TEST

ASUS ZenBook Pro 15 UX580GE im Test

Ein starker Konkurrent für Apples Touch Bar - Leistung, Laufzeit, Kühlung

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Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim ASUS ZenBook Pro 15 UX580GE keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.

Systemleistung

Die Kombination aus Prozessor und Grafikkarte mag bei unserem Testgerät durchaus ungewöhnlich erscheinen, schließlich werden ein absoluter High-End-Prozessor mit einer Grafikkarte kombiniert, deren Leistung eher im unteren Mittelklasse-Segment angesiedelt ist. Für den anspruchsvollen Workaholic kann das durchaus eine interessante Wahl sein. Wer sich mit weniger zufriedengibt und ein paar Euro sparen möchte, bekommt das ZenBook Pro 15 auch mit langsameren Core i5-8300H. Doch Vorsicht: Das ScreenPad gibt es dann nicht mit dazu. 

Herzstück unseres Testmusters ist jedenfalls ein Intel Core i9-8950H, welcher erst im April von Intel vorgestellt wurde und zu den derzeit schnellsten Notebook-Prozessoren zählt. Im Vergleich zum Kaby-Lake-Vorgänger gibt es 50 % mehr Rechenkerne, womit sechs Rechenkerne vor allem die Multicore-Leistung in den Vordergrund stellen.

Die sechs Rechenkerne machen sich dabei mit einem Grund- und Turbo-Takt von 2,9 bis 4,8 GHz ans Werk. Gegenüber dem Core i7-8750HK als nächst kleineren Prozessor der Serie sind das satte 600, bzw. 700 MHz mehr. Bei ihm sind es 2,2 bis 4,1 GHz. Aufdrehen tut das Flaggschiff-Modell außerdem beim Cache-Ausbau, denn gegenüber dem schnellsten Core i7 stellt er mit 12 MB gut 3 MB mehr L3-Cache bereit. Auf Seiten der Zwischenspeicher in erster und zweiter Reihe gibt es 256 KB pro Core und 1,5 MB sowie einen 32 KB großen Daten- und Instruktions-Cache. 

Ansonsten sortiert Intel den Core i9-8950HK weiterhin in der 45-W-TDP-Klasse ein, womit er sich genau so sparsam zeigt, wie sein Kaby-Lake-Vorgänger. 

An den Speichercontroller des Intel Core i9-8950HK bindet ASUS bei unserem Testgerät des ZenBook Pro 15 einen einzigen DDR4-Riegel an, der obendrein fest verlötet ist. ASUS verzichtet somit auf die Möglichkeit eines einfachen Austauschs bzw. Upgrades und obendrein auf den schnellen Dual-Channel-Modus, was auf Kosten der Speicherbandbreite geht. Das 16-GB-Modul arbeitet mit 2.666 MHz und entspricht somit den Vorgaben, die der Arbeitsspeicher bei Coffee Lake H mindestens erfüllen muss. Das resultiert in unseren Tests in einer Speicherbandbreite von 22,72 GB/s. Andere Geräte dieser Preis- und Leistungsklasse bieten eine deutlich höhere Performance. 

Punkten kann das ASUS ZenBook Pro 15 UX580GE dagegen beim Massenspeicher. Unser Testmuster ist hier mit einem schnellen PCI-Express-Laufwerk ausgerüstet, das obendrein eine üppige Speicherkapazität von 1 TB bietet. Das M.2-Laufwerk bringt es somit auf durchschnittliche Leseraten von satten 2.939,7 MB/s, die Schreibrate bricht allerdings etwas ein und erreicht im Schnitt nur etwa 1.761,4 MB/s. Für den Arbeitsalltag ist beides mehr als ausreichend schnell und sollte auch anspruchsvolle Workaholics problemlos begnügen. Auf eine zusätzliche 2,5-Zoll-Festplatte als Datengrab verzichtet ASUS.

Damit bringt es das ASUS ZenBook Pro 15 UX580GE im Komprimierungstest von 7-Zip auf fast 35.000 MIPS, was leicht unterhalb vergleichbar ausgestatteter Geräte liegt. Der Grund: Der Intel Core i9-8950HK kann aufgrund der Kühlung seine hohen Turbo-Frequenzen kaum halten und bricht sehr schnell ein. In den beiden Cinebench-Benchmarks erreicht er im Multicore-Preset nur 11,74, bzw. 1.095 Punkte. Zum Vergleich: Andere Geräte erreichen stolze 13,54 und 1.235 Punkte. Im Single-Core-Setting sind es mit 2,05 und 183 Punkten ebenfalls etwas weniger. An den Kaby-Lake-Vorgängern zieht er jedoch spielend vorbei.

Cinebench 15

CPU

Punkte
Mehr ist besser

Werbung

PCMark 8

Creative

Futuremark-Punkte
Mehr ist besser

Gaming-Leistung

Das ASUS ZenBook Pro 15 UX580GE verfügt nicht nur über einen absoluten High-End-Prozessor, sondern wird auch von einer schnellen diskreten GeForce-Grafikkarte angetrieben. Das UX580 gibt es hier mit schneller NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti. Sie basiert wie die meisten mobilen Pascal-Grafikchips auf den Desktop-Ablegern und steht ihrem Gegenstück aus dem großen Spielerechner leistungsmäßig in fast nichts nach.

Die NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti basiert auf der rund 3,3 Milliarden Transistoren starken GP107-GPU, welche entgegen der meisten Pascal-Chips im 14-nm-Verfahren bei Samsung gefertigt wird. Ihr stehen zwei Graphics Processing Cluster zur Seite, die jedoch nur noch sechs Streaming-Multiprozessoren mit jeweils 128 ALUs und somit 768 Shadereinheiten aufweisen. An jeden dieser Shadercluster werden wie bisher acht Textureinheiten gekoppelt, womit 48 TMUs bereitstehen. 

Auf Seiten des Videospeichers binden ASUS und NVIDIA 4 GB GDDR5-Chips an, die über einen 128 Bit breiten Datenbus mit der GPU kommunizieren und so zusammen mit einem Takt von 1.752 MHz eine Speicherbandbreite von theoretisch bis zu 112 GB/s erreichen. Der Grafikprozessor macht sich hingegen mit einem Basis- und Turbo-Takt von 1.493 respektive 1.620 MHz ans Werk und arbeitet somit sogar etwas schneller als das Desktop-Modell. Die NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti ist somit theoretisch etwas schneller als im Desktop. Wie der Prozessor kann sie ihre Taktraten unter absoluter Volllast jedoch nicht durchgehend oberhalb der 1,7-GHz-Marke halten, die nur kurzzeitig durchbrochen wird. In unseren Test liegen meist 1.556 MHz an, womit die Grafikkarte jedoch noch innerhalb der Spezifikationen liegt.

Auch wenn die Zielgruppe eine völlig andere ist, lässt sich auf dem ZenBook Pro 15 UX580GE sogar das eine oder andere Spiel ausführen und ruckelfrei genießen. Dies gilt jedoch nicht für die native Auflösung, die sich bei unserem Testgerät auf 3.840 x 2.160 Bildpunkte beläuft. Dann sind in Titeln wie "The Witcher 3", "Grand Theft Auto 5", "Call of Duty 2: WWII" oder "Assassin's Creed: Origins" nur zwischen 12,9 und 24,3 Bilder pro Sekunde möglich. Wer die Auflösung auf Full HD und damit auf 1.920 x 1.080 Bildpunkte reduziert, erreicht deutlich spielbarere Werte von bis zu 65,9 FPS. Das ASUS ZenBook Pro 15 UX580GE ist also ein echter Allrounder.

Call of Duty: WWII

1.920 x 1.080 – Extra Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

GTA V

1.920 x 1.080 - High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

The Witcher 3

1.920 x 1.080 - High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

Die Software-Ausstattung

Softwareseitig hat das ASUS ZenBook Pro 15 eher wenig zu bieten. Da wären zum einen die zahlreichen Zusatz-Apps für das ScreenPad, aber auch das eine oder andere Software-Tool für die Hardware. Über den ASUS-Installationsassistenten lassen sich alle Programme nachinstallieren, aber auch auf den neusten Stand bringen. Das gilt außerdem für die Treiber. Anders als bei den Gaming-Notebooks gibt es jedoch kein Tool für die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur oder aber die restlichen System-Komponenten. 

Das ist beim ASUS ZenBook Pro 15 aufgrund der anderen Zielgruppe schlichtweg nicht vorgesehen. Dafür hat ASUS ein kleines Tool installiert, worüber sich die Funktionstasten wahlweise mit oder ohne FN-Taste aktivieren lassen. Ein Programm zur optimalen Akku-Pfleg ist ebenfalls mit von der Partie.

Passable Oberflächen-Temperaturen

Im Inneren herrschen teilweise sehr hohe Temperaturen. Vor allem der Intel Core i9-8950HK erreicht mit 91 °C sehr hohe Werte, die die CPU zwingen, ihre Turbo-Frequenzen zu drosseln. Statt der eigentlichen 2,9 GHz liegen unter Volllast lediglich 1,8 GHz an, was sich auch in den Benchmarks bemerkbar macht. Die NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti bleibt da mit 88 °C zwar nur unwesentlich kühler, immerhin aber unter der magischen 90-°C-Hürde. 

Die hohen Temperaturen im Inneren sind an der Oberfläche weniger feststellbar. Im Schnitt erreicht das ASUS ZenBook Pro 15 UX580GE unter Last Temperaturen von etwa 31,5 bis 34,4 °C, wobei die Unterseite wärmer wird. Den höchsten Wert haben wir wie so oft im zweiten Quadranten an der Unterseite und damit genau dort wo die Kühlung von Grafikkarte und Prozessor zusammentrifft ermittelt. Hier können es bis zu 45,9 °C werden, womit der 15-Zöller nur eingeschränkt für den Schoß-Betrieb zu empfehlen ist. Im Bereich des Topcases und damit im Bereich der Tastatur erreicht unser Testgerät maximal 39,7 °C. 

Im normalen Office-Betrieb bleibt das ASUS ZenBook Pro 15 UX580GE deutlich kühler. Dann sind es durchschnittlich nur etwa 28,7 und 28,6 °C, wobei es hier im Bereich des Topcases etwas wärmer zugeht. In der Spitze sind es dann bis zu 34,8 °C. 

Ein Vorteil des ASUS ZenBook Pro 15 UX580GE ist seine Lautstärke, denn die meiste Zeit arbeitet die Kühlung des Intel Core i9-8950HK passiv und damit völlig lautlos. Hier und da springen die Lüfter der Kühlung kurzzeitig an und erreichen etwa 40 dB(A), was ebenfalls durchaus als leise zu bezeichnen ist. Für ein Gerät dieser Leistungsklasse ist das jedenfalls sehr gut. Werden Prozessor und Grafikkarte belastet, dann steigt die Geräuschkulisse auf bis zu 48,6 dB(A) an, womit der 15-Zöller deutlich hörbar ist. Im absoluten Worstcase-Szenario, das wir wie gewohnt per Prime95 und Furmark ermitteln, können es aber auch bis zu 50,1 dB(A) sein. Dann ist das Gerät alles andere als ein Leisetreter. 

Durchwachsene Akku-Laufzeiten

Mit voll aufgeladenem Akku zieht unsere Testkonfiguration unter Last 132,4 W aus der Steckdose, bei voller Belastung können es in der Spitze sogar 141,4 W sein. Damit liegt das System noch innerhalb der Netzteil-Spezifikationen, denn extern versorgt wird das ASUS ZenBook Pro 15 UX580GE über einen 150 W starken Stromspender. Im Leerlauf sind es sparsame 14,5 W, was an den vielen Stromspartechniken der Hardware und an der Optimus-Technologie liegt, denn bei Nichtgebrauch wird die stromhungrige, dedizierte GeForce-Grafik abgestellt. 

Der 71 Wh starke Akku schafft es im Office-Betrieb immerhin 308 Minuten lang, das Gerät unterwegs mit Strom zu versorgen. Das sind etwas mehr als fünf Stunden. Werden CPU und GPU belastet, sinkt die Laufzeit drastisch. Dann sind nur 79 Minuten und damit nicht einmal ganz anderthalb Stunden Laufzeit drin. Der Akku macht in dieser Disziplin sehr schnell schlapp. Wieder voll einsatzbereit ist er nach nicht ganz 90 Minuten.