TEST

Zügellos bei 6 GHz und mehr

Intels Core i9-13900KS im Test

Portrait des Authors


Werbung

Mit der in den kommenden Wochen und Monaten abgeschlossenen Einführung der mobilen Raptor-Lake-Prozessoren wird Intel diese Generation abschließen. Auf dem Desktop haben wir uns die K- und wichtigsten 65-W-Modelle bereits angeschaut, aber es gibt auch in dieser Generation wieder eine KS-Variante, die wir uns nun auf dem Test-Programm steht. Mit den KS-Modellen setzt Intel in den vorangegangenen Generationen immer den Schlusspunkt – und so vermutlich nun auch mit dem Core i9-13900KS. Der erste 6-GHz-Prozessor zu sein, ist das wichtigste Schlagwort dieses Modells. Wie es sich gegen den Core i9-13900K aber auch den Vorgänger Core i9-12900KS schlägt, wird Bestandteil der kommenden Seiten sein.

Wer sich über die K-Modelle genauer informieren möchte, dem legen wir den Test des Core i9-13900K und Core i5-13600K sowie den nachgereichten Test des Core i7-13700K nahe. Dort findet ihr auch die Details zur Raptor-Cove-Architektur sowie den Verbesserungen in der Fertigung. Ebenfalls bereits genauer beleuchtet haben wir den Core i5-13400F (Test) sowie den Core i3-13100F (Test) und Core i5-13500 (Test). Während der Core i5-13500 überzeugen konnte, tun sich der Core i5-13400F und Core i3-13100F schwer – auch weil Intel hier prinzipiell bereits vorhandenes Alder-Lake-Silizium wiederverwendet. Mehr dazu findet ihr in den entsprechenden Tests.

Aber nun zum Core i9-13900KS. Bei diesem handelt es sich um einen vorselektierten Core i9-13900K. Intel hat vermutlich mit dem Start der Produktion der Raptor-Lake-Prozessoren schon damit begonnen, die besten Chips zu sammeln, um daraus einen Core i9-13900KS zu machen. Es wird hier intern gewisse Vorgaben zur Güte geben. Aus einem Binning-Bericht von Overclocker Xaver Amberger (Skullbringer) geht hervor, dass für einen Core i9-13900KS die VID in der V/F-Kurve für 6,0 GHz nicht über 1,49 V liegen darf. Aus den Rohdaten (Google-Sheets-Dokument) lässt sich zudem eine gewisse Verteilung der Silicon Prediction erkennen.

Intel lässt sich das Binning und sicherlich auch eine gewisse Limitierung in der Stückzahl gut bezahlen. Während ein Core i9-13900K etwa 620 Euro kostet, schlägt das KS-Modell mit 750 Euro zu Buche.

An dieser Stelle geht unser Dank an PC-Specialist, die uns den Core i9-13900KS zur Verfügung gestellt haben. Im PC-Konfigurator könnt ihr das Spitzenmodell von Intel auch auswählen und in eure Zusammenstellungen von PC-Specialist einfügen.

Die Gegenparts zum Core i9-13900KS hat AMD bereits vorgestellt, auf den Markt kommen der Ryzen 9 7950X3D und Ryzen 7 7900X3D aber erst am 28. Februar. Der Ryzen 7 7800X3D wird einige Wochen später am 6. April folgen. Bisher kennen wir nur die US-Dollar-Preise von 699, 599 und 449 US-Dollar. Der Core i9-13900KS und dann der Ryzen 9 7950X3D werden preislich also vermutlich gut vergleichbar positioniert sein.

Gegenüberstellung der Prozessoren
  Kerne SteppingL3-Cache L2-Cache TVB Boost 3.0 Boost-Takt Basis-Takt Base Power Turbo PowerPreis
Core i9-13900KS 8P+16E Raptor Lake B036 MB 32 MB 6,0 GHz 5,8 GHz 5,4 / 4,3 GHz 3,2 / 2,4 GHz 150 W 253 W750 Euro
Core i9-13900K 8P+16E Raptor Lake B036 MB 32 MB 5,8 GHz 5,7 GHz 5,4 / 4,3 GHz 3,0 / 2,2 GHz 125 W 253 W620 Euro
Core i9-139008P+16ERaptor Lake B036 MB32 MB--5,6 / 4,2 GHz2,0 GHz65 W219 W610 Euro
Core i7-13700K 8P+8E Raptor Lake B030 MB 24 MB - 5,4 GHz 5,3 / 4,2 GHz 3,4 / 2,5 GHz 125 W 253 W450 Euro
Core i7-137008P+8ERaptor Lake B030 MB24 MB--5,2 / 4,1 GHz2,1 GHz65 W219 W425 Euro
Core i5-13600K 6P+8E Raptor Lake B024 MB 20 MB - - 5,1 / 3,9 GHz 3,5 / 2,6 GHz 125 W 181 W340 Euro
Core i5-13600 6P+8E
Alder Lake C024 MB11,5 MB--5,0 / 3,7 GHz2,7 GHz65 W154 W-
Core i5-13500 6P+8EAlder Lake C024 MB11,5 MB--4,8 / 3,5 GHz2,5 GHz65 W154 W260 Euro
Core i5-13400F 6P+4ERaptor Lake B0 / Alder Lake C020 MB9,5 MB--4,6 / 3,3 GHz2,5 GHz65 W154 W225 Euro
Core i3-13100F 4P+0EAlder Lake H012 MB5 MB--4,5 / 3,3 GHz-59 W89 W130 Euro

Vom kleinen Core i3-13100(F) bis zum Core i9-13900KS sieht die Produkttabelle wie oben abgebildet aus. Die kleineren Celeron- und Pentium-Modelle haben wir einmal weggelassen. Von 130 bis 750 Euro, von 4P+0E- bis 8P+16E-Kernen, von 4,5 bis 6 GHz reicht die Spanne bei den Desktop-Modellen.

Direkte Gegenüberstellung der Modelle

Core i9-13900K Core i9-13900KSCore i9-12900KCore i9-12900KS
Performance-Kerne 8 888
Efficieny-Kerne 16 1688
Threads insgesamt 32 322424
TVB 5,8 GHz 6,0 GHz-5,5 GHz
Max Turbo 3.0 5,7 GHz 5,8 GHz5,2 GHz5,3 GHz
P-Kerne Max-Turbo-Takt 5,4 GHz 5,4 GHz5,1 GHz5,2 GHz
P-Kerne Basis-Takt 3,0 GHz 3,2 GHz3,2 GHz3,4 GHz
E-Kerne Max-Turbo-Takt 4,3 GHz 4,3 GHz3,9 GHz4,0 GHz
E-Kerne Basis-Takt 2,2 GHz 2,4 GHz2,4 GHz2,5 GHz
PL1 125 W 150 W125 W150 W
PL2 253 W 253 W241 W241 W

Die Unterschiede zwischen dem Core i9-13900K und Core i9-13900KS sowie dem Core i9-12900K und Core i9-12900KS zeigen die doch geringen Takt-Unterschiede der Modelle auf. Die 6 GHz erreicht der Core i9-13900KS nur auf zwei Kernen. Dies war mit 5,5 GHz auch schon beim Core i9-12900KS so der Fall. Ein Core i9-9900KS (Test) durchbrach die 5-GHz-Schwelle auf allen acht Kernen. Aufgrund der hohen Leistungsdichte und möglichen Skalierbarkeit ist man von dieser Methode aber weggekommen und staffelt die Taktraten in Abhängig von der unter Last befindlichen Prozessoren.

Ohne jegliches Zutun erreicht der Core i9-13900KS die 6 GHz auf zwei Kernen auch problemlos. Selbst im Idle-Zustand sorgen kurze Lastmomente unter Windows dafür, dass einzelne Kerne den höheren Takt anliegen haben.

Wir haben uns den Taktverlauf auch einmal genauer angeschaut und sehen für eine Last auf einem Kern wie der Core i9-13900KS diesen einen Kern im Wechsel mit dem zweiten immer wieder auf 6 GHz taktet. Der Core i9-13900K kommt hier auf 5,8 GHz.

Unter Volllast sieht das Bild schon ganz anders aus. Zwar erreicht der Core i9-13900KS auch hier zunächst 5,6 GHz auf allen Kernen, während es beim Core i9-13900K "nur" 5,5 GHz sind. Aber die heißt nicht zwangsläufig, dass dieser Vorsprung immer so beibehalten wird. In den Benchmarks haben wir je nach Last aber auch andere Ergebnisse gesehen – meist mit einem Takt-Vorsprung des KS-Modells.