Eine neue Tastatur und stabile Leistung

Das 16" MacBook Pro im Test - Akku und Fazit

Von Andreas Schilling
Mittwoch, 15.01.2020 um 09:45 Uhr

Seite 3: Akku und Fazit

Bevor wir zum Fazit kommen, noch ein paar Worte zur Akkulaufzeit. Bei einer üblichen Office-Nutzung hält der Akku des 16" MacBook Pro in etwa 10 Stunden. Hier zeigt sich, dass der Akku mit einer üppigen Kapazität von 100 Wh aufwarten kann. Über einen kompletten Arbeitstag kommt man mit etwas Fotobearbeitung, Office, Audiostreaming etc. ohne eine Steckdose aufsuchen zu müssen. Unter Volllast im 3D-Rendering hält der Akku aber nur etwa 70 bis 80 Minuten – also wenig lang. Für Videoschnitt bzw. den eigentlichen Export sieht dies ähnlich aus. Videos lassen sich aber über drei bis vier Stunden bearbeiten, so lange sie eben nicht exportiert werden müssen.

Fazit

Das 16" MacBook Pro ist in vielen Belangen eine Verbesserung gegenüber dem Vorgänger. Die neue bzw. überarbeitete Tastatur ist für viele Interessenten sicher der wichtigste Punkt, denn wenn professionelle Nutzer etwas nicht gebrauchen können, dann ist dies unzuverlässige Hardware, die gegebenenfalls auch noch einen kompletten Verzicht auf das Gerät nach sich zieht, weil dieses repariert werden muss.

Neben der hoffentlich bessere Zuverlässigkeit der Tastatur kommt vielen die dedizierte ESC-Taste entgegen. Der Hub der Tasten ist erhöht worden, was Vieltippern ebenfalls entgegen kommt. Die Anordnung der Pfeiltasten und die Trennung des Touch-ID-Buttons runden das bessere Gefühl bei der Tastatur ab. Hier geht Apple in gewisser Weise einen Schritt zurück, aber das ist in diesem Fall nichts Schlechtes – ganz im Gegenteil.

Ein weiterer Pluspunkt ist die verbesserte Kühlung. Diese sorgt dafür, dass der Achtkern-Prozessor seine Leistung auch wirklich abrufen kann. Die Temperaturen arbeiten nicht mehr an der Grenze zur Drosselung bzw. der Prozessor wird auch gedrosselt, sondern bleiben in einem erträglichen Rahmen. Unter Last sind die beiden Lüfter natürlich deutlich hörbar, aber das ist bei jedem Notebook während eines Videoexports oder eines 3D-Renderings der Fall. Im Zusammenspiel mit der verbauten GPU, die ein weiteres Leistungsplus bietet, entfaltet das 16" MacBook Pro sein volles Potenzial. Wer viel unterwegs ist, findet in diesem MacBook Pro sein mobiles Arbeitstier – wenn es denn ein Mac sein muss. Mehr Leistung gibt es von Apple im Notebook-Segment derzeit nicht.

Das Display bietet ebenfalls keinen Grund zur Kritik und passt zur restlichen Ausstattung. Ein derart großes Retina-Display hat seinen Reiz und bietet unterwegs viel Arbeitsfläche. Die technischen Daten des Displays unterstützen den kreativen Anwender so weit es eben in dieser Form geht. Der Weißpunkt ist mit 6900K aber etwas abweichend (zu kühl) zur gewünschten Darstellung im professionellen Umfeld. An das 16" MacBook Pro kann im stationären Einsatz das neue Pro Display XDR angeschlossen werden.

Doch es gibt auch einige Punkte, bei denen Apple mit seinem 16" MacBook Pro weiterhin aneckt. Dazu gehört das ausschließliche Vorhanden sein von Thunderbolt 3. Mit vier Anschlüssen und den notwendigen Adaptern kommen die meisten Nutzer zurecht, auch wenn dies bedeutet, dass man die Adapter immer im Reisegepäck haben muss. Im stationären Einsatz dürfte dann ein Dock die beste Lösung sein.

Hat man sich einmal für ein bestimmtes Modell des 16" MacBook Pro entschieden, muss es bei dem Setup auch bleiben. Selbst der Arbeitsspeicher und die SSD lassen sich nicht mehr tauschen bzw. erweitern. Natürlich gilt dies auch für den Akku. Alles ist fest verlötet bzw. verklebt. Man sollte sich also gut überlegen, in welcher Form man seine 2.700 bis mehr als 7.000 Euro anlegen möchte. Die Preise haben es also in sich, doch das ist man inzwischen gewöhnt. Wer Software unter macOS verwenden möchte und eine derartige Leistung benötigt, der kommt um das 16" MacBook Pro wohl nicht herum. Da die größten Kritikpunkte in Form der Tastatur und der Kühlung beseitigt wurden, kann man das neue MacBook Pro aber zumindest wieder bedenkenlos empfehlen und muss nicht gleich eine Warnung mit aussprechen.

Das 16" MacBook Pro ist wieder die Hardware, die man in dieser Form auch erwartet. Jetzt muss die Software noch auf gleiches Niveau gebracht werden, denn Apple hat mit macOS Catalina nicht gerade ein Meisterstück abgeliefert. Inzwischen sind die größten Fehler beseitigt und mit einem 16" MacBook Pro ist man ohnehin auf das letzte macOS festgelegt. Der neue Mac Pro, das Pro Display XDR und das 16" MacBook Pro dürfen aber als Hinweis verstanden werden, dass Apple wieder auf dem richtigen Weg ist.

Positive Aspekte des 16" MacBook Pro: