TEST

Intel Core2 Extreme QX6700 - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Der Kentsfield ist nicht für jedermann: Er ist teuer, er ist aufwändiger zu kühlen, er kann in vielen Anwendungen seine Leistung noch nicht voll entfalten. Somit ist er in erster Linie der ideale Prozessor für Leute, die bislang mit der Anschaffung einer Workstation geliebäugelt haben, aber diese Anschaffung aufgrund der speziellen Hardwarekomponenten nicht gewagt haben. Der Core2 Extreme QX6700 bringt nun vier Kerne in einen Prozessorsockel - und somit auf die Desktop-Plattform.

Demnach ist es kein Wunder, dass Anwendungen, die für Workstations gemacht sind, auf dem Core2 Extreme QX6700 besonders flott laufen. Videokomprimierung, Bildbearbeitung, Texterkennung und Anwendungen, die zusammen mit anderen gleichzeitig ablaufen, werden vom QX6700 perfekt bearbeitet. In einigen Fällen kann der Kentsfield dann sogar die Performance annähernd verdoppeln.

Der Gamer hingegen muss noch etwas auf den Profit von Multicore-Prozessoren warten. Spiele wie Alan Wake, die im nächsten Jahr erscheinen werden, nutzen dann auch mehrere Prozessoren effektiv aus. Dann könnte sich der QX6700 im Nachhinein auch als flotter erweisen, als es in den Spielebenchmarks aktuell zu sehen ist. Wenn ein Dual-Core-Prozessor mit diversen Threads ausgelastet ist, könnte der QX6700 selbst mit langsamerer Taktfrequenz eine bessere Spieleperformance liefern. Bislang ist aber der Core2 Extreme X6800 deutlich flotter unterwegs - nicht zuletzt auch deshalb, weil ein Dual-Core-Prozessor in einem Gaming-PC wohl öfters übertaktet wird und dies mit dem QX6700 aufgrund des höheren Stromverbrauches durchaus schwieriger ist und nur mit höheren Aufwand gelingt.

Genausowenig ist Quad-Core für HTPCs oder stromsparende, leise Rechner geeignet. Zwar verbraucht der Prozessor unter Idle-Bedingungen nur wenig mehr als ein Dual-Core-Prozessor, aber er packt unter Lastbedingungen schon kräftig zu und ist dann nur noch mit größerem Aufwand leise zu kühlen. Aus diesem Grund wird Intel wohl auch erst mit der 45-nm-Technik einen entsprechenden Quad-Core-Notebook-Prozessor bringen. Auch für den HTPC-Bereich reicht ein Dual-Core-Prozessor vollkommen aus - es sei denn, es sollen HD-Videos in großem Umfang komprimiert werden. Dann ist aber die Frage berechtigt, ob man dies nicht lieber von einem Homeserver mit einem QX6700 machen lässt, während im Wohnzimmer ein stromsparender E6300 sein Werk verrichtet.

Interessant wird der Zweikampf mit AMDs Quadfather-Konzept 4x4. Der aktuell schnellste AMD-Prozessor, der FX-62 mit 2.8 GHz, wird als FX-72 es selbst bei 100%iger Effizienz durch AMDs Architektur schwer haben, an die Performance des QX6700 heran zu kommen. Der geplante FX-74 mit 3 GHz dürfte im Zweigespann etwas näher herankommen und ihn in einigen Anwendungen eventuell sogar hinter sich lassen. Nicht vergessen darf man dabei aber den Stromverbrauch: Während Intel eine TDP von 130 Watt für den Kentsfield angibt, ist bereits ein einzelner FX-62 nach unseren Messungen mit einer höheren Stromaufnahme dabei. Wir sind gespannt auf das 4x4-Konzept, die ersten Systeme werden in Kürze erhältlich sein.

Wie immer bei einer neuen, frischen Technologie ist der Profit derselben also noch nicht vollständig zu erkennen. Im Jahr 2007 wird mit dem Core2 Quad, neuen Applikationen und Spielen und den kommenden 45-nm-Quad-Core-Prozessoren sich allerdings einiges tun. Und ein tolles Spielzeug für Performance-Fans ist der Core2 Quad bereits schon heute.

Ein Lesetipp: In der Ausgabe 01/2007 der Hardwareluxx [printed], die am 15.11. erscheint, greifen wir das Thema Quad-Core ausführlich auf.

Weitere Links:

    
Quellen und weitere Links

    Werbung

    KOMMENTARE ()