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Die Bezeichnung macht es hier schon deutlich: Der Mobile 915-Chipsatz ist dem Desktop 915-Chipsatz sehr ähnlich. In unseren Chipsatz-Vorstellungen zu den i915P/G und i925X-Chipsätzen für den Desktop sind wir schon auf viele Details eingegangen, die nun auch Einzug in den mobilen Bereich finden. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Unterschieden zu der Desktop-Version des Chipsatzes, weshalb sich ein detaillierter Blick auf die Mobile-Versionen lohnt.
Drei Varianten wird es geben:
- i915GM
Den i915GM wird man wohl in den meisten Office-Notebooks finden - er besitzt bereits eine recht leistungsfähige Grafikeinheit und besitzt ansonsten alle Features der neuen Chipsätze, es lässt sich aber keine seperate Grafikkarte mit ihm betreiben. So werden die Hersteller diesen Chipsatz verwenden, wenn sie neben dem Chipsatz, dem Pentium M, dem Intel PRO/Wireless-Adapter ein Komplettpaket zusammen mit der Intel GMA900-Grafik anbieten wollen.
- i915GMS
- i915PM
Der i915PM wird die Basis für alle High-End-Notebooks, die auf leistungsfähige Mobile-Grafikchips von ATI und NVIDIA setzen sollen. Ob es nun eine PCI-Express x16-Variante des GeForce Go 6600 werden soll oder eine Mobile X800-Grafik - mit dem i915PM bietet Intel die Möglichkeit, Top-Grafikperformance mit dem neuen FSB, den neuen Speichertechniken und den Features der ICH6-M zu kombinieren.
Dies ist der Chipsatz für die Einsteigermodelle - die GMA900-Lösung von Intel ist hier die einzige zur Verfügung stehende Option, auch ist sie hier langsamer getaktet als beim Topmodell. Der Chipsatz kann auch nur mit 400 MHz FSB umgehen, die neuen 533-MHz-Modelle können also auch nicht eingesetzt werden. Trotzdem besitzt er viele Optionen durch Verwendung der ICH6-M-Southbridge, die es bislang in dieser Preisklasse nicht gab.
Im Vergleich zum i855-Chipsatz hat Intel an verschiedenen Stellen verbessert: Performance wird man insbesondere aus dem höheren 533 MHz FSB gewonnen haben, aber man bietet auch mit DDR2-533 und einem Dual Channel Speichercontroller neue Speicherstandards im Notebookbereich. Folgende Kombinationen sind denkbar:
- Dual Channel DDR2-533 (8,5 GB/s Bandbreite)
- Dual Channel DDR2-400 (6,4 GB/s Bandbreite)
- Single Channel DDR2-533 (4,2 GB/s Bandbreite)
- Single Channel DDR2-400 (3,2 GB/s Bandbreite)
- Dual Channel DDR-400 (6,4 GB/s Bandbreite)
- Dual Channel DDR-333 (5,4 GB/s Bandbreite)
- Single Channel DDR-400 (3,2 GB/s Bandbreite)
- Single Channel DDR-333 (2,7 GB/s Bandbreite)
Intel geht davon aus, dass in den Notebooks, die mit DDR ausgestattet sind, auch nur ein Kanal zum Einsatz kommt. Diese Notebooks sind dann auf einen niedrigen Preispunkt getrimmt und deshalb macht der Einsatz von Dual Channel oder DDR2 keinen Sinn. Anders sieht es bei den High-End-Notebooks aus - dann soll DDR2-533 zum Einsatz kommen und auch Dual Channel eingesetzt werden, denn es macht ja wenig Sinn, auf den teuersten Speicher zu setzen, aber nur einen Kanal zu verwenden.
Allerdings sollte eine einzige Rechnung den Sinn von DDR2-533 im Dual-Channel Betrieb in Frage stellen:
Der Pentium M ist nur mit 4.,2 GB/s angebunden. Selbst, wenn man noch einen geringen Overhead für den I/O-Traffic zum Speicher hin hinzurechnet, sollte man eine Bandbreite von 8,5 GB/s also kaum erreichen. Ausreichen könnte also bereits der Single-Channel DDR2-533-Betrieb, da der Speicher dann synchron angebunden ist. Wie gut hier die Zugriffe laufen, hängt natürlich auch davon ab, ob Intel die Zugriffe auf einen sychronen Betrieb ausgelegt hat und/oder ob es Hindernisse bei unterschiedlichen Taktfrequenzen aufgrund der Asynchronität gibt. Dies werden wir schlussendlich in einigen Tests herausfinden müssen.
Für den Notebook-Bereich ist dies natürlich wieder einmal eher unwichtig: Hier bestimmt der Hersteller mehr oder weniger, welchen Speichertyp er einsetzt. Für das Desktop-Segment, welches ja eigentlich sowieso inoffiziell besteht, ist jedoch sicherlich interessant, ob man als Käufer für den selbstgebauten HTPC vielleicht lieber auf ein DDR2-533-Modul oder sogar auf zwei setzen muss.
In den Versionen mit integrierter Grafik versteckt sich der Intel Graphics Media Accelerator 900 (GMA900). Auch wenn es unlogisch ist, so könnte in diesen Notebooks mit integrierter Grafik die Verwendung von Dual Channel DDR2-533 durchaus sinnvoll sein, da so die zur Verfügung stehende Bandbreite für die Grafikapplikationen steigt und nicht so stark den CPU-Traffic behindert. Ansonsten bietet Intel mit der Display Power Saving Technology eine Möglichkeit, den Stromverbrauch des Displays zu senken, Features wie der DVI-Ausgang und ein TV-Out sind für moderne Laptops ebenso hervorragend. Auch die maximale Auflösung wurde auf 2048x1536 bei 75 Hz aufgebohrt - somit kann man den Laptop nun auch mit der integrierten Grafik an einem High-End-Display betreiben. Die 3D-Features haben wir ebenfalls bereits im Desktop-Chipsatzreview auseinandergenommen - sie unterstützt DirectX9, ist aber ansonsten einer dedizierten Grafik natürlich unterlegen.
Bestandteil des Chipsatzes ist natürlich die Southbridge. Hier setzt Intel die ICH6-M ein, die im Groben der ICH6 entspricht und um Stromsparfeatures erweitert wurde. Sie besitzt allerdings ansonsten alle Features der Desktop-Southbridge:
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High-Definition-Audio:
Auch hier können wir praktisch auf unser Review zu den Desktop-Chipsätzen verweisen. Die Vorteile wollen wir an dieser Stelle nicht noch einmal aufgreifen, deshalb verweisen wir auf die Seite 12 des genannten Reviews, wo wir ausführlich auf die Features und Unterschiede zum AC97-Codec eingehen. Verweisen können wir auch auf die sehr guten Messergebnisse in unseren Mainboard-Tests - Intel ist also auf dem guten Weg, qualitativ sehr guten Sound auf kostengünstige Weise zu integrieren.
Für das Notebook bietet sich Dank der Features des High-Definition-Audios die Möglichkeit, mehrere Audiostreams gleichzeitig zu verwenden - beispielsweise lässt sich mittels HD-Audio gleichzeitig ein Playback ausgeben und man kann beispielsweise über Kopfhörer und Mikrophon telefonieren. Multimediale Fähigkeiten werden somit möglich - und Dank Jack Retasking wird es auch möglich sein, Ein- und Ausgabebuchsen einfach gegeneinander auszutauschen. Auch digitale Schnittstellen werden aufgrund der Features der Codecs wohl nun endlich bei den Laptops häufiger vorkommen als in der Vergangenheit.
Serial ATA:
Zu den Serial ATA-Features brauchen wir ebenso nichts zu sagen - auch hier verweisen wir auf die oben genannten Features. Wie schon die ICH6 bietet die ICH6-M nur noch einen ATA/100-Controller, somit lassen sich hier nur zwei P-ATA-Geräte anschließen. Für einen Desktop-Rechner wird das jedoch eher ein Problem als für ein Notebook. Raid bzw. Intels Matrix Raid Technology ist nicht offiziell integriert - zumindest validiert Intel den Chipsatz nicht für diese Funktion. Die Frage ist aber, ob man ein Notebook mit zwei Festplatten im Raid 0 oder 1 oder im Matrix Raid überhaupt vorfinden wird. Interessanter wird auch dieses bei Desktop-Systemen auf Basis des Pentium M, hier bleibt abzuwarten, ob die Hersteller hier vielleicht die Desktop-Version der ICH6-M verbauen.
Der Serial ATA-Controller unterstützt auch AHCI und somit Features wie Native Command Queuing (NCQ). Für das Notebook ist sicherlich noch interessant, dass das Link Power Management noch einmal etwas Strom sparen könnte.
Expresscard:
Neben den üblichen vier PCI-Express x1-Slots, wie man sie auf den Desktop-Boards kennt, kommt bei Notebooks auch der neue "Expresscard"-Standard zum Einsatz. PCMCIA-Slots wird man jedoch auch noch weiter finden, denn der Chipsatz unterstützt schließlich auch noch den normalen PCI-Standard. Auf Expresscard.org findet man alle Informationen zum neuen Expresscard-Standard, miniaturisierten TV- und Soundkarten oder sonstigen Erweiterungsmodulen auf dieser Basis steht nun also nichts mehr entgegen. Kernfeatures sind zwei Größen, die ExpressCard 34 ist kleiner als die ExpressCard 54, wobei beide jedoch kleiner sind als die aktuellen PCMCIA-Karten. Als Bussystem dient zum einen PCI-Express, zum anderen ist aber auch eine USB 2.0-Anbindung möglich. Der Hersteller einer ExpressCard-Lösung kann sich den Bus also aussuchen - der Steckplatz und dessen Größe ist hingegen derselbe.
Ein paar Worte noch zur neuen Wireless-Lösung, die ja schließlich zum neuen Centrino-Paket gehört: Intel bietet mit dem PRO/Wireless 2915ABG nun auch eine 802.11a/b/g-Lösung an - egal, wo man unterwegs ist, findet man einen Access Point, so kann man sich also einloggen. Die TriBand-Lösung kann also sowohl im 2,4 GHz wie auch im 5 GHz-Bereich funken. Gerade in den USA ist der "a"-Standard recht verbreitet, sodass man gerade dann flexibler ist, wenn man oft unterwegs ist. Zudem sind nun auch neue Security-Standards implementiert, beispielsweise IEEE802.11i und WPA2 sowie die Cisco Compatible Extensions 3. Auch bei der Software hat Intel noch einmal geupdated - die PROSET/Wireless-Software liegt nun in der Version 9.0 bei.
Kommen wir nun zu einem Fazit für die neue Plattform: