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Ein solches Board samt Prozessor nach Deutschland einzuführen, ist nicht ganz einfach. Bezugsquellen gibt es einige, allerdings kostet die Anschaffung auch wegen der teuren Einfuhr und Steuern schnell einige hundert Euro. Damit wird ein solches System sicher zu einem interessanten, aber auch teuren Spaß.
Auch wenn die Hersteller aus China klar auf einen Ersatz der etablierten Desktop-Plattformen abzielen, so sind wir von den Desktop-Funktionen der entsprechenden Mainboards im Vergleich noch weit entfernt. Der Formfaktor spielt dabei noch nicht einmal die wichtigste Rolle. Das Cjoyin C1888 limitiert den KX-6780A in vielerlei Hinsicht. Als DDR4-Speicher kann nur DDR4-2600 eingesetzt werden, obwohl der Speichercontroller DDR4-3200 ansprechen kann. Immerhin werden die beiden SO-DIMMs über das vorhandene Dual-Channel-Interface auch über zwei Kanäle angesprochen.
Die 16 PCI-Express-Lanes des Prozessors teilen sich auf den PCI-Express-Steckplatz, zweimal Mini-PCIe auf der Vorderseite und einmal M.2 auf der Rückseite auf. Es ist aber auch alles andere als einfach, an die entsprechende Dokumentation zu kommen, insofern können wir manches Mal nur raten. Per Mini-PCIe können diverse Schnittstellen nachgerüstet werden. Ein WLAN-Modul ist dabei der wahrscheinlichste Einsatzzweck.
Der M.2-Anschluss auf der Rückseite verfügt über zwei Lanes. Dementsprechend kommt eine darauf betriebene Samsung SSD 960 auf Übertragungsraten von etwas mehr als 1.000 MB/s (Details dazu später). Wenn eine dediziere Grafikkarte in den Steckplatz eingesetzt wird, verfügt diese über acht Lanes. Auch hier findet also keine Anbindung mit den vollen Lanes statt. Das Mainboard muss mit seinen 16 PCI-Express-Lanes aber auch haushalten und zusammen mit den Mini-PCIe-Anschlüssen sind acht Lanes für die Grafikkarte und zwei Lanes für die NVMe-SSD zu verschmerzen.
Auf der Rückseite des Mainboards wird die M.2-SSD untergebracht, die mit zwei Lanes angebunden wird. Die Länge der M.2-SSD beläuft sich auf die typischen M.2 2280. Die hier verbauten SSDs sind also 80 mm lang und 22 mm breit.
Bei einer Thermal Design Power von nur 70 W fällt auch die Spannungsversorgung des Prozessors entsprechend schmal aus. Selbst einen passive Kühlung ist nicht vorgesehen.
Als Audio-Lösung verbaut ist der ALC662 von Realtek. Es handelt sich dabei um einen 5.1-Kanal-Audiochip, der als Standardlösung im Bereich des Onboard-Sounds gesehen werden kann.
An internen Anschlüssen vorhanden sind SATA, USB 2.0 und USB 3.0. Hinzu kommen diverse analoge Schnittstellen.
An I/O-Anschlüssen vorhanden sind HDMI und VGA. Diese werden über die integrierte S3-Grafikeinheit versorgt. In der Mitte zu sehen sind 2x USB 3.0 und 2x USB 2.0. Daneben zu sehen sind zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüsse. Ganz rechts außen sind die analogen Audio-Anschlüsse zu sehen.
Als Arbeitsspeicher haben wir auf SO-DIMMs von G.Skill gesetzt, die bei DDR4-2666 Timings von CL18-18-18-43 erreichen sollen. Im BIOS sind keiner Einstellungen vorzunehmen und somit greift das System auf kompatible SPD-Settings zurück.
Die Abwärme des KX-6780A wird über einen Blower-Kühler abgeführt. Damit ist die Kühlung der in einem Notebook am ähnlichsten. Unter Last haben wir für das Mainboard eine Leistungsaufnahme von 84,9 W gemessen. Während eines Multi-Threaded-Tests dürfte ein Großteil davon durch den Prozessor verbraucht werden. Dementsprechend dreht der Lüfter unter Last hoch, die CPU-Temperaturen überschreiten einen Wert von 70 °C aber nicht.
Der auf dem Cjoyin C1888 eingesetzte Kühler besteht aus einer Bodenplatte aus Aluminium, durch die zwei Heatpipes geführt werden. Ein Radiallüfter bläst kühle Luft durch einen Kanal mit Lüfterlamellen. Unter Volllast wird der Lüfter aufgrund der hohen Drehzahl recht laut.