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Hinsichtlich der Leistung der Prozessoren kann man nach allen Benchmarks und Messungen folgendes festhalten: AMD hat ein effizientes Produkt entwickelt, das die eigenen Versprechungen zwar nicht vollends einhalten kann, das die Lücke zu Intel in weiten Bereich aber schließen kann. Grundsätzlich kann man sagen, dass AMD vor allem im Bereich von 30 bis 45 W mit Intel mithalten kann, bei 65 W wendet sich das Blatt und für 80 und mehr als 100 W liegt der Core i9-12900HK hinsichtlich der Leistung vor dem Ryzen 9 6900HS. Es verwundert daher nicht, dass sich AMD zunächst auf die Modelle mit 28 und 35 W konzentriert hat.
Über die Leistungsprofile lassen sich die Prozessoren auf gewisse Einstellungen festlegen. Diese Werte halten sie dann auch ein, was vor allem im Hinblick auf die Kühlung und deren Lautstärke interessant ist. Fast 100 °C warm werden können aber beide Prozessoren – sowohl der Ryzen 9 6900HS als auch der Core i9-12900HK. Dies hängt maßgeblich von der Kühlung und dem Formfaktor ab. 80 W lassen sich in einem 17-Zoll-Notebook mit einer entsprechenden Bauhöhe sicherlich besser kühlen, als in einem 14-Zoll-Design.
Ob man nun in einem Notebook einen Prozessor benötigt, der mehr als 50 W verbraucht, hängt sicherlich vom Anwendungsprofil ab. Selbst bei einer Auflösung von 1080p ist in Spielen in den meisten Fällen von einer Limitierung durch die GPU auszugehen. Der Prozessor liefert auch bei dieser Leistungsaufnahme ausreichend schnell die Daten. Auf der anderen Seite gibt es CPU-lastige Anwendungen, die einen entsprechend schnellen Prozessor voraussetzen.
Alder Lake-H kämpft im Grunde mit den gleichen Problemen wie Alder Lake-S auf dem Desktop. Die grundsätzlich vorhandene Effizienz kann das Design nicht ausspielen und so steigt zwar die Multi-Threaded-Leistung im Vergleich zu den Vorgängern an, AMD zeigt mit Rembrandt, bzw. den Ryzen-6000-Prozessoren jedoch, dass diese Effizienz auch mit den großen Prozessorkernen zu erreichen ist. AMD hat dabei einen guten Kompromiss gefunden, während Intel neben Alder Lake-H noch Alder Lake-P benötigt. Die Prozessoren mit nominell 28 W und maximal sechs Performance-Kernen werden es mit den starken Rembrandt-Prozessoren und ihren acht Kernen aber nicht aufnehmen können.
In Spielen und hier vor allem ohne ein eventuelles GPU-Limit sind die Intel-Prozessoren weiterhin im Vorteil. Die Single-Threaded-Leistung können sie hier weiterhin vollends ausspielen. Die Golden-Cove-Architektur ist schneller als AMDs Zen-3-Ansatz, der inzwischen schon fast zwei Jahre auf dem Buckel hat.
Definitiv die Nase vorn hat AMD im Bereich der integrierten Grafikeinheit. Je nach Spiel sprechen wir von 20 bis 50 % an Leistungsvorteil gegenüber Intel. Für die Gaming-Notebooks mit dedizierter Grafikeinheit mag dies keine große Rolle spielen, für die kompakteren Modelle hingegen schon. Sich auf die reine 2D-Ausgabe und wenig herausfordernde 3D-Anwendungen zu konzentrieren, wird für Intel zukünftig nicht mehr reichen.
Wer sich aktuell nach einem Gaming-Notebook umschaut, der muss nicht mehr zwangsläufig befürchten, bei einem AMD-Modell an anderer Stelle Abstriche machen zu müssen. Das Budget gibt im Grunde vor, welche Display-Auflösung und Display-Größe zur Verfügung stehen und entsprechend werden die weiteren Komponenten darauf ausgerichtet. Der Grafikkarte kommt die weitaus wichtigere Position zu, welcher Prozessor im Hintergrund arbeitet, muss für die meisten gar keine große Rolle mehr spielen.
Hinsichtlich der Effizienz ist AMD auf Augenhöhe mit Intel, die Grund-Performance stimmt in beiden Fällen, mit einem höheren Power-Budget hat Intel allerdings noch immer die Nase vorne.