TEST

Intel Pentium 4 6xx-Serie und Extreme Edition 3.73 GHz

Portrait des Authors


Werbung

In den letzten Tagen wird man von Intel-Neuigkeiten überschwemmt - nicht nur plant man früher als bisher mit der Virtualisierungstechnik Vanderpool auf den Markt zu kommen, auch sehen wir immer häufiger Pressemitteilungen über den Fortschritt bei der Produktion von Dual-Core-Prozessoren. Angeblich soll schon bald ein erstes Modell kommen, auch mit der 65-nm-Technik sei man gut vorangeschritten. Doch dies ist alles Zukunftsmusik für das zweite Halbjahr - aktuell muss Intel noch mit Single-Core-Prozessoren konkurrenzfähig sein und poliert deshalb heute noch einmal die Pentium 4-Serie auf. Mit der neuen 6er-Serie bekommt der Pentium 4 nun 2 MB L2-Cache und ein paar andere Fähigkeiten, von denen wir schon beim letzten IDF im September berichtet hatten. Hinzu kommt eine weitere Extreme Edition für Gamer - mit 3,73 GHz und ähnlicher Ausstattung.

Technisch gesehen hat Intel für die neue 6er-Serie, die man heute mit vier Modellen einführt, ein paar Lücken zu AMD gefüllt: AMD konnte im letzten Jahr bereits mit x86-64-Befehlssätzen auftrumpfen und viel Aufmerksamkeit durch die 64-Bit-Fähigkeit der Prozessoren erlangen. Sinn hat dies für die meisten Käufer nicht gemacht - es fehlt bislang immer noch an einem fertigen Windows XP 64 Bit. Allenfalls im Serverbereich machte so die Unterstützung über Linux-Derivate Sinn, da hier auch Speicherbereiche über 4 GB effektiv genutzt werden können. Heute stellt Intel nun offiziell die ersten x64-64-Prozessoren vor, obwohl es diese schon für Dell und HP auf Kundenwunsch eine Zeit lang gab. Bei Intel heißt die 64-Bit-Erweiterung EM64T - ist aber ansonsten der AMD-Lösung sehr ähnlich.

Die zweite Lücke entstand über Cool´n´Quiet, einer Technik zum Absenken des Prozessortaktes und der Spannung zum Stromsparen. Intel besitzt so eine Technik - allerdings nur in den mobilen Prozessoren. Im Desktop-Bereich war dies neu, brachte AMD aber auch einiges an Lob ein, da die Abwärme aktueller Prozessoren aufgrund kleinerer Strukturen und zunehmender Leakage immer bedenklichere Höhen annimmt. Intel konterte letztes Jahr zunächst mit der "J"-Serie - den Pentium 4 570J hatten wir ja auch schon im Test. Nun bringt man mit EIST ein erweitertes Modell mit in die Prozessoren, welches wir uns natürlich auch in diesem Test ansehen werden.

Mit 2 MB L2-Cache, dem Execute Disable-Bit, aktueller 90-nm-Technik und dem neuen LGA775 möchte man nun AMD weiter in Schach halten.

Durch Klick auf das Bild gelangt man zu einer vergrößerten Ansicht

Hier die aktuellen Intel-Prozessoren in der Übersicht:

Der Unterschied zwischen dem bisherigen Prescott und die Unterschiede zwischen der 6er-Serie und der neuen Extreme Edition kann man schon aus dieser Tabelle erkennen. Gegenüber dem bisherigen Prescott kommt nun ein größerer Cache zum Einsatz, der natürlich die Anzahl der Transistoren wachsen lässt. Allerdings sieht man auch, dass der Kern komplexer geworden ist - beim normalen Pentium 4 Extreme Edition auf 130-nm-Technik waren insgesamt 2,5 MB Cache vorhanden (L2 + L3-Cache), nun sind es nur noch 2 MB, aber die Transistoranzahl ist identisch geblieben. Dies liegt vor allen Dingen in der Implementierung von neuen Techniken gegenber dem Northwood-Kern: NX-Bit, EIST, EM64T, aber auch Techniken des Prescott-Kerns (SSE3) sind hier in erster Linie zu nennen. Der Pentium 4 Extreme Edition 3.73 GHz hat hingegen kein EIST - er hat einen Multiplikator von 14x und somit operiert er bei 1066 MHz FSB bereits auf dem niedrigsten Speed-Step-Level.

Gleich geblieben ist die Spannung der Prozessoren, auch am Hyperthreading hat sich gegenüber der bisherigen Prescott-Serie nichts geändert. Der Pentium 4 Extreme Edition hat hingegen eine ganze Reihe neuer Features enthalten, weil er auf dem "alten" Northwood-Design basierte. Er kennt nun auch SSE3 und das NX-Bit, aber er hat nun auch die 31-stufige Pipeline des Prescott. Wie sich dies auf die Performance im einzelnen auswirkt, werden wir später innerhalb der Tests sehen. Die Reduzierung des Caches wirkt sich hingegen nicht auf die Leistung aus - der Cache des Northwood-2M-Kerns ist ein Inclusive-Cache und somit befinden sich alle Inhalte des L2-Caches auch im L3-Cache. Hier sind 2 MB vorhanden - somit existiert im Endeffekt kein Unterschied in der Cache-Größe zwischen der bisherigen Extreme Edition und der neuen Extreme Edition.

Vorgestellt werden heute erst einmal fünf Modelle:

  • Pentium 4 Extreme Edition mit 3,73 GHz
  • Pentium 4 660 mit 3,6 Ghz
  • Pentium 4 650 mit 3,4 GHz
  • Pentium 4 640 mit 3,2 GHz
  • Pentium 4 630 mit 3,0 GHz

Auf den nächsten Seiten werden wir uns die Besonderheiten der 6er-Serie und der neuen Extreme Edition genauer ansehen.

Quellen und weitere Links

    Werbung

    KOMMENTARE ()