Zunächst einmal schauen wir uns einige Workstation-Benchmarks an, wobei dieser Begriff eher fließend ist und wir uns später unter den Server-Benchmarks auch noch einige Ergebnisse anschauen, die auch unter den Workstation-Anwendungen verortet werden können.
Für die Workstation-Benchmarks können wir auch einige Werte von unseren Tests zum Core i9-9980XE und Xeon W-3175X übernehmen. Neben dem Dual-Sockel-System mit Xeon Platinum 8180 und Xeon Platinum 8280 konnten wir uns aber noch keine weiteren Server-Prozessoren anschauen.
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Der Cinebench R20 ist eigentlich ein Benchmark, der gut über die Anzahl der Kerne skaliert. Dies zeigt sich zumindest beim Core i9-990XE und Xeon W-3175X. Für das 2S-System aus zwei Xeon Platinum 8180 bzw. 8280 ist die Leistungssteigerung allerdings weitaus geringer, wenngleich die doppelte Anzahl an Kernen zum Einsatz kommt. Durch den etwas höheren Takt kommen die beiden Xeon Platinum 8280 auf eine Mehrleistung von etwa 4 %.
Dafür macht sich der höhere Boost-Takt einzelner oder zwei Kerne im Single-Threaded-Benchmarks bemerkt, denn hier schneiden der Xeon Platinum 8280 und 8180 nicht besonders gut ab. Der Xeon W-3175X und Core i9-9980XE takten deutlich höher und erreichen daher auch einen höheren Cinebench-Wert.
Die Werte des Compile-Benchmarks aus dem Artikel zum Xeon W-3175X können wir leider nicht übernehmen, da wir die Methodik noch einmal überarbeitet haben. Zukünftig soll das Compiling des Mozilla Firefox aber ein Standard-Benchmark werden.
Die beiden Xeon Platinum 8280 erledigt diese Aufgabe in etwas mehr als zehn Minuten, zwei Xeon Platinum 8180 brauchen eine Minute länger. Wir haben zumindest einen groben Richtwert für einen AMD Ryzen Threadripper 2990WX, der etwa 15 Minuten benötigt.
Im Vergleich zum Cinebench R20 wieder deutlich besser skaliert der Corona-Benchmark. Hier wird ein Ray-Tracing auf eine vordefinierte Szene angewendet und die beiden Xeon Platinum 8280 sind noch einmal deutlich schneller als der Xeon W-3175X. Die Zeit durch doppelt so viele Kerne reduziert sich in etwa um ein Drittel. Zwischen den Xeon Platinum 8180 und 8280 gibt es hingegen nur minimale Unterschiede.
Etwas weniger gut skaliert der V-Ray-Benchmark von der Chaosgroup, denn das Leistungsplus liegt bei nur noch 25 % durch doppelt so viele Kerne. Der geringe Taktunterschied zwischen den Skylake- und Cascade-Lake-Varianten macht sich in der Renderzeit gar nicht mehr bemerkbar.
Mit der DigiCortex-Simulation schauen wir uns eine eher wissenschaftlich orientierte Anwendung an. Es handelt sich dabei um eine auf die Simulation von biochemischen Interaktionen ausgerichtete Engine, die in diesem Fall die Aktivität von Neuronen und Synapsen simuliert. DigiCortex verwendet die AVX2- und AVX512-Befehlssätze der Intel-Prozessoren.
Hier zeigt sich dann wiederum sehr deutlich, dass viele Kerne nicht immer hilfreich sind. Stattdessen scheinen ein gutes Dutzend schneller Kerne besser geeignet zu sein. Die beiden Xeon Platinum 8280 scheinen unter Zuhilfenahme der VX512-Befehlssätze aber eine deutlich höhere Leistung abrufen zu können, als dies für die beiden Xeon Platinum 8180 der Fall ist.
Zumindest wieder einen gewissen Nutzen ziehen die 56 Kerne und 112 Threads im Y-Cruncher und der Berechnung von Pi auf 500 Millionen Stellen. Die Zeit zur Berechnung wird um 25 % reduziert – bei doppelt so vielen Kernen. Zwischen den Skylake- und Cascade-Lake-Varianten gibt es kaum Leistungsunterschiede.