TEST

Lenovo Legion 5 15ACH im Test

Ein guter Gaming-Allrounder für den Alltag - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Lenovo Legion 5 15ACH6H verfügt über ein 15,6 Zoll großes Display, das sich dank IPS-Panel als sehr blickwinkelstabil erweist. Dieses arbeitet mit einer nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten, was vor allem beim Spielen die Hardware schont, denn für höher auflösendere Modelle jenseits von QHD mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten bedarf es schon einer stärkeren GPU, die es beim Lenovo Legion 5 erst gegen Aufpreis gibt. 

Mit einer maximalen Helligkeit von 262 cd/m² ist ein Einsatz im Außenbereich oder in sehr hellen Umgebungen nur sehr bedingt zu empfehlen. Dafür bedarf es schon mindestens 300 cd/m². Die Homogenität der Ausleuchtung ist mit knapp unter 90 % jedoch sehr gut. Zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen nur etwa 27 Candela. Das Kontrastverhältnis ist mit 1.076:1 für ein IPS-Panel recht ordentlich. Allerdings hat das Panel wie viele andere Gaming-Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse mit einem starken Blaustich zu kämpfen. Die Farbtemperaturen erweisen sich mit durchschnittlich etwa 7.020 K als etwas zu kühl eingestellt. Profis müssen nachjustieren. 

Da sich das Legion-Gerät überwiegend an Spieler richtet, ist das zu verschmerzen. Im Gegenteil: Gamer freuen sich über eine recht hohe Bildwiederholrate von 120 Hz sowie über AMDs FreeSync-Technik, womit störende Ruckler und Tearing-Effekte minimiert werden, weil sich die Bildausgabe des Displays an die der Grafikkarte automatisch anpasst. Das teurere Lenovo Legion 7 aus unserem letzten Test bietet insgesamt jedoch das bessere Display. 

Die Software-Ausstattung

Unser Testgerät wurde ohne eine Vorinstallation von Windows 10 ausgeliefert und kann somit günstiger im Handel angeboten werden. Trotzdem gibt es für das Lenovo Legion 5 natürlich eine Reihe von zusätzlicher Software, die sich direkt nach Eingabe der Gerätekennung über die Hersteller-Webseite oder über ein separates Tool mit nur wenigen Klicks nachträglich installieren lässt. Das ist durchaus zu empfehlen, denn das Lenovo-Vantage-Tool ist ein nützliches Helferlein. 

Es dient als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellungen des Notebooks. So liest es die Auslastung von Prozessor, Grafikkarte und SSD aus und erlaubt außerdem zahlreiche weitere, wichtige Einstellungen wie beispielsweise die Aktivierung des Hybrid-Modus'. Nur wenn er aktiv ist, wechselt das Lenovo Legion 5 automatisch je nach Bedarf zwischen der integrierten Vega-Grafik des Ryzen-Prozessors und der zusätzlichen, dedizierten GeForce-Grafik, was sich vor allem im Unterwegs-Betrieb bemerkbar macht. 

Außerdem lässt sich eine Schnelllade-Funktion aktivieren, womit sich der 80-Wh-Akku binnen 30 Minuten auf eine Ladekapazität von 50 % bringen lässt. Bei unseren Tests haben wir natürlich beides aktiviert.

Temperaturen

Während unserer Tests hatte das Lenovo Legion 5 15ACH6H keinerlei Probleme mit der Kühlung. Selbst im absoluten Worstcase-Szenario, das wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simuliert haben, blieb die Hardware vergleichsweise kühl. Die sechs Kerne des AMD Ryzen 5 5600H erreichten maximal 83 °C und machten sich selbst dann noch mit 3,6 GHz ans Werk, was leicht oberhalb der Spezifikationen von AMD liegt. Die NVIDIA GeForce RTX 3060 Laptop behielt mit maximal 69 °C zwar einen kühleren Kopf, unterbot jedoch ihre Mindest-Taktraten im Boost mit 1.380 MHz leicht. 

Wie der große Bruder wird aber auch das Lenovo Legion 5 an der Oberfläche recht warm. Wir sind auf einen Maximalwert von 46,1 °C gestoßen, was einen Schoßbetrieb nahezu undenkbar macht, da dieser Wert wie so häufig im zweiten Quadranten an der Unterseite und damit genau dort erreicht wird, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Allgemein wird das Testgerät an der Unterseite wärmer als im Bereich von Tastatur und Touchpad, wenngleich die Unterschiede mit 32,1 und 31,1 °C nur marginal ausfallen. Wenn die Hardware im Office-Betrieb weniger gefordert wird, sinken die Temperaturen deutlich. Dann werden in der Spitze nur noch 35,4 °C erreicht, die Durchschnittswerte fallen auf 29,2 und 28,9 °C ab. 

Dann macht sich die Kühlung, die im Übrigen auf zwei separate Kühlkammern mit eigenen Luftein- und -Auslässen für die beiden Kernkomponenten setzt, mit einem Geräuschpegel von 36,4 dB(A) ans Werk. Das ist zwar nicht wirklich laut, könnte jedoch vor allem mit Blick auf den semi-passiven Betrieb, den inzwischen viele Gaming-Notebooks anbieten, besser ausfallen. Im Spielebetrieb werden knapp über 50 dB(A) erreicht, was für ein Gerät dieser Preis- und Leistungsklasse durchaus nicht unüblich ist. Im absoluten Worstcase werden allerdings laute 54,3 dB(A) erreicht. Wirklich leise ist das Lenovo Legion 5 also nicht.

Akku

Für unterwegs hat Lenovo seinem Legion 5 15ACH6H einen 80 Wh starken Akku spendiert und macht damit gegenüber dem größeren Schwestermodell keinerlei Abstriche. Da die Hardware jedoch weniger stromhungrig ist und das Display etwas kleiner ausfällt, macht sich das positiv bei den Laufzeiten bemerkbar.

Im normalen Office-Betrieb hielt unser Testgerät sehr gute 637 Minuten lang durch, was deutlich über 10,5 Stunden Laufzeit entspricht – dem Hybrid-Modus, bei dem bei Nichtgebrauch der schnellen GeForce-Grafik automatisch auf die sparsamere CPU-Grafik umgestellt wird, sei Dank. Werden der AMD Ryzen 5 5600H und die NVIDIA GeForce RTX 3060 Laptop jedoch unter Last gesetzt, sinken die Laufzeiten deutlich. Dann wird der 15-Zoll-Bildschirm schon nach nur 156 Minuten und damit nach weniger als drei schwarz. 

Dank Schnelllade-Funktion lässt sich die Akkuleistung binnen einer halben Stunde auf 50 % bringen. Wieder voll einsatzbereit ist der Stromspeicher nach etwa über einer Stunde. Dann genehmigt sich das Lenovo Legion 5 sparsame 12,8 W und zieht unter Last etwa 155 W aus dem externen 230-W-Netzteil, das damit mehr als ausreichend dimensioniert ist.