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Die Einführung der neuen Coffee-Lake-H-Prozessoren von Intel nahmen viele Notebook-Hersteller zum Anlass, um ihren bestehenden Produktfamilien ein kleines Update zu verpassen. Während die einen lediglich Prozessor und Mainboard austauschten, nahmen andere Hersteller weitere Änderungen vor. Die GE-Familie von MSI bekam neben dem neuen Sechs-Kern-Prozessor auch ein kleines RGB-Facelift spendiert. Wie sich dieses in der Praxis schlägt, das erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel auf den nachfolgenden Seiten.
Eine neue Prozessoren- und Grafikkarten-Generation hat bei vielen Notebook-Herstellern immer wieder ein Update der bestehenden Geräte zur Folge. Während es mit Ausnahme der auf Effizienz getrimmten Max-Q-Grafikkarten von NVIDIA im Bereich der 3D-Beschleuniger schon seit fast zwei Jahren kein neues Update mehr gegeben hat, ist man in den letzten Monaten bei den CPUs gleich zwei Generationen vorangeschritten. Auf Skylake folgte Kaby Lake und Anfang April dann schließlich der Wechsel auf Coffee Lake. War der Schritt von Skylake auf Kaby Lake eher gering, fällt dieser dank der höheren Kernanzahl vor allem in Multi-Thread-lastigen Umgebungen gravierend aus, wie unsere ersten Benchmarks mit dem Gigabyte Aero 15 X v8 pünktlich zum NDA-Fall zeigten.
Auch MSI nutzte die Vorstellung der neuen Coffee-Lake-H-CPUs, um sein bestehendes Produktportfolio wieder einmal zu überarbeiten. Neben dem GS65 Stealth Thin als äußerst kompakten Gaming-Boliden schwenkte man auch seine bestehenden Geräte auf die neuen Sechskern-CPUs um. Die GE-Reihe bekam auch gleich ein kleines Facelift spendiert. Statt der roten Streifen auf dem Bildschirmdeckel gibt es nun zwei farbenfrohe RGB-Leuchtstreifen, die dem Gerät ein wenig mehr Pepp verleihen und auf der nächsten LAN-Party sicherlich den einen oder anderen Blick auf sich ziehen.
Ansonsten gibt es die GE-Reihe auch weiterhin in zwei verschiedenen Größen: Einmal als GE63 mit 15,6 Zoll großem Bildschirm und einmal als größeres GE73 mit 17,3-Zoll-Display. Zum Einsatz kommen ausschließlich Prozessoren der achten Core-Generation bis hin zum Intel Core i7-8750H, die wahlweise mit einer NVIDIA GeForce GTX 1060 oder GeForce GTX 1070 kombiniert werden können. Auf Max-Q wird verzichtet. Dazu gibt es eine schnelle M.2-SSD für das Betriebssystem sowie die wichtigsten Programme und eine zusätzliche 2,5-Zoll-Festplatte als Datengrab. Beim Display setzt man ausschließlich auf ein blickwinkelstabiles IPS-Panel, das je nach SKU mit einer Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hz arbeitet. Die Tastatur verfügt natürlich über eine RGB-Hintergrundbeleuchtung, moderne Anschlüsse wie USB Typ-C fehlen ebenso nicht, genau wie schnelle Killer-Netzwerkchips.
Unser Testmodell ist das MSI GE73 8RF Raider RGB mit der genauen Modellbezeichnung "0017C5-008". Angetrieben wird es von einem bis zu 4,1 GHz schnellen Intel Core i7-8750H, einer NVIDIA GeForce GTX 1070 und 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher. Auf Seiten des Massenspeichers stehen eine 256-GB-SSD und eine 1-TB-Festplatte bereit. Beim Display ist ein Full-HD-Panel mit 120 Hz verbaut. Unsere Testkonfiguration kostet so im Internet etwa 2.019 Euro.
Ein Mix aus Kunststoff und Aluminium
Wie schon bei der Kaby-Lake-Variante setzt MSI auch bei der neuen Coffee-Lake-H-Generation auf ein Gehäuse aus Kunststoff und Aluminium. Während die Unterseite überwiegend aus Kunststoff besteht, sind die Oberseite des Topcases sowie der Displaydeckel mit einem Aluminiumfinish versehen. Der Stabilität tut dies keinen Abbruch. Das MSI GE73 8RF Raider RGB ist sehr stabil und hervorragend verarbeitet. Selbst auf stärkeren Druck hin gibt das Gehäuse an keiner Stelle nach, scharfe Kanten gibt es nicht und auch die Spaltmaße sind bestens herausgearbeitet. Die Displayscharniere sind zwar sehr stabil und wackeln kaum, jedoch lässt sich das Gerät dadurch nur sehr schwer mit einer Hand öffnen.
Mit Abmessungen von 419 x 287 x 30,2 mm ist es im Vergleich zum Kaby-Lake-Vorgänger mit Blick auf die leistungsstärkere Hardware etwas dicker geworden, das Gewicht mit unter 3,0 kg ist aber noch immer sehr gut. Die Oberfläche ist äußerst anfällig für Fingerabdrücke und Schmutzflecken. Schon nach kurzer Zeit ist das Gerät voll davon.
Die größte optische Änderung im Vergleich zum Vorgänger findet sich auf dem Bildschirmdeckel. Die wird allerdings erst nach dem Einschalten deutlich: Dann leuchten die beiden Leuchtstreifen rechts und links vom Hersteller-Logo dank RGB-LEDs farbenfroh auf.
Farbenfroh kann zudem die Chiclet-Tastatur sein. Sie verfügt ebenfalls über eine RGB-Hintergrundbeleuchtung, die sich wie die beiden Leuchtstreifen über die SteelSeries Engine konfigurieren lassen. Bei der Tastatur funktioniert das für jede Taste einzeln, bei den beiden Leuchtstreifen ist die Auswahl nicht ganz so groß. Sie lassen sich nur in einzelne Zonen unterteilen.
Bei der Tastatur hat sich MSI abermals die Expertise von SteelSeries ins Haus geholt. Die Chiclet-Tasten sind mit 15 x 15 mm ausreichend groß dimensioniert und jeweils im Abstand von 3 mm angebracht. Dank der 17,3-Zoll-Ausrichtung des MSI GE73 8RF Raider RGB ist sogar ein eigener Nummernblock mit von der Partie, wenngleich die Tasten hier deutlich kompakter ausfallen, was auf Kosten der Treffsicherheit geht. Letztere ist aufgrund des ungewöhnlichen Layouts ebenfalls so eine Sache. Die Return-Taste fällt deutlich kleiner aus als gewohnt, eine Windows-Taste auf der linken Seite gibt es nicht. Bei einigen Modellreihen ist MSI inzwischen aber schon zum Standard-Layout zurückgekehrt. Vermutlich wird man mit den nächsten großen Gehäuse-Umbauten die Tastatur der GE-Serie anpassen.
Gute Tastatur, weniger gutes Touchpad
Die Tasten verfügen über einen kurzen Hubweg von 1,9 mm und besitzen einen knackigen Druckpunkt, was selbst längere Schreibarbeiten auf dem MSI GE73 sehr angenehm macht. Insgesamt zählt die Tastatur mit Ausnahme der mechanischen Keyboards wie beim größeren GT75 Titan Pro oder dem Razer Blade Pro mit zu den besten Notebook-Tastaturen.
Das Touchped ist mit Abmessungen von 109 x 62 mm großzügig dimensioniert und mit einem leichten Linksruck direkt unterhalb der Tastatur angebracht. Die Gleiteigenschaften sind gut, Multitouch-Gesten werden problemlos erkannt und schnell umgesetzt. Jedoch nimmt die Zuverlässigkeit des Mausersatzes an den Rändern und vor allem an den Ecken ab. Die Tasten für den linken und rechten Mausklick werden dediziert ausgegeben – die Tasten hierfür sind etwas leichtgängig und klicken laut.
Über einen Aufkleber direkt unterhalb der Tastatur zeigt das MSI GE73 8RF Raider RGB stolz, was es in sich trägt. Besonders hervorgehoben werden natürlich die RGB-LEDs auf dem Bildschirmdeckel und im Bereich der Tastatur. Ein schnelles Gaming-Display sowie eine hochwertige Audio-Ausgabe zählen ebenfalls zu den Highlights. Die Cooler-Boost-5-Technologie verspricht ein leises und zugleich leistungsstarkes Kühlsystem. Mit Blick auf den Intel Core i7-8750H und vor allem die NVIDIA GeForce GTX 1070 ist das sicherlich notwendig.
Anschlussseitig hat das MSI GE73 8RF Raider RGB eigentlich alles zu bieten, was das Gamer-Herz begehrt. Auf der linken Seite gibt es eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle, welche natürlich die Killer-Technologie unterstützt und damit den Spiele-Datenstrom priorisiert verarbeitet. Externe Displays lassen sich über HDMI und mini-DisplayPort anschließen. Daneben gibt es einmal Typ-A und Typ-C, wobei Letzterer leider nicht das Thunderbolt-3-Protokoll versteht. Die Anbindung besonders schneller externer Speichergeräte aber auch die einer externen Grafikbox ist somit nicht möglich. Ein Headset lässt sich über die beiden, vergoldeten 3,5-mm-Klinkenbuchsen anschließen.
Gegenüberliegend stellt das MSI GE73 8RF Raider RGB zwei weitere USB-3.1-Schnittstellen nach Typ-A und einen 3-in-1-Kartenleser zur Verfügung. Das externe 230-W-Netzteil wird an der rechten Seite ebenfalls angeschlossen, während der restliche Seitenbereich von zahlreichen Lüftungsschlitzen durchzogen ist.
Unauffällige Kühlung
Auch wenn der Intel Core i7-8750H in Sachen TDP trotz der weiter gesteigerten Kernanzahl bei der TDP im Vergleich zum Vorgänger nicht zugelegt hat, die 45 W der CPU und die 115 W der NVIDIA GeForce GTX 1070 sind für eine Notebook-Kühlung keine leichte Aufgabe. Die Cooler-Boost-5-Technologie will das über zwei getrennte Lüftungssysteme für Prozessor und Grafikchip schaffen. Insgesamt kümmern sich sieben Kupfer-Heatpipes mit vier Luftauslässen und hauseigenen Whirlwind-Blade-Lüftern um die Kühlung.
Trotzdem sucht man dicke Kühlungsfinnen fast schon vergebens, was für ein Gaming-Notebook dieser Preis- und Leistungsklasse eher eine Seltenheit ist. Das MSI GE73 8RF Raider RGB bleibt trotz seiner RGB-Beleuchtung schlicht. Mit Strom versorgt wird das System über ein externes Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 230 W. Für unterwegs gibt es einen fest integrierten 6-Zellen-Akku mit 51,4 Wh.
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