TEST

Ein Athlon ist noch längst kein Ryzen

Der Athlon 3000G im Test - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Der Athlon 3000G ist der neue Star der Athlon-Prozessoren und damit wäre das Fazit eigentlich auch schon fertig. Allerdings muss man "schnell" in diesem Zusammenhang noch etwas genauer umschreiben. Es bleibt auch beim Athlon 3000G bei zwei Kernen plus SMT – genau wie beim 220GE, 220GE und 240GE.

AMD gibt keine Boost-Taktraten für die bisherigen Athlon-Prozessoren an und nennt nur den Basis-Takt. Der Athlon 3000G kommt immer mit dem Versprechen mit 3,5 GHz zu arbeiten. Bei dem von AMD aufgerufenen Preis von 49 US-Dollar macht der Athlon 3000G die übrigen Athlon-Modelle überflüssig. Die Vega-3-GPU ist mit 1.100 MHz um 100 MHz schneller als bei den bisherigen Athlon-Modellen. Einen großen Unterschied in den Benchmarks macht dies aber nicht.

Die Notwendigkeit nach einem Athlon 3000G erschließt sich uns nicht ganz. Ein Athlon 240GE ist nur minimal langsamer und die Namensgebung könnte Käufer glauben lassen, dass es sich hier um eine neue Hardware handelt. Dem ist aber nicht so. Wir sprechen noch immer von Zen-Kernen und der Vega-Architektur. Der Abstand zu den Ryzen-Prozessoren der 3000G-Serie ist beachtlich.

Die Athlon-Serie ist mit ihren zwei Kernen kein Leistungswunder. In allen Compute-Benchmarks belegt sie die hinteren Plätze. Für alle rechenintensiven Anwendungen sind zwei Kerne heutzutage einfach zu wenig. In Spielen wird der Athlon 3000G zum Flaschenhals, denn auch wenn nicht alle Spiele mit acht Kernen und mehr arbeiten, zwei Kerne werden dennoch mit Leichtigkeit ausgelastet.

Die Leistung der Vega-3-GPU liegt ebenfalls auf Niveau der übrigen Athlon-Prozessoren. Der geringfügig höhere Takt spielt fast keine Rolle. Bleibt noch das Overclocking, aber auch hier muss man sagen, dass sich die bisherigen Athlon-Prozessoren zwar offiziell nicht übertakten lassen, dies mit geringem Aufwand aber dennoch möglich ist. Damit verpufft auch dieser Vorteil des Athlon 3000G weitestgehend.

Es bleibt der Einsatz in kleinen und sparsamen Systemen. Hier kann der Athlon 3000G sicherlich überzeugen. Zusammen mit dem richtigen Mainboard kann daraus ein HTPC gebaut werden, der alle notwendigen Decoding-Aufgaben problemlos übernimmt. Bei einem Preis von 50 Euro sind die übrigen Komponenten zusammengenommen weitaus teurer. Mit dem Athlon 3000G muss man sich zumindest keinerlei Gedanken darüber machen, ob man nun den schnellsten Athlon-Prozessor kauft oder nicht. Er ist aber auch langsamer als jedes Ryzen-Modell, dies sollte man wissen.

Positive Aspekte des AMD Athlon 3000G:

  • sparsamer HTPC-Prozessor mit integrierter Grafikeinheit
  • passt in bestehendes AM4-Ökosystem

Negative Aspekte des AMD Athlon 3000G:

  • kaum Vorteile gegenüber den bestehenden Athlon-Modellen
  • verwendet noch immer die ersten Zen-Kerne