Die Benchmarks und Messungen der Leistungsaufnahme sind das eine. Ein vollständiges Bild ergibt sich jedoch erst, wenn man einige der wichtigen Kennzahlen zusammenbringt. In den Multi-Threaded-Disziplinen Rendering und Encoding skalieren die Prozessoren mit der Anzahl ihrer Kerne. Also haben wir uns einmal angeschaut, welches Verhältnis aus nT-Leistung pro Watt sich daraus ergibt.
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Aufgrund der geringen Leistung hat der KX-6780A natürlich auch in dieser Disziplin keine Chance. Selbst Einsteiger-Lösungen bieten eine höhere Leistung bei vergleichbarem oder sogar niedrigeren Verbrauch.
Sondertests
Kommen wir nun noch zu einigen Sondertests, die wir mit dem Zhaoxin KX-U6780A gemacht haben bzw. die uns auch ein bessere Bild der Plattform bzw. des Mainboards vermitteln.
Zunächst einmal kommt es sicherlich nicht häufig vor, dass man im Taskmanager einen Prozessor sieht, der nicht von AMD oder Intel stimmt. Hier lassen sich zudem einige der wichtigen technischen Daten auslesen.
Die Anbindung der verwendeten NVMe-SSD erfolgt über zwei PCI-Express-Lanes. Die Datenübertragungsrate liegt bei größeren Dateien bei etwa 1,25 GB/s für das Lesen und und 1,45 GB/s für das Schreiben von Daten. Die Leistung bzw. Anbindung der SSD ist nicht das Problem der Plattform. Die acht Kerne sind einfach zu langsam und hinzukommt, dass auch der Arbeitsspeicher einen limitierenden Faktor darstellt.
Natürlich haben wir auch eine dedizierte Grafikkarte im System verbaut. Daraus ergibt sich die Erkenntnis, dass diese über acht PCI-Express-Lanes angebunden ist. Leider konnten wir keinerlei Spiele-Benchmarks ausführen, da das System bei Last auf der Grafikkarte reproduzierbar abstürzte. Auch kleinere Grafikkarten, die dann allerdings keinen Vergleich zu den anderen Systemen zugelassen hätte, wurden im 2D-Betrieb zwar erkannt, wollten unter 3D-Last aber nicht mehr arbeiten.
Schlussendlich haben wir auch noch die Core-to-Core-Latenzen der einzelnen Kerne gemessen. Sehr deutlich ist hier ein Muster erkennbar. Offenbar sind zwei Quad-Core-Cluster vorhanden. Innerhalb dieser bewegen sich die Latenzen im Bereich von etwas mehr als 50 ns. Verlässt man dieses Cluster und kommunizieren die Kerne über diese hinweg, steigen die Latenzen auf über 150 ns an.
Als Vergleich sei hier erwähnt, dass in einem aktuellen Intel-Prozessor die Latenzen bei etwas unter 50 ns liegen. Ein Ryzen-Prozessor kommt innerhalb eines CCDs auf etwa 30 ns und wird zwischen zwei CCDs kommuniziert liegen die Latenzen bei etwa 70 ns.