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LG setzt bei seinem 17-Zöller auf eine schlichte Optik. Das Gehäuse ist matt titanfarben ausgeführt, der Deckel wird einzig vom gram-Schriftzug geprägt. Durch die leicht abgerundete Formensprache wirkt das Gerät gefällig. Die Tastatur in Schwarz stellt da einen angenehmen Kontrast. Das Display versteckt sich nicht hinter einer bündigen Abdeckung, sodass der Rahmen deutlich zu sehen ist. Erfreulich ist, dass der für das Gehäuse genutzte Kunststoff recht unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken ist - so sieht das Gerät meist recht ordentlich aus.
Das Highlight des LG gram 17 ist natürlich die Kombination aus Gewicht und Formfaktor. Für ein 17-Zoll-Gerät ist das gram wirklich sehr handlich und noch dazu mit seinen 1.350 g extrem leicht. Als Material setzt LG auf eine Magnesiumlegierung. In der Praxis fühlt sich das Gerät sogar noch leichter an, als es tatsächlich ist - man rechnet bei einem Gerät dieser Größenklasse schlichtweg mit mehr "Babyspeck". Damit ist es der ideale Begleiter für all diejenigen, die viel unterwegs sind, die mit den kleinen Displays der 13-Zoll-Klasse aber rein gar nichts anfangen können und denen auch die üblichen 15,6 Zoll noch zu klein sind.
Dass sich dieser extreme Leichtbau ein Stück weit auf die Stabilität auswirkt, war abzusehen. Bemerkbar macht er sich in erster Linie beim Display, das sich recht leicht verformen lässt - ohne, dass es dabei zu größeren Problemen kommt. Auch das Top-Case des 17-Zöllers besitzt einen deutlich spürbaren Flex. Dies soll sich jedoch nicht auf die Lebensdauer auswirken, denn LG hat sein Leichtgewicht dem Militärstandard MIL-STD-810G zertifizieren lassen. Dennoch: Wirklich robust wirkt das Gehäuse nicht. Hier können nur Langzeiterfahrungen für Klarheit sorgen.
Die Passgenauigkeit kann sich sehen lassen, denn es gibt keine unsauberen Spaltmaße oder gar scharfe Kanten. Hier hat LG alles richtig gemacht.
Anschlüsse
LG bietet ein recht vollständiges Setup für ein Gerät der 1,3-kg-Klasse. Auf der rechten Seite gibt es zwei USB-A-Schnittstellen, die dem 3.1-Standard unterstützen. Dazu verbaut LG auf dieser Seite einen Card-Reader, wie wir ihn heutzutage leider oftmals vermissen. LG setzt allerdings auf ein microSD-Modell, wohingegen ein klassischer SD-Reader sicherlich die praktischere Lösung wäre. Abgerundet wird diese Seite vom Anschluss für den Kensington-Lock.
Auf der gegenüberliegenden Seite setzt LG auf eine dritte USB-Buchse im Typ-A-Format, verbaut aber auch hier eine Typ-C-Schnittstelle. Diese beherrscht den Thunderbolt-3-Standard, sodass maximal 40 Gbit/s zur Verfügung stehen. Praktisch ist das, wenn beispielsweise eine externe Grafikbox mit dem Notebook genutzt werden soll. Nicht ganz nachvollziehen können wir, weshalb LG noch auf eine klassische Netzteil-Buchse setzt. Eine zweite Typ-C-Schnittstelle wäre die flexiblere Lösung gewesen. Sehr schön ist es hingegen, dass LG eine HDMI-Schnittstelle in der vollen Größe verbaut.
Es fällt auf, dass LG auf eine RJ45-Schnittstelle verzichtet, da diese die Bauhöhe gesprengt hätte. Dafür befindet sich ein Adapter im Lieferumfang. Über diesen können allerdings lediglich maximal 100 Mbit realisiert werden, sodass es in der Regel die bessere Lösung ist, auf eine WLAN-Verbindung zurückzugreifen.
Tastatur und Touchpad
LG setzt auf Chiclet-Tasten im klassischen Format von 15 x 15 mm, der Abstand liegt bei 3 mm. Trotz des vergleichsweise kompakten Gehäuses ist es LG gelungen, einen numerischen Zahlenblock zu integrieren, was Office-User freuen dürfte. Das Layout entspricht weitestgehend dem Standard, die Enter-Taste wird allerdings nur in halber Höhe ausgeführt, was gerade anfänglich für einige Vertipper sorgt.
Das Tippgefühl lässt zu wünschen übrig. Zusammen mit dem stark flexenden Top-Case entsteht ein wenig präzises Tippgefühl.
Das Touchpad misst 120 x 77 mm, ist also für einen 17-Zöller nicht riesig aber dennoch angenehm groß für den alltäglichen Einsatz. Die Präzision konnte im Test, genau wie das Gleitverhalten überzeugen. Einzig zu den Rändern hin lässt die Präzision ein wenig nach. Auf dedizierte Maustasten setzt LG nicht, stattdessen wird das Pad im Ganzen geklickt, was zu einer Veränderung des Druckpunkts über die Höhe des Pad führt.
Während es bei der Tastatur also noch deutlich Luft nach oben gibt, kann das Touchpad weitestgehend überzeugen.