TEST

MSI Prestige 15 im Test

Mit Comet Lake U und Max-Q zum Kreativ-Liebling - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Die Vollausstattung des MSI Prestige 15 setzt auf einen 15,6 Zoll großen Bildschirm, welcher nativ mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten auflöst und sich dank IPS-Panel als sehr blickwinkelstabil zeigt. MSI setzt auf ein Sharp-Panel mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz, das dank einer maximalen Helligkeit von 412 cd/m² durchaus für den Außeneinsatz zu gebrauchen ist. Die Homogenität der Ausleuchtung beläuft sich allerdings auf nur 85 % – vor allem zu den Rändern hin, wird das Display deutlich leuchtärmer. Zwischen dem dunkelsten und hellsten Wert liegen 63 cd/m². Kontrastverhältnis und Farbtemperaturen stimmen dagegen. Wir haben 1.340:1 bzw. im Mittel rund 6.786 K gemessen. Andere Geräte dieser Preis- und Leistungsklasse weisen meist einen Blaustich jenseits der 7.000-K-Marke auf. 

Ein weiteres Highlight sind die schmalen Bildschirmränder und die matte Beschichtung. Auf weitere Features wie beispielsweise G-Sync oder eine hohe Bildwiederholrate muss jedoch verzichtet werden. Die gibt es nur bei den waschechten Gaming-Geräten des Herstellers.

Die Software-Ausstattung

Wie bei all seinen Prestige-Geräten liefert MSI softwareseitig das Creator Center mit, welches so einige Features für den Content-Creator mit sich bringt. So lässt sich im Creator-Modus die Hardware-Priorität voll auf die gewünschte Software setzen, womit diese am Ende eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit ermöglichen soll. Unterstützt werden Anwendungen wie beispielsweise Audio Director 7 oder Power Director 17, aber auch Corel PaintShop Pro X9 und einige Programme der Creative Cloud von Adobe. Daneben zeigt das Tool die Auslastung von CPU, GPU, RAM und SSD übersichtlich auf, zeigt aber auch die Auslastung von Ethernet und WLAN sowie die Geschwindigkeit der beiden Lüfter an. Temperaturen kann das Creator Center jedoch nicht auslesen. Dafür kann Einfluss auf die Skalierung und die Farbtemperaturen sowie natürlich auf das aktuell anliegende Leistungs-Profil genommen werden. Die Webcam lässt sich ebenso abstellen wie die Windows-Taste, was unerwünschte Eingaben verhindern soll. 

Um den Akku zu schonen, lässt sich dessen Ladefunktionalität verändern: Entweder trägt das System dafür Sorge, dass der Akku immer voll einsatzbereit ist und damit selbst jenseits von 80 % Füllstand auf 100 % gebracht wird, oder erst bei unter 50 % wieder aufgeladen wird. Ein Recovery-Tool zur Erstellung eines Wiederherstellungs-Mediums für das Betriebssystem und die notwendigste Software gibt MSI seinem Prestige 15 ebenso mit auf den Weg, wie die True-Color-Software, welche gegenüber den Gaming-Geräten gehörig aufgemöbelt wurde. Sie erlaubt nicht nur das Einstellen der Farbtemperaturen für den Bildschirm nach vorgefertigten Profilen, sondern auch die händische Anpassung von Rot, Grün und Blau, aber auch der Helligkeit und des Kontrast- sowie Gamma-Wertes. 

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Temperaturen

Dank des sparsamen Ultrabook-Prozessors in Form des Intel Core i7-10710U und der effizienten NVIDIA GeForce GTX 1650 Max-Q gibt es beim MSI Prestige 15 keinerlei Probleme bei der Kühlung. Prozessor und Grafikkarte erreichen selbst unter absoluter Volllast, die wir wie gewohnt per Prime95 und Furmark simulieren, gerade einmal 75 und 66 °C, womit sie weit entfernt von einer thermischen Leistungsabsenkung liegen. In der Regel lagen bei unserem Testgerät Taktraten von mindestens 1,3 GHz bzw. 1.395 MHz an.

Die niedrigen Temperaturen im Inneren machen sich an der Oberfläche des Aluminium-Gehäuses bemerkbar, das aufgrund seiner Materialwahl ebenfalls zur Kühlung der Hardware beiträgt. Hier haben wir Höchsttemperaturen von bis zu 44,8 °C an der Unterseite im zweiten Quadranten und damit genau dort, wo die Kühlung von CPU und GPU zusammenkommt, gemessen. Im Schnitt liegen die Temperaturen in dieser Disziplin nur bei 30,6 bzw. 31,2 °C, wobei das MSI Prestige 15 an der Unterseite leicht wärmer wird. Im normalen Office-Betrieb kühlt sich das System jedoch weniger stark ab, denn die Durchschnitts-Werte sinken nur auf 29,5 bzw. 29,4 °C ab, wobei die Höchstwerte bei bis zu 35,9 °C liegen. 

Ebenfalls überzeugen kann die Lautstärke. Zwar hätten wir uns im Leerlauf ein völliges Abschalten der Lüfter bis zu einem bestimmten Temperatur-Niveau gewünscht und damit ein völlig lautloses Arbeiten, jedoch sind die von uns gemessenen 36,5 dB(A) noch immer als sehr leise zu bezeichnen. Wird die Hardware voll ausgelastet und die Kühlung damit an die ihre Grenzen gezwungen, steigt die Lautstärke auf bis zu 43,1 dB(A) an, wobei in der Praxis abgesehen von unserem Worstcase-Szenario eher 43,1 dB(A) erreicht werden. Andere Geräte erweisen sich als deutlich lauter.

Akku

Was die Laufzeiten anbelangt, so kann das MSI Prestige 15 ebenfalls überzeugen, was wieder einmal mehr am sparsamen Ultrabook-Prozessor und der Max-Q-Grafik liegt. Im normalen Office-Betrieb wird der 15,6 Zoll große Bildschirm erst nach 495 Minuten schwarz und reicht damit für mehr als acht Stunden. Wird die Hardware stark belastet, sinkt die Laufzeit jedoch deutlich. Dann sind nur noch 156 Minuten und damit etwa 2,6 Stunden drin. 

MSI spendiert gegenüber der Konkurrenz zwar nur einen 82 Wh starken Akku, der wird jedoch aufgrund der sparsamen Komponenten kompensiert. Wieder voll einsatzbereit ist er über das externe 90-W-Netzteil nach etwa anderthalb Stunden. Aufgeladen wird er im Übrigen direkt über Typ-C. Dann genehmigt sich das MSI Prestige 15 mit zwischen 16,2 und 77,9 W, was für die gebotene Hardware durchaus in Ordnung geht und gegenüber den H-Modellen ausgesprochen sparsam ist.