TEST

MSI GL75 Leopard 10SFR im Test

Guter Gaming-Allrounder mit High-End-Ambitionen - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Display des MSI GL75 Leopard 10SFR-221 macht einen ordentlichen Eindruck. Die native Auflösung beläuft sich auf 1.920 x 1.080 Bildpunkte, was die Grafikkarte vor allem beim Spielen deutlich entlastet. Dafür muss sie mindestens 144 Bilder pro Sekunde liefern können, um die unterstützte Bildwiederholfrequenz von schnellen 144 Hz voll auskosten zu können. In unserem Test erweist sich das ChiMei-Panel mit 1.507:1 als äußerst kontrastreich und einem Helligkeitswert von bis zu 325 cd/m² als durchaus einsatztauglich in hellen Umgebungen. 

Die Ausleuchtung ist mit einer Homogenität von knapp unter 89 % durchaus gut, zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen 36 cd/m². Wie viele aktuelle Gaming-Notebooks hat jedoch auch dieser 17-Zöller mit einem leichten Blaustich zu kämpfen: Die Farben sind mit durchschnittlich etwa 7.100 K zu kühl eingestellt.

Die Software-Ausstattung

Was die Software-Ausstattung anbelangt, so hat MSI wieder einmal mehr für eine saubere Installation von Windows 10 gesorgt, ohne dabei unnötige Software-Tools oder gar Bloatware vorzuinstallieren. Ein Highlight ist das Dragon Center, welches als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellungen des MSI GL75 Leopard 10SFR dient. Dieses liest nicht nur die Auslastung des Intel Core i7-10750H und der NVIDIA GeForce RTX 2070 sowie teilweise auch deren Temperaturen aus, sondern informiert außerdem über die Speicherauslastung sowie die Lüftergeschwindigkeiten. Natürlich werden alle verbauten Komponenten sowie die installiere BIOS-Version ausgelesen, um etwaige Support-Anfragen zu vereinfachen. 

Einfluss auf den Akku-Ladestrom kann ebenfalls genommen werden. Hier lässt sich einstellen, ob der integrierte Stromspeicher jedes Mal auf bis zu 100 % für die optimale Mobilität aufgeladen werden soll, oder für eine längere Lebensdauer auch nur im Bereich von unter 70 bis 80 %. Dann wird der Akku erst wieder aufgeladen, wenn dessen Ladekapazität auf unter 70 % gefallen ist. Der Ladezufluss wird dann bei 80 % wieder gestoppt – die letzten 20 % Ladestrom sind für den Akku die anstrengendsten. 

Temperaturen

Auch wenn Intel und NVIDIA die Effizienz ihrer Komponenten vor allem in den letzten Jahren von Generation zu Generation deutlich gesteigert haben, stellen der Intel Core i7-10750H und die NVIDIA GeForce RTX 2070 kein Zuckerschlecken für die Kühlung im Notebook dar. Kein Wunder, dass sie sich unter absoluter Volllast ziemlich aufheizen. 

Während unserer Tests erreichte die CPU Temperaturen von bis zu 91 °C, wohingegen der Grafikchip mit 77 °C etwas kühler blieb. Zu einer thermisch bedingten Leistungsabsenkung kommt es jedoch in keinem Fall. Der Intel-Prozessor arbeitet stets mit mindestens 2,6 GHz, was exakt dem spezifizierten Grundtakt entspricht. Beim 3D-Beschleuniger sind es mit 1.655 MHz sogar deutlich mehr als die Mindestvorgaben. Damit kann das MSI GL75 Leopard 10SFR-221 seine Leistung also stets voll abrufen. 

Die hohen Temperaturen im Inneren schlagen sich dank der 17-Zoll-Ausrichtung kaum auf die Oberfläche des Gehäuses nieder. In der Spitze haben wir unter Last Werte von bis zu 40,3 °C gemessen – das jedoch nicht wie so häufig im zweiten Quadranten an der Unterseite, sondern im ersten und damit genau dort, wo sich der Prozessor befindet. 

Allgemein wird der Testproband am Tastaturbett wärmer als an der Unterseite. Im Schnitt haben wir hier während unserer Tests 32,1 und 28,7 °C gemessen. Vor allem bei längeren Spieleeinheiten können die Hände damit schwitzig werden. Im normalen Office-Betrieb kühlt sich das Gehäuse dank seiner großen Oberfläche schnell ab. Dann fallen die Durchschnitts-Temperaturen auf nur noch etwa 26,7 und 29,9 °C ab, die Höchsttemperaturen gehen auf 34 °C zurück. 

Ein Leisetreter ist der 17-Zöller jedoch nicht. Schon im Leerlauf erreicht das System nach wenigen Minuten 37,1 dB(A) - und ist damit durchaus hörbar. Unter Last, wenn die Kühlung stärker ackern muss, steigt die Geräuschkulisse auf 49,3 dB(A) an, was für ein Notebook dieser Preis- und Leistungsklasse durchaus in Ordnung geht. Im absoluten Worstcase-Szenario, das wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simulieren, kann der Schallpegel auch mal auf bis zu 54,3 dB(A) erreichen, was alles andere als leise ist.

Akku

Für unterwegs hat MSI einen 54,1 Wh starken Stromspeicher verbaut. Mit ihm hält das Gespann aus schneller Comet-Lake-H-CPU und Turing-Grafikkarte immerhin bis zu 334 Minuten im 2D-Betrieb durch, was in etwa 5,5 Stunden entspricht. Werden die Komponenten jedoch unter Last gesetzt, dann sinkt die Laufzeit deutlich. Dann sind nur noch 106 Minuten und damit etwas mehr als anderthalb Stunden ohne Steckdose möglich. Wieder voll einsatzbereit über das externe 230-W-Netzteil ist das MSI GL75 Leopard nach knapp unter zwei Stunden. 

Dann genehmigt sich der 17-Zöller im Leerlauf rund 15,2 W und schluckt im Spielebetrieb etwa 214,5 W. Unter Volllast können es zeitweiße bis zu 235,6 W werden, was durchaus im Rahmen für ein Gerät mit einer solchen Ausstattung liegt. Vor allem der Stromhunger im Leerlauf weiß zu gefallen.