtig wird.

Auf die Details der Zen-Architektur, auf der auch die Raven-Ridge-APUs aufbauen, sind bereits im Test des Ryzen 7 1800X eingegangen. Der wichtigste Unterschied mit Blick auf die APU-Vorgänger wie Bristol Ridge, Carrizo und Co.: Der Modul-Aufbau weicht dem klassischen Kern-Konzept. Mussten sich Kerne bei den Modul-APUs bestimmte Komponenten wie FPU und SIMD teilen, was nicht zuletzt in bestimmten Situationen zulasten der Leistung ging, hat nun wieder jeder Kern den exklusiven Zugriff auf eine solche Komponente. Jeder Kern verfügt über vier Integer-Einheiten zu je 168 Registern. Hinzu kommen - ausgehend vom Ryzen 5 2500U - unter anderem zwei Load/Store-Einheiten, jeweils zwei FPUs, ein 64 KB großer Instruction-Cache sowie ein 32 KB großer Data-Cache. Ebenfalls exklusiv hat jeder Kern 512 KB L2-Cache, der 4 MB große L3-Cache wird hingegen unter allen Kernen geteilt. Gefertigt werden alle Raven-Ridge-APUs in 14 nm, die Zahl der Transistoren sowie die Die-Fläche werden auf rund 4,9 Milliarden sowie 210 mm² geschätzt.

Gegenüber dem Vorgänger Excavator spricht AMD bei Zen von 40 % mehr Instruktionen pro Takt bei einem gleichzeitig deutlich verringerten Energiebedarf. Letzteren konnte man unter anderem durch ein aggressiveres Clock Gating und eine Write-Back-Funktion für den L1-Cache erreichen.

Für umfangreich ausgestattete Notebooks nicht unwichtig: Die APUs der Raven-Ridge-Familie bieten 16 PCIe-Lanes (PCIe 3.0). Das ermöglicht nicht nur den problemlosen Einsatz einer dedizierten GPU, sondern auch den mehrerer schnell angebundener SSDs.

Für den Nutzer letztlich wichtig: AMD hat in Hinblick auf den CPU-Part des Ryzen 5 2500U vieles richtig gemacht. Die Single-Thread-Leistung liegt auf dem Niveau eines Kaby-Lake-i7, zumindest in Cinebench 15 wird auch ein neuerer Core i7-8550U eingeholt. Dabei erreicht der einen höheren Maximaltakt, gleiches gilt für das Topmodell Core i7-8650U. Betrachtet man die Multi-Thread-Leistung, schneidet AMDs APU ähnlich gut ab. Die 15-W-Prozessoren der Kaby-Lake-Generation lässt man klar hinter sich, gegenüber dem Core i5-8250U liegt das Plus zwischen etwa 5 bis 10 %. Einzig die aktuellen Core-i7-Modelle haben teilweise die Nase etwas vorn - auch hier unter anderem dem höheren Takt geschuldet.

Cinebench 11

CPU Single-Thread

Punkte
Mehr ist besser

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Cinebench 15

CPU Single-Thread

Punkte
Mehr ist besser

Aber Benchmarks zeigen, dass AMD sich nicht hinter Intel verstecken muss. So landet der Ryzen 5 2500U in POV-ray in Bezug auf die Single-Thread-Leistung zwar nur auf dem Niveau eines Core i5-8250U, kommen alle Threads zum Einsatz, lässt die APU hingegen alle aktuellen 15-W-Modelle des Konkurrenten hinter sich. Eine der wenigen Ausnahmen: In Handbrake lässt sich der Prozessor beim Umwandeln von 4K H.265 in 1080p H.265 ungewöhnlich viel Zeit. Greift man hingegen zu 1080p H.264, ist Intel nicht nennenswert flotter.

Cinebench 11

CPU Multi-Thread

Punkte
Mehr ist besser

Cinebench 15

CPU Multi-Thread

Punkte
Mehr ist besser

Dabei könnte der Ryzen 5 2500U durchaus noch mehr leisten. Allerdings hat Acer das Temperaturlimit auf 75 °C gesetzt, so dass die APU nicht bis an ihre eigenen Grenzen gehen kann. Entsprechend sind die Ergebnisse sowie die daraus gezogenen Schlüsse mit ein wenig Vorsicht zu genießen - wie immer bei Tests von Notebook-Prozessoren. Dass mehr möglich wäre, zeigt aber ein Blick auf das Taktverhalten. Nach zehn Minuten CPU-Volllast lag die Taktfrequenz je nach Kern zwischen 1,9 und 2,87 GHz, im Schnitt waren es etwa 2,4 GHz. Bis auf wenige kurze Ausnahmen lag der Takt somit immer im Boost-Bereich, von einer Drosselung kann - Acers Limit einmal ausgenommen - nicht gesprochen werden. Auffällig: In der Regel fiel der Takt auf Kern 0 am höchsten aus, gefolgt von Kern 2 und 3; Kern 1 rechnete unter Volllast am langsamsten.