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Gigabyte AORUS 15G

Mit Core i7-10875H und GTX 2070 Super Max-Q weit nach vorne - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Von der Bauart her, aber auch dem Design entsprechend, nähert sich das Gigabyte AORUS 15G dem von uns oft prämierten Aero 15 an. Der waschechte Gaming-Ableger verfügt ebenso über ein 15,6 Zoll großes Display mit besonders schlanken Bildschirmrändern von nur 3 mm und zeigt sich optisch weitaus weniger auffällig als noch so manch anderes Gaming-Notebook des Herstellers oder gar der Konkurrenz. Im Gegenteil: Gigabyte setzt auf eine schwarz-silberne Farbgebung, die lediglich mit ein paar dicken Lufteinlässen an der Rückseite und den Seitenteilen sowie an der Unterseite auf sich aufmerksam macht und dem Gerät insgesamt ein sehr sportliches Auftreten – wie man es von einem Sportwagen her kennt – verleiht. Den Bildschirm-Deckel ziert gewohnt das AORUS-Logo, welches im Betrieb zwar nicht beleuchtet wird, je nach Blickwinkel aber leicht im Licht schimmert. 

Insgesamt bleibt der 15-Zöller mit Abmessungen von 356 x 250 x 25,00 mm vergleichsweise kompakt und mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,2 kg auch relativ leicht. Damit ist der Gaming-Bolide durchaus portabel und kann schnell mit in den Rucksack für die nächste LAN-Party gesteckt werden. Gigabyte setzt auf ein CNC-gefrästes Aluminium-Gehäuse, das mit einer sehr hohen Stabilität auffällt, denn selbst die kleinen Lüftungsstreben an der Rückseite oder die Wabenstruktur zwischen der Tastatur und dem Display sind erstaunlich stabil. Das Gehäuse gibt an nahezu keiner Stelle nach, scharfe Kanten gibt es dennoch nicht und auch die Verwindungssteifheit der beiden Display-Scharniere ist sehr gut. Die Verarbeitungsqualität ist auf höchstem Niveau und gleicht der des Aero 15. 

Eine Wartungsklappe an der Unterseite, über die man einfachen Zugriff auf den Speicher haben hätte können, gibt es nicht. Hierfür muss die gesamte Unterseite abgenommen werden, was in der Praxis jedoch sehr einfach funktioniert. Dann kommt die WindForce-Infinity-Kühlung mit ihren großen 7-cm-Lüftern und den fünf dicken Kupfer-Heatpipes zum Vorschein. Jede der beiden Kammern verfügt über separate Luftein- und -auslässe, CPU und GPU werden jeweils eigenständig auf Temperatur gehalten.

Für farbliche Abwechslung sorgt im Betrieb immerhin die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Tastatur. Sie lässt sich sogar für jede Taste einzeln bestimmen, womit besonders wichtige und häufig genutzte Tasten gesondert hervorgehoben werden können. Aber auch die zahlreichen Aufkleber an der Handballenauflage, die teilweise alle Eckdaten des Geräts preisgeben, bringen mehr Farbe ins Spiel. Auffällig ist außerdem das deutlich dunklere Touchpad sowie die sehr dünnen Bildschirmränder und die Webcam unterhalb des Bildschirms, die sogar zur Wahrung der Privatsphäre hinter einem Kippschalter versteckt werden kann. Der ist jedoch sehr sperrig und lässt sich nur sehr mühsam verschieben.

Anschlüsse

Anschlussseitig hat der 15-Zöller alles zu bieten, was das Spielerherz begehrt. Auf der linken Geräteseite werden mit HDMI 2.0 und mini-DisplayPort 1.4 zwei Videoausgänge für den Anschluss externer Displays oder eines Beamers realisiert, dazu gibt es eine Typ-A-Buchse und eine Gigabit-LAN-Schnittstelle mit Killer-Funktionalität. Ein Headset kann über den 3,5-mm-Kombijack angeschlossen werden. Zwei separate Buchsen für den Ein- und Ausgang wären sicherlich praktikabler gewesen, insgesamt ist die Platzierung der Anschlüsse leider nicht ganz durchdacht. Aufgrund der Kühlung sind sie zudem sehr weit nach vorne gerückt. 

Gegenüberliegend gibt es zwei weitere USB-Ports, die Thunderbolt-3-Schnittstelle, einen Kartenleser und den Anschluss für das externe 230-W-Netzteil. Dabei setzt das AORUS 15G ausschließlich auf schnelle USB-3.1-Ports. Drahtlos kommuniziert es über Intels WiFi-6-Chip und Bluetooth 5.0.

Tastatur und Touchpad

Die Tastatur des AORUS 15G XB ist ein echtes Highlight. Denn während viele andere Hersteller auf einfache Chiclet-Tasten setzen, greift Gigabyte auf mechanische zurück. Konkret setzt man auf die B3KL-Keystrokes aus dem Hause Omron. Die Click-Switches im schlanken Low-Profile-Format machen ihrem Namen alle Ehre und geben vergleichsweise laute Klickgeräusche beim Auslösen von sich. Der Hub von 2,5 mm ist für eine Notebook-Tastatur zwar sehr gut, jedoch lösen die Schalter schon nach etwa 1,6 mm aus. 

Trotz ihrer kompakten Bauweise sollen die Schalter nicht nur eine lange Lebensdauer von mindestens 15 Millionen Auslösungen erreichen können, sondern sind obendrein mit einer vollwertigen RGB-Hintergrundbeleuchtung versehen. Über das Control Center lassen sich die Farbe und der Leuchteffekt einfach bestimmen und teilweise sogar für jede Taste einzeln einstellen. Eine Makro-Funktion gibt es ebenso wie einen separaten Nummernblock. Mit Abmessungen von in der Regel 15 x 15 mm sind die Tasten angenehm groß. 

Ebenfalls sehr gut gefällt das Touchpad. Dieses ist mit 106 x 71 mm nicht nur großzügig dimensioniert, sondern besitzt dank seiner gläsernen Oberfläche auch sehr gute Gleiteigenschaften. Multitouch-Gesten werden schnell und präzise umgesetzt, die Genauigkeit nimmt an den Rändern und den Ecken nicht ab, wobei sich in der oben linken Ecke ein zusätzlicher Fingerabdruck-Sensor befindet, über den das Gerät sich einfach entsperren lässt. Dedizierte Maustasten für den linken und rechten Mausklick gibt es nicht, Gigabyte setzt auf ein Clickpad mit sehr angenehmem Feedback. Bei Tastatur und Mausersatz weiß das AORUS 15G zu überzeugen.