Display
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Vor allem für ein Gaming-Notebook verfügt das AORUS 15G über ein sehr gutes Display. Denn während viele Geräte durch sehr kühle Farben und teilweise sehr starkem Blaustich auffallen, verfügt das IPS-Panel unseres heutigen Testkandidaten dank X-Rite-Pantone-Zertifizierung über eine sehr gute Farbwiedergabe. Wir haben im Schnitt etwa 6.475 K gemessen, womit nur absolute Profis nachjustieren müssen. Die native Auflösung schont dank 1.920 x 1.080 Bildpunkten die Hardware, dafür wird eine hohe Bildwiederholrate von satten 240 Hz ermöglicht, was von der NVIDIA GeForce RTX 2070 Super Max-Q in nur sehr wenigen Spielen erreicht werden dürfte. Auf G-Sync muss jedoch verzichtet werden. Die Kontrastwerte sind mit einem Verhältnis von 990:1 noch gut.
Größter Kritikpunkt des ansonsten sehr blickwinkelstabilen IPS-Panels ist seine Helligkeit. Zwar ist es insgesamt mit einer Homogenität von fast 95 % sehr gut ausgeleuchtet, jedoch werden in der Spitze gerade einmal 278 cd/m² erreicht. Das ist für helle Umgebungen und den Außeneinsatz zu wenig. Mindestens 300 cd/m² hätten es dafür sein sollen. Zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen gerade einmal 15 cd/m². Gigabyte setzt auf ein mattes Thin-Bezel-Display. Das AOURS 15G gibt es auch mit etwas langsamerem 144-Hz-Panel und in der 17G-Variante mit größerem 17,3-Zoll-Modell.
Die Software-Ausstattung
Über das AORUS Control Center können alle wichtigen Einstellungen getroffen werden. So liest das Tool nicht nur die aktuelle Auslastung des Intel Core i7-10875H und der NVIDIA GeForce RTX 2070 Super Max-Q sowie die des Speichers aus, sondern erlaubt außerdem Einfluss auf die Leistungsprofile der beiden Hauptkomponenten zu nehmen. Für den Prozessor können insgesamt fünf, für die Grafikkarte hingegen zwei verschiedene Leistungsstufen ausgewählt werden. Was dabei genau geändert wird, verrät das Tool jedoch nicht.
Ein Blick in HWInfo verrät, dass in den unteren Einstellungen die TGP von GPU und CPU reduziert wird, womit die Taktfrequenzen etwas ausgebremst werden, das System insgesamt jedoch sparsamer und kühler arbeitet. Ab Werk sind die Schalter auf 2, bzw. 0 gesetzt. Weiterhin informiert das Control Center über den Akku-Zustand, ermöglicht die Konfiguration der RGB-Hintergrundbeleuchtung sowie deren Makro-Funktion und erlaubt über den "Manager"-Reiter weitere Schnell-Befehle wie beispielsweise die Helligkeit des Displays, die Farbtemperaturen des IPS-Panels oder das Leistungsprofil für den Prozessor anzupassen und die Lautsprecher zu muten. Weiterhin kann Einfluss auf die Lüftersteuerung genommen werden.
Ein Tool für die Erstellung eines Wiederherstellungs-Mediums ist von Gigabyte ebenso vorinstalliert, wie das Killer-Tool für den Gigabit-LAN-Chip. Eine Demo-Version von Microsoft Office 365 ist in allerlei verschiedenen Sprachen installiert. Ganz so sauber wie bei den Aero-Geräten ist die Windows-10-Home-Installation beim AORUS 15G also leider nicht.
Temperaturen
Keine Probleme gibt es bei der Kühlung. Der Intel Core i7-10875H erreicht unter Last vergleichsweise niedrige 78 °C, die NVIDIA GeForce RTX 2070 Super Max-Q bleibt mit 77 °C nur unwesentlich kühler. Dabei können beide Komponenten stets ihre maximale Leistung abrufen und arbeiten mit Taktraten von 3,1 GHz, bzw. 1.275 MHz, was beides innerhalb der Spezifikationen liegt. Die großen 7-cm-Lüfter und die insgesamt fünf Kupfer-Heatpipes im Inneren leisten also ganze Arbeit.
Bemerkbar machen sich die Temperaturen im Inneren an der Oberfläche nur bedingt. In der Spitze haben wir Temperaturen von bis zu 47,5 °C gemessen und das gewohnt im zweiten Quadranten an der Unterseite und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Insgesamt wird es mit durchschnittlich etwa 33,5 und 29,8 °C vergleichsweise warm, wobei die Unterseite etwas mehr auffällt. Noch deutlicher wird das im Leerlauf, denn das Gehäuse kühlt nur sehr langsam aus. Im normalen Office- und 2D-Betrieb haben wir im Schnitt 29,8 bis 30,9 °C gemessen, was selbst für ein Gerät dieser Leistungsklasse vergleichsweise viel, wenn auch nicht bedenklich ist.
Ein Leisetreter ist der 15-Zöller ebenfalls nicht. Schon im normalen Windows-Betrieb erreicht das System im empfohlenen Leistungs-Modus eine Geräuschkulisse von deutlich über 40 dB(A) und bleibt damit so manchem High-End-Vertreter oder gar Ultrabook-Modell entfernt. Unter Last dreht die Kühlung noch weiter auf. Im Spielebetrieb haben wir etwa 51,2 dB(A) gemessen, im absoluten Worstcase, den wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simulieren, sind es sogar bis zu 53,1 dB(A). Das ist etwas zu laut.
Akku
Das Gigabyte AORUS 15G XB ist mit einem großzügigen 94-Wh-Akku ausgerüstet. Der ermöglicht trotz der potenten Hardware Laufzeiten von etwa 186 bis 427 Minuten und reicht damit für etwa drei bis gut über sieben Stunden aus, um das Gerät unterwegs mit Strom zu versorgen. Bei anderen Modellen dieser Preis- und Leistungsklasse ist meist schon nach etwa anderthalb bis fünf Stunden Schluss. Vollständig wieder aufgeladen über das externe 230-W-Netzteil ist der Stromspender nach nicht ganz zwei Stunden, was in Ordnung ist.
Dann genehmigt sich der 15-Zöller je nach Leistungsanforderung zwischen 18,8 bis 192,8 W, wobei in der Spitze fast 217 W erreicht werden können. Damit bleibt das System innerhalb der Leistungsanforderungen des Netzteils und zeigt sich dank der Max-Q-Lösung sparsamer als ähnliche Geräte mit regulärem Turing-Chip.