TEST

Lenovo ThinkPad X1 Nano G1 im Test

Fast perfektes Ultrabook im Retro-Look - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

Portrait des Authors


Display

Werbung

Das Display des Lenovo ThinkPad X1 Nano G1 bietet eine Diagonale von 13 Zoll und löst nativ mit 2.160 x 1.350 Bildpunkten auf. Damit bietet der Bildschirm ein Seitenverhältnis von 16:10 und damit vor allem in der Höhe mehr Platz, was bei größeren Tabellen, längeren Artikeln oder bei der Code-Programmierung von Vorteil sein kann. Lenovo setzt auf ein eigenes IPS-Panel mit hoher Blickwinkelstabilität und hohen Kontrasten. Im Test haben wird 1.701:1 ermittelt. 

Die Ausleuchtung ist ebenfalls gut und erreicht im Test eine Homogenität von knapp über 86 % – zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen nur etwa 62 cd/m². Die maximale Helligkeit ist mit 448 cd/m² für den Außeneinsatz und sehr helle Umgebungen sehr gut brauchbar, was den Unterwegs-Einsatz im Alltag unterstreicht. 

Dabei ist außerdem die Farbwiedergabe exzellent. Wir haben im Schnitt etwa 6.390 K gemessen, womit sogar fast der Optimalwert von 6.500 K getroffen wird. Vergleichbare Geräte fallen oft mit einem starken Blaustich und zu kühlen Farben negativ auf. Beim Lenovo ThinkPad X1 Nano müssen selbst Profis der Kreativ-Branche wenig nachjustieren. Lobenswert ist außerdem, dass Lenovo auf ein entspiegeltes Display mit schmalen Bildschirmrändern setzt. Gegen Aufpreis gibt es sogar einen Touchscreen mit kapazitiver Oberfläche für die Finger- und Stylus-Bedienung. Das Display erlaubt einen Öffnungswinkel von stolzen 180 °.

Die Software-Ausstattung

Was die Software anbelangt, so sind auf dem Lenovo ThinkPad X1 Nano G1 viele Tools vorinstalliert, die bis hin zu einer Demo-Version von Microsoft Office 365 reichen. Viel interessanter ist das Commercial Vantage, das einen guten Überblick über alle Komponenten und Funktionen des kleinen ThinkPads liefert. 

Hier lässt sich nicht nur die Speicherbelegung auslesen, sondern auch wichtige Systemaktualisierungen einspielen oder der Garantie-Status einsehen. Weiterhin lässt sich der Akkuzustand auslesen oder die Kamera ein- und ausschalten sowie einige Einstellungen für die Tastatur vornehmen. Ganz so umfangreich wie bei vielen Gaming-Notebooks sind die Möglichkeiten hier jedoch nicht.

Temperaturen

Obwohl die Kühlmöglichkeiten mit Blick auf die kompakten Geräteabmessungen und den eher wenig vorhandenen Lüftungsschlitzen begrenzt sind, gibt es beim Lenovo ThinkPad X1 Nano G1 keinerlei Probleme bei der Kühlung. Zwar erreicht der Intel Core i7-1160G7 unter Last hohe Temperatur-Werte von bis zu 91 °C, jedoch kommt es zu keiner Zeit zu einer thermisch bedingten Leistungsabsenkung. Die vier Tiger-Lake-Kerne machen sich unter absoluter Volllast, die wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simulieren, stets mit mindestens 2,3 GHz ans Werk und liegen damit minimal über den von Intel spezifizierten Vorgaben. Gleiches gilt für die integrierte Xe-Grafik, die sich mit mindestens 1.100 MHz ans Werk macht. 

Die hohen Temperatur-Werte machen sich stellenweise an der Oberfläche bemerkbar. Hier erreicht der 13-Zöller eine Oberflächen-Temperatur von bis zu 41,6 °C. Die wärmste Stelle liegt wie so häufig im Bereich des zweiten Quadranten an der Unterseite. Im Schnitt wird das kleine ThinkPad an der Unterseite mit durchschnittlich 32,8 °C wärmer als im Bereich von Tastatur und Touchpad, wo nur etwa 30,1 °C erreicht werden. Im normalen Office-Betrieb sind es nur 26,7 und 26,5 °C im Mittel. Die Höchstwerte fallen auf knapp unter 30 °C ab. 

Wirklich aufdrehen muss die Kühlung nicht und das obwohl enge Platzverhältnisse im Inneren herrschen und nur ein einziger Lüfter verbaut ist. Im 2D-Betrieb arbeitet das Gerät völlig lautlos, unter Last, wenn sich die Kühlung hinzuschaltet, steigt der Geräuschpegel auf bis zu 42,6 dB(A) an, was durchaus sehr gute Werte sind. Andere Geräte werden teils deutlich lauter.

Akku

In Sachen Laufleistung kann das Lenovo ThinkPad X1 Nano G1 ebenfalls überzeugen. Für unterwegs ist ein 48,2 Wh starker Stromspeicher integriert, der je nach Lastzustand für Laufzeiten von bis zu 855 Minuten sorgt, was umgerechnet etwa 14,2 Stunden entspricht. Werden Prozessor und Grafikkarte stärker beansprucht, sinkt die Laufzeit deutlich. Dann wird das 13-Zoll-Display schon nach 427 Minuten und damit nach knapp über sieben Stunden schwarz. Dieser Wert ist jedoch ebenfalls kein schlechter. 

Wieder voll einsatzbereit über das externe Typ-C-Netzteil mit seiner Ausgangsleistung von 65 W nach etwa anderthalb Stunden. Dann genehmigt sich der 13-Zöller 7,8 W im Windows-Betrieb und bis zu 56,3 W unter Last. Damit zeigt sich: Im 2D-Betrieb ist das Gerät äußerst sparsam und unter Last erlaubt sich der SoC trotz UP4-Modell vergleichsweise viel.